«Der Brünig-Sieg von Wicki hat einen Makel»
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Forrer und Perren einig:«Der Brünig-Sieg von Wicki hat einen Makel»

Was hinter dem Schwägalp-Verzicht steckt
König Wicki lässt Giganten-Duell mit Giger platzen

Schwingerkönig Joel Wicki bereitet sich intensiv auf das ESAF vor. Trainer Daniel Hüsler verrät seinen Masterplan.
Publiziert: 12.08.2025 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2025 um 08:18 Uhr
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Schwingerkönig Joel Wicki gibt im Training alles. Der Luzerner möchte seinen Titel am ESAF verteidigen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Joel Wicki verzichtet auf die Schwägalp vor dem ESAF in Mollis
  • Trainer Daniel Hüsler erklärt den Plan, der dahinter steckt
  • Wicki steht bis zum ESAF täglich um 5.45 Uhr auf
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Nicola AbtReporter Sport

Daniel Hüsler hat schon so manche schwierige Aufgabe bravourös gemeistert. So führte er beispielsweise den 1,83 Meter kleinen Joel Wicki (28) zum Schwingerkönigstitel. Aktuell sieht er sich aber mit einer besonders unangenehmen Herausforderung konfrontiert.

Hüsler leidet an einer leichten Grippe. «Ich muss aufpassen, dass ich Joel nicht anstecke», erklärt er. Schliesslich findet in weniger als drei Wochen das ESAF in Mollis GL statt. Dort will Wicki seinen Titel verteidigen. Dafür hat er gemeinsam mit Trainer und Freund Hüsler einen Masterplan entwickelt.

Giganten-Duell auf der Schwägalp geplatzt

Dieser sieht vor, dass Wicki auf den Bergklassiker am Sonntag auf der Schwägalp verzichtet. «Joel ist bereit. Er hatte genug Ernstkämpfe.» Zuletzt triumphierte der Landwirt auf dem Brünig und an seinem Heimfest im Sörenberg. Das Gefühl stimmt. «Die letzten erfolgreichen Feste haben ihm sehr viel Selbstvertrauen gegeben.»

Deshalb schob Hüsler einen weiteren harten Trainingsblock ein. «Ich will alles aus ihm herauskitzeln. Das ist wie bei einem Formel-1-Motor, den man vor dem Rennen noch einmal frisiert. Dadurch wird Joel am ESAF noch stärker sein.» Deshalb platzt das Giganten-Duell auf der Schwägalp.

Wicki wäre am Bergfest mit grösster Wahrscheinlichkeit auf Unspunnensieger Samuel Giger getroffen. Der Thurgauer ist einer der wenigen Königsfavoriten, der voraussichtlich teilnehmen wird. Neben Wicki haben sich auch Armon Orlik und Pirmin Reichmuth gegen einen weiteren Auftritt entschieden. 

Sogar der Wecker ist aufs ESAF ausgerichtet

Dass der Luzerner unmittelbar vor dem ESAF keinen Ernstkampf mehr braucht, bewies er vor drei Jahren. Damals bestritt er sein letztes Kranzfest am 10. Juli auf der Rigi. Den Brünig liess er aufgrund eines Todesfalls in seinem Bekanntenkreis aus. Wie in diesem Sommer nützte Wicki auch 2022 das Bergschwinget Sörenberg als Hauptprobe.

Gleich bleibt auch ein grosser Teil der unmittelbaren ESAF-Vorbereitung. So steht Wicki bis zum Saisonhöhepunkt jeweils um 5.45 Uhr auf, um den Rhythmus der beiden Wettkampftage des Eidgenössischen zu simulieren. «Wir wollen nichts dem Zufall überlassen», so Hüsler. 

Anreise am Tag vor dem Höhepunkt

Seinen Schützling beobachtet er in diesen Tagen ganz genau. «Joel wirkt auf mich brutal fokussiert. Ich spüre, wie er für das ESAF brennt.» In dieser Woche wird er Wicki noch einmal richtig leiden lassen. Danach dosiert Hüsler das Training.

Eine letzte Einheit absolvieren die beiden am Freitagmorgen vor dem Grossanlass. «So bleibt die Spannung oben.» Danach reisen sie nach Mollis, wo sie gemeinsam eine Wohnung beziehen. Am Tag darauf will Wicki seine Gegner einmal mehr durch die Luft wirbeln.

Ein unglaublicher Kraftakt, wenn man bedenkt, dass ihm im Vergleich zu den meisten anderen Königsfavoriten zehn Zentimeter und mehr fehlen. Doch im Gegensatz zu ihnen weiss Wicki, was es für den Königstitel braucht. Deshalb zweifelt niemand daran, dass der Luzerner am Tag X einmal mehr in Topform sein wird. 

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