Darum gehts
- Federica Brignone kämpft nach ihrer schweren Verletzung weiter fürs Comeback
- Ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen wackelt weiter
- Eine Konkurrentin hat ihr zu Beginn mit Alltagstipps geholfen
Anfang April stürzt Federica Brignone (35) im Riesenslalom der italienischen Meisterschaft schwer. Die brutale Diagnose: doppelte Fraktur mit Verschiebung des Schienbeinplateaus und des Wadenbeinkopfes sowie ein Kreuzbandriss im linken Bein.
Schon da ist der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin (2020 und 2025) klar, für sie beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen, die im Februar 2026 in Italien stattfinden, wackelt gewaltig. Daran hat sich auch knapp ein halbes Jahr später noch nichts geändert.
«Manche Leute haben zwei Jahre gebraucht, um sich von einer ähnlichen Verletzung zu erholen», sagt sie gegenüber dem «Corriere della Sera». Und schiebt hinterher: «Wann ich wieder Ski und Rennen fahren werde? Ich weiss es noch nicht.»
Vor allem zu Beginn ihrer Verletzung hat die Italienerin mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen. Eine Konkurrentin hilft ihr weiter. «Nina war sehr hilfsbereit und gab mir Tipps für den Alltag – etwa zum Duschen oder Haarewaschen, was plötzlich zur Herausforderung wurde», verrät Brignone. Mit Nina ist die Österreicherin Nina Ortlieb (29) gemeint, die selber schon mehrere schwere Verletzungen erlitten hat.
«Fühle mich wieder wie eine Sportlerin»
Aktuell geht es Brignone gut, wie sie in einem kürzlich veröffentlichten Video des internationalen Skiverbandes FIS sagt. «Ich arbeite sehr hart daran, wieder in mein normales Leben zurückzukehren. Seit einiger Zeit fühle ich mich wieder wie eine Sportlerin, was mir sehr wichtig ist.» Gleichzeitig blickt sie auf ihren schwierigsten Moment zurück. Dieser war nach der zweiten Operation, der sie sich im Juli unterziehen musste. «Es war, als hätte ich verloren», meint sie. «Ich hatte mich am Anfang geirrt, war zu optimistisch und dachte, eine Operation würde reichen.» Es sei schwierig gewesen, wieder die Krücken in die Hand nehmen zu müssen.
Aber Brignone ist eine Kämpferin. Und gibt nicht auf. Auch ihren Olympia-Traum nicht. «Ich liebe Herausforderungen – und diese kann ich nicht scheuen», sagt sie dem «Corriere della Sera». «Ich arbeite weiterhin wie verrückt, um dabei zu sein.»