Mit Lehmann wurde die Schweiz wieder Ski-Nation Nummer 1
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Vor fünf Jahren:Mit Lehmann wurde die Schweiz wieder Ski-Nation Nummer 1

Kommentar zum Wechsel des Swiss-Ski-Bosses zur FIS
Warum der Lehmann-Abgang für Swiss-Ski eine Chance sein kann

Urs Lehmann wechselt von Swiss-Ski zur FIS – und damit trotz belasteter Vergangenheit ins Lager von Johan Eliasch. Blick-Sportchef Emanuel Gisi schreibt in seinem Kommentar, warum das für den Schweizer Skisport sogar eine Chance sein kann.
Publiziert: 15.08.2025 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 09:27 Uhr
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Urs Lehmann bricht seine Zelte bei Swiss-Ski ab.
Foto: Sven Thomann
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Emanuel GisiSportchef

Bis vor kurzem waren sie noch ziemlich beste Feinde – jetzt spannen Urs Lehmann und Johan Eliasch zusammen. Der Aargauer und der britisch-schwedische Milliardär hatten als Präsident von Swiss-Ski und Boss des Internationalen Skiverbandes (FIS) das Heu die längste Zeit nicht auf derselben Bühne. Sowohl inhaltlich als auch zwischenmenschlich lagen die beiden mächtig im Clinch.

Zwar war in den letzten Monaten eine Annäherung spürbar, Eliasch war etwa während des Weltcups in St. Moritz letztes Jahr praktisch täglich zu Gast bei den Schweizern gewesen – in den Vorjahren undenkbar. Auch wer mit Lehmann direkt über Eliasch sprach, hörte deutlich versöhnlichere Töne als auch schon. Trotzdem ist der Wechsel eine Überraschung – auch Swiss-Ski-intern.

Lehmann und Eliasch – kann das gut gehen?

So stellen sich viele Fragen: Kann das wirklich gut gehen? Wenn ja: Wie lange? Und was genau treibt Lehmann an, nicht nur mit Eliasch zusammen, sondern unter ihm zu arbeiten? Bemerkenswert: Für den Schweizer wurde mit dem Job des CEO ein eigener Posten geschaffen, der diesem die Möglichkeit gibt, operativ wieder stärker tätig zu sein als zuletzt als Präsident. Für einen Macher wie Lehmann möglicherweise ein entscheidendes Argument.

Und was wird nun aus Swiss-Ski? Um den Schweizer Skiverband muss man sich keine Sorgen machen. Lehmann hinterlässt eine sportlich und wirtschaftlich ausgezeichnet aufgestellte Organisation. Kein Vergleich zu 2008, als er als Präsident einen in arge Schieflage geratenen Verband übernahm. Mit Walter Reusser und Diego Züger sind zwei starke CEOs in Position, Lehmanns bisheriger Co-Präsident Peter Barandun wird nachts nicht schweissgebadet aufwachen, wenn er demnächst vorerst alleine übernimmt.

Vielleicht profitieren die Schweizer am Ende sogar stärker von Lehmanns Wechsel als gedacht: Zuletzt fehlte bei der FIS eine starke Schweizer Stimme. Jetzt gibt es da eine sehr starke. Wenn Eliasch sie zulässt. Sonst ist die neue Männerfreundschaft schneller Geschichte, als Marco Odermatt jeweils die Abfahrtspiste runterbrettert.

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