Stefanie Venier (31) kehrt dem Profisport den Rücken zu. Die amtierende Super-G-Weltmeisterin gibt an einer Pressekonferenz am Donnerstag ihr Karriereende bekannt. Überraschend kommt der Schritt nicht mehr. Die österreichischen Medien rechneten schon mit dem Rücktritt, nachdem Venier am Dienstag nur wenige Tage nach der Bekanntgabe ihrer Verlobung mit Christian Walder (94 Weltcuprennen) die Pressekonferenz angekündigt hatte.
Die dreifache Weltcupsiegerin beendet ihre Profilaufbahn nach dem Karrierehöhepunkt im Februar mit dem Super-G-Titel und der Bronzemedaille in der Team-Kombi an der Heim-WM in Saalbach. «Wer kann schon sagen, dass man es am Höhepunkt sein lässt», sagt Venier an der Pressekonferenz.
«Ich habe im Mai begonnen, wieder normal zu trainieren und da gab es Phasen mit der Frage, ob das noch das Richtige für mich ist und ich das alles überhaupt noch will? Egal, ob im Training oder mit Blick in Richtung Winter habe ich gemerkt, dass die Vorfreude fehlt. Bei intensiven Trainings konnte ich die letzten Prozent nicht mehr geben, das ist mir spanisch vorgekommen. Ich war körperlich und mental nicht mehr die alte Stephie», erklärt Venier, die schon seit Jahren an Knieproblemen leidet, im Interview der «Kleinen Zeitung».
Kritik an ÖSV-Cheftrainer Assinger
Mit ein Grund für das Karriereende sind Meinungsverschiedenheiten mit ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger (52). Wie zuvor schon ihre Teamkollegin Tamara Tippler (34) kritisierte sie Assinger heftig. «Wenn dir ein zwei Meter grosser Mensch gegenübersteht und laut in der Stimme wird, fühlt man sich oft fast ein bisschen eingeschüchtert», prangerte sie seinen Umgangston im Interview mit dem ORF an. Assingers Verbleib würde ihre Karriere-Entscheidung beeinflussen, erklärte sie. «Denn so verliert man die Freude am Sport.» Der Kärntner hat seine Position nach wie vor inne.
«Ich bin im Grunde immer für mich selbst gefahren, habe es mir so gemacht, wie es für mich gepasst hat. Für mich wird sich in dem Sinn jetzt die Welt nicht mehr ändern. Ich denke, dass die Beteiligten daraus gelernt haben und dass es nach allen Gesprächen auch angekommen ist. Ich erwarte mir aber schon einmal ein öffentliches Statement zu diesem Thema. Ich kann da nur den Ball zuspielen, aber ich möchte dazu im Augenblick Ruhe einkehren lassen», sagt sie der «Kleinen Zeitung» auf die Frage, inwiefern Assinger ein Grund für den Rücktritt sei.