Darum gehts
- Thomas Burkhalter erreicht Schlussgang beim Schaffhauser Kantonalen
- Noch im Herbst war er nach Rücken-OP zum Nichtstun verdammt
- Martin Hersche gewinnt das Fest, wichtiger Erfolg vor ESAF-Selektion
Das Schaffhauser Kantonale hat für Thomas Burkhalter (22) eine besondere Bedeutung. 2021 gabs hier den ersten Kranz für ihn – und nun 2025 den ersten Schlussgang bei einem Kranzfest.
Eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, wo Burkhalter im letzten Herbst stand. Damals sagte er zu Blick: «Ich fühle mich teilweise wie ein Pflegefall. Meine Freundin muss mir die Socken und Schuhe anziehen.» Eine Rücken-OP zwang ihn zum Nichtstun. Diese war wegen Schmerzen und damit verbundenen Lähmungserscheinungen nötig. Anfang Jahr erlitt er auch noch einen doppelten Aussenbandriss.
Ans Aufgeben hat Burkhalter nie gedacht. Und sich stattdessen vom dreifachen Eidgenossen Enrico Matossi (68) in Form bringen lassen. Den Lohn gibts in Schleitheim. Auch wenns nicht für den Festsieg reicht. Martin Hersche (35) revanchiert sich im Schlussgang für die Pleite im dritten Gang. Ein Déjà-vu für Familie Burkhalter. Auch Papa Stefan (51) verlor einst den Schaffhauser Schlussgang (2011).
Hersches wichtiger Erfolg
Für Hersche ists derweil ein wichtiger Erfolg. Ende März verletzte er sich am Knie und verpasste praktisch die ganze Saison. Nun meldet sich der Appenzeller Eidgenosse rechtzeitig zurück. Denn in den nächsten Tagen selektionieren die Nordostschweizer fürs ESAF.
Gerne hätte auch Lokalmatador Jeremy Vollenweider (27) ein Wörtchen um den Festsieg mitgeredet. Das gelingt nicht. Der Schaffhauser weiss aber, dass es Wichtigeres gibt. Die Gesundheit etwa. Denn er ist dem Tod schon zweimal von der Schippe gesprungen, überlebte einen Herzstillstand und besiegte den Krebs. Das Heimfest beendet er mit je drei Siegen und Gestellten auf Rang 6. Das gibt den Kranz.
Auch am Lüderenschwinget gibts ein Comeback. Matthieu Burger (23) kehrt nach einem Anfang Mai erlittenen komplexen Wadenbeinbruch ins Sägemehl zurück. Und überzeugt. Der Berner trotzt dem Saison-Sensationsmann Michael Moser (20) als Einziger einen Gestellten ab und muss sich nur Matthias Aeschbacher (33) geschlagen geben. Die anderen fünf Gänge gewinnt Moser derweil und holt sich den Sieg am Regionalfest.