«Du darfst nichts sagen, weil du bist ja schuld»
Ex-Ski-Star stichelt erneut gegen Cheftrainer

Stephanie Venier hat einen Schlussstrich unter ihre Ski-Karriere gezogen. Mit den Geschehnissen hat sie aber noch nicht abgeschlossen. Sie stichelt erneut gegen Österreichs Cheftrainer.
Publiziert: 20:41 Uhr
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Aktualisiert: 21:39 Uhr
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Hat sich im Sommer von der Ski-Bühne verabschiedet: Stephanie Venier.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Stephanie Venier kritisiert nach Karriereende erneut Cheftrainer Roland Assinger
  • Sie sagt, sein Verhalten hat beim Rücktrittsentscheid eine Rolle gespielt
  • Assinger soll Athletinnen anders als männliche Teamkollegen behandeln
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Im Februar hat Stephanie Venier (31) mit WM-Gold im Super-G den grössten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Es sollte ihr letztes grosses Highlight auf Ski sein. Denn im August erklärte die österreichische Speed-Spezialistin ihren Rücktritt.

Kurz darauf verkündete sie schöne private Neuigkeiten. Sie wird nächstes Jahr zum ersten Mal Mutter und hat Anfang September ihren Partner Christian Walder geheiratet. Mit der Schwangerschaft habe ihr Rücktritt nichts zu tun, betonte Venier. Dafür hat eine Personalie im österreichischen Ski-Team eine Rolle gespielt.

«Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das mit dem Asso hat gar nicht mitgespielt», sagt Venier in der Fernsehsendung «Frühstück bei mir». Mit Asso ist Roland Assinger (52) gemeint. Noch vor ihrem Rücktritt kritisierte sie den Cheftrainer heftig.

Golf spielen macht langsam

Vor allem sein Umgangston mit den Athletinnen stiess ihr sauer auf. In einem ORF-Interview führte sie aus: «Wenn dir ein zwei Meter grosser Mensch gegenübersteht und laut in der Stimme wird, fühlt man sich oft fast ein bisschen eingeschüchtert.» Inzwischen spricht sie davon, dass das Vertrauen zu Assinger verloren gegangen ist.

In der Fernsehsendung nennt Venier ein Beispiel, wie mit ihr umgegangen wurde. Er habe ihr gesagt, wenn sie anfange Golf zu spielen, werde das auf den Ski nichts mehr. Das mache langsam. Eine Aussage, die sie danach ständig im Kopf hatte.

«Grosse Unterschiede zwischen Männern und Frauen»

Venier ist überzeugt, dass der Umgang mit den männlichen Teamkollegen anders ist. Sie werden direkt verstanden und sie dürfen ihre Meinung sagen. Anders bei den Frauen. Bemängeln sie etwas, wird ihnen die Schuld gegeben. Man habe sich als Athletin oft ein bisschen fehlverstanden gefühlt.

Venier bezeichnet das nicht nur als traurig, sondern gesteht auch, dass man dann denkt: «Du darfst nichts sagen, weil du bist ja schuld.» Sie ist überzeugt, dass da «noch grosse Unterschiede zwischen Männern und Frauen gemacht» werden.

Trotz Rücktritt und einem klärenden Gespräch hat Venier noch nicht mit der Sache abgeschlossen. Die Verarbeitung brauche Zeit. Zudem erwartet sie, dass sich Assinger «konkret zu dem äussert, was ich gesagt habe». Bisher ist das nicht passiert.

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