Darum gehts
- Sinisha Lüscher bremst Topfavorit Fabian Staudenmann aus und wird zum Favoritenschreck
- Lüscher trainiert regelmässig mit starken Bernern in Schwarzenburg BE
- Seit über einem Jahr fährt er über eine Stunde zum Training
Sinisha Lüscher (19) mutiert langsam aber sicher zum Favoritenschreck. Am Nordostschweizer liess er Armon Orlik verzweifeln. Und nun bremste er am Nordwestschweizer den Berner Topfavoriten Fabian Staudenmann (25) aus.
Der fünffache Saisonsieger drohte nach seinem Startsieg gegen Eidgenosse Joel Strebel in einen «Flow» zu kommen, in dem er kaum aufzuhalten ist. Doch Lüscher wusste das zu verhindern, indem er von der Einteilung perfekt eingesetzt wurde.
Für ihn ist kein Weg zu weit
Im ersten Gang liess man den Aargauer gegen einen schwächer einzustufenden Südwestschweizer Gast ran. Lüscher erledigte die Pflichtaufgabe souverän. Mit dem Selbstvertrauen eines Sieges im Rücken liessen die Einteiler den KV-Absolventen auf den Berner Königsfavoriten los. Im Wissen, dass Lüscher im Gegensatz zu allen anderen einen entscheidenden Vorteil hat.
Seit mehr als einem Jahr fährt er regelmässig über eine Stunde von seinem Wohnort Muhen AG nach Schwarzenburg BE. Im dortigen Schwingklub misst er sich mit einigen ganz bösen Bernern – unter anderem mit Staudenmann.
Batterien von Lüscher waren leer
Ein riesiges Privileg für den jungen Nordwestschweizer. «Von diesen qualitativ hochwertigen Trainings kann ich enorm profitieren», erzählt Lüscher. Wie gut er dadurch geworden ist, bewies er am Sonntag. Der Kampf gegen Staudenmann verlangte ihm aber alles ab. «Es war ein brutal harter Fight. Fabian lässt einem am Boden nicht in Ruhe.»
Wie man sich in solchen Situationen verhält, hat er unter anderem in den Duellen mit dem Königsfavoriten gelernt. Während früher vor allem Lüscher durch diese gemeinsamen Einheiten stärker wurde, profitieren mittlerweile auch Staudenmann und Co. Am Abend sicherte sich Lüscher einmal mehr den Kranz.