Darum gehts
- Gino Caviezel kehrt nach schwerem Sturz auf die Skipiste zurück
- Caviezel besucht Unglücksort in Bormio, bezeichnet Strecke als seine Lieblingspiste
- 231 Tage nach dem Unfall fährt er in Zermatt erste Schwünge
Am 29. Dezember eröffnet Gino Caviezel (33) den Super-G von Bormio (It). Und sorgt nach 45 Sekunden für einen der grössten Schreckmomente der Saison. Er hängt mit knapp 100 km/h an einem Tor an, stürzt schwer und rutscht den San-Pietro-Sprung hinunter. Die brutale Diagnose: Schulterluxation und komplexe Knieverletzung. Seine Saison ist gelaufen.
Nun meldet sich Caviezel mit schönen Neuigkeiten auf Instagram. «231 Tage nach meinem Sturz bin ich endlich wieder auf dem Schnee», schreibt er und zeigt, wie er in Zermatt seine ersten Schwünge fährt. Begleitet wird er in diesem besonderen Moment von seinem Bruder Mauro Caviezel (37).
Auch wenn es auf dem Weg zurück ein wichtiger Schritt ist, weiss Caviezel, «dass ich noch weit vom ‹normalen› Skifahren entfernt bin». Dennoch sei dies «ein Tag voller positiver Emotionen».
«Meine Leidenschaft, mein Leben»
Obwohl er in Bormio schwer gestürzt ist, bezeichnet er die Stelvio noch immer als seine Lieblingsstrecke. Kürzlich hat er seinen Unglücksort besucht. Auf der Piste finden Arbeiten statt, da im Februar dort um Olympiamedaillen gefahren wird. Zu Fuss gehts für Caviezel den Berg hoch. «Es sind emotionale Momente, der Ort ist speziell für mich», sagt er im Sportpanorama. Die SRF-Sendung hat ihn nach Bormio begleitet.
Für Caviezel ist die grösste Motivation, zurück an den Start zu kommen. «Wenn ich die Strecke anschaue – das ist meine Leidenschaft, das ist mein Leben», sagt er. Denn: «Mit so einem Sturz ist für mich nicht fertig, so will ich nicht aufhören.»
Ob er im Rahmen der Olympischen Spiele nach Bormio zurückkehrt, ist offen. Caviezel weiss, es liegt noch ein weiter Weg vor ihm. Aber vorab schon einmal am Unglücksort gewesen zu sein, würde ihm die Rückkehr im Februar erleichtern. Auch wenn es selbst dann noch speziell wäre.