Zwei Monate vor dem Start der nächsten Saison kommts bei Swiss-Ski zum Knall. Urs Lehmann (56) tritt als Präsident des Schweizer Skiverbands zurück – und wechselt stattdessen zum Weltskiverband. Dort wird er der erste CEO, wie Swiss-Ski am Freitagmittag in einer Mitteilung bekanntgibt.
19 Jahre war Lehmann bei Swiss-Ski engagiert, 2008 wurde er von der Delegiertenversammlung zum Präsidenten gewählt. Nun ergreift er «die Gelegenheit, die Weiterentwicklung des Schneesports als CEO des Weltverbandes voranzutreiben», wie es in der Medienmitteilung heisst. Ab September 2025 tritt er seinen neuen Job an. «Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung», wird Lehmann zitiert.
Zusammenarbeit mit Eliasch nach Meinungsverschiedenheiten
Der Schritt ist bemerkenswert, waren sich insbesondere Lehmann und Johan Eliasch in der Vergangenheit immer wieder in die Haare geraten. Zudem stach Eliasch den Schweizer 2021 bei der Wahl zum FIS-Präsidenten aus. Gegenüber Blick erklärt Lehmann den Entscheid: «Eliasch und ich haben in den letzten Monaten intensiv zusammen kommuniziert und ich habe ihn von einer anderen Seite kennengelernt. Ich bin überzeugt, dass wir gut harmonieren werden.»
Geht es nach Lehmann, hat der Schritt auch einen klaren Zweck. «Im Sinn von Swiss-Ski muss man schauen, dass es auch auf internationaler Ebene wieder vorwärts geht, sonst nützen alle Schweizer Erfolge nichts.» Dafür will der 56-Jährige nun bei der FIS sorgen.
Schweiz zur Skination Nummer 1 gemacht
Lehmann war bis 1997 Skirennfahrer und hat 1993 mit dem WM-Titel in der Abfahrt seinen Höhepunkt erlebt. Er hat den Präsidentenjob bei Swiss-Ski mit der Vision angetreten, die Schweiz wieder zur Skination Nummer 1 zu machen. «Fünf Triumphe innert der letzten sechs Jahre in der Ski-Alpin-Nationenwertung sind der wohl eindrückliche Beleg dafür», würdigt ihn Peter Barandun, der an Lehmanns Seite Co-Präsident von Swiss-Ski war.
Beim Verband werde man sich in den nächsten Wochen und Monaten intensiv mit dem künftigen Führungsmodell und der bestmöglichen Ersatzwahl auseinandersetzen, so Barandun weiter. Bis Mitte September, wenn die nächste ordentliche Swiss-Ski-Präsidiumssitzung stattfindet, bleibt er gemeinsam mit Lehmann an der Verbandsspitze. Sein Wechsel zur FIS erfolgt per Ende September.
Auch Olympia-Amt gibt Lehmann ab
Nicht nur bei Swiss-Ski selber wird durch Lehmanns Abgang ein Posten frei. Er wird auch nicht länger Präsident des Organisationskomitees der WM 2027 in Crans-Montana VS sowie Co-Präsident des Vereins Olympische und Paralympische Winterspiele Schweiz 2038 sein.