Darum gehts
- Federica Brignone kämpft nach schwerem Sturz um Comeback für Olympia
- Mutter wünscht sich Karriereende, hofft aber auf Wettkampf-Rückkehr
- 37-fache Weltcupsiegerin erlitt Knochenbrüche und Kreuzbandriss im Knie
Federica Brignone (35) kämpft nach ihrem schweren Sturz an den italienischen Meisterschaften Anfang April um ihr Comeback. Mit den Olympischen Spielen in ihrer Heimatstadt Mailand und Cortina d'Ampezzo hat sie ein grosses Ziel vor Augen. Ginge es aber nach ihrer Mutter, sollte sie den Olympia-Traum begraben.
Für Maria Rosa Quario (64), die zwischen 1979 und 1983 einst selbst vier Weltcup-Rennen gewann, würde es passen, wenn ihre Tochter Schluss machen würde, wie sie in einem Interview mit dem «Corriere della Sera» erklärt: «Als Mama wünsche ich mir, dass sie aufhört. Sie hat alles gewonnen, es ist in Ordnung.»
Die besorgte Mutter gibt gleichzeitig aber auch zu: «Es wäre schon fantastisch, sie einfach nur wieder in einem Wettkampf zu sehen, nachdem ihr Knie so explodiert ist.»
«Drohte, ihr Bein zu verlieren»
Die 37-fache Weltcupsiegerin zog sich im Riesenslalom in Alpe Lusia mehrere Knochenbrüche und einen Kreuzbandriss im Knie zu und musste operiert werden. Mutter Maria Rosa erfuhr von ihrem Sohn Davide (Federicas Trainer, d. Red) vom Unfall. «Ich habe meinen Sohn Davide angerufen, aber er ist nicht rangegangen. Sein Rückruf liess mich erstarren. ‹Mama, Fede hat sich sehr schwer verletzt.›»
Direkt von der Skipiste eilte sie ins Spital. Zwischenzeitlich drohte ein noch viel grösseres Drama. «Die Ärzte sagten mir, dass sie ihr Bein zu verlieren droht.»
Diese schlimmste Befürchtung ist zum Glück nicht eingetreten. Mittlerweile kann Federica Brignone wieder laufen und hat nach der Reha mit dem Training begonnen. Ende des Monats wird sie auf den Schnee zurückkehren. Der Zeitplan bis Olympia im Februar ist knapp. Ob es am Ende reichen wird, steht noch in den Sternen. Ihre Mutter sagt nur: «Wenn sie sich auf Skiern wieder so gut fühlt wie zuvor, wird sie dabei sein.»