Schwingerkönig Wicki bodigt Aeschbacher
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Brünig-Fluch besiegt:Schwingerkönig Wicki bodigt Aeschbacher

Langersehnter Triumph
König Wicki besiegt seinen Brünig-Fluch

Lange hat Joel Wicki auf diesen Sieg warten müssen. Endlich klappt es. Der König triumphiert auf dem Brünig.
Publiziert: 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 18:03 Uhr
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Joel Wicki jubelt auf dem Brünig.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Der Schlussgang

Joel Wicki weiss, er muss das Duell mit Matthias Aeschbacher für sich entscheiden, will er endlich auf dem Brünig triumphieren. Entsprechend entschlossen schreitet der König zur Tat. Ein erster Angriff läuft noch ins Leere. Dann setzt Wicki zu einem Wyberhaken an und legt Aeschbacher aufs Kreuz. Nur rund 45 Sekunden braucht er dafür. Damit feiert er den langersehnten ersten Brünig-Sieg.

Die Schlussrangliste

Die Siegerstimme

Joel Wicki: «Ich habe es mir schon oft gewünscht. Im vierten Anlauf hats jetzt geklappt. Ich bin unheimlich stolz, denn es ist nichts selbstverständlich. Ich habe so mit meinen Kameraden mitgefiebert. Wir haben ein sehr gutes Team, der Zusammenhalt ist sehr gut und ich mag jedem den Kranz gönnen. Dass ich den Sieg erreichen konnte, freut mich extrem. Ich wusste, mir reicht ein Gestellter nicht, ich muss angreifen und Gas geben. Das habe ich versucht und musste mit dem Wyberhaken viel Risiko nehmen. Den Sieg zu feiern, ist ein grosses Karriere-Ziel, das ich nun erreicht habe.»

Der besiegte Fluch

Joel Wicki will den Brünig-Sieg unbedingt. Denn er fehlt noch in seinem ohnehin schon eindrücklichen Palmarès. Mehrfach war der König nah dran. Er stand dreimal im Schlussgang. Aber dieser endete dreimal gestellt und dreimal war Wicki der erste Gratulant. Wiederholt sich die Geschichte in diesem Jahr? Denn erneut steht Wicki im Schlussgang. Und wieder würde seinem Gegner ein Gestellter reichen. Aber dieses Mal lässt es Wicki nicht so weit kommen. Entschlossen schreitet er zur Tat und braucht keine Minute, um seinen Gegner zu bodigen. Damit bricht er endlich seinen Brünig-Fluch.

Der Titelverteidiger

Im letzten Jahr standen sich im Schlussgang Pirmin Reichmuth und Joel Wicki gegenüber. Die beiden gingen über die volle Distanz. Dieses Resultat reichte Reichmuth, um das Fest nach 2019 zum zweiten Mal zu gewinnen. Beide stehen auch in diesem Jahr auf dem Brünig im Einsatz.

Die Absagen

Drei namhafte Absagen gibts unter der Woche für die Organisatoren. Sinisha Lüscher, der sich auf dem Weissenstein den Finger ausgerenkt hat, kann nicht in die Zwilchhosen steigen. Adrian Walther und Curdin Orlik müssen wegen einer Grippe forfait geben. Schon länger klar gewesen ist, dass Marcel Bieri den Brünig verpassen wird. Er laboriert an einer Oberschenkelverletzung.

Die Premiere

Der Brünig-Schwinget ist zwar schon das fünfte Bergfest in diesem Jahr, aber trotzdem gibts eine Premiere. Denn mit Joel Wicki bestreitet erstmals ein Innerschweizer den Schlussgang. Und er sichert seinem Teilverband auch gleich den Sieg.

Die ESAF-Schlussgang-Neuauflage

Das Schlussgang-Duell ist das zwölfte Aufeinandertreffen von Matthias Aeschbacher und Joel Wicki. Die Bilanz des Berners sieht alles andere als rosig aus. Erst zweimal konnte er Wicki bezwingen – 2014 und 2015, als der Sörenberger am Anfang seiner Karriere stand. Danach gab es nur noch einmal einen Gestellten – 2022 am Innerschweizer Schwingfest. Ansonsten hat sich jedes Mal Wicki durchgesetzt. Den wichtigsten Sieg feierte Wicki vor rund zwei Jahren, als er sich im ESAF-Schlussgang damit zum Schwingerkönig krönte. Und nun gelingt ihm ein weiterer Triumph gegen Aeschbacher, dank dem er einen ihm wichtigen Sieg einfährt.

Der König gegen das Talent

Beim Anschwingen kommts zum Duell zwischen König Joel Wicki und dem dreifachen Saisonsieger Michael Moser. Es ist das vierte Aufeinandertreffen der beiden, das zweite auf dem Brünig. Die Zuschauer hoffen auf Spektakel, denn beide sind offensive Schwinger. Doch diesem Ruf werden sie nicht gerecht. In den ersten vier Minuten neutralisieren sie sich über weite Strecken. Dann sorgt eine Moser-Aktion für Raunen im Publikum. Er greift mit Übersprung, Wicki kann sich erst im letzten Moment noch ausdrehen. Am Ende ist das die gefährlichste Aktion. Wie schon 2023 stellen die beiden auf dem Brünig. Die anderen beiden Duelle – 2023 am Oberaargauischen und 2024 am Seetaler Schwinget – hat Wicki für sich entschieden.

Die Verwirrung

Im 4. Gang sorgt der Kampfrichter beim Duell zwischen Adrian Odermatt und Fabian Stucki für Verwirrung. Als er die vermeintlich letzte Minute anzeigt, ist die SRF-Uhr – welche nicht die offizielle Zeit liefert, aber als Orientierung für die TV-Zuschauer dient – bereits abgelaufen. Prompt reagieren seine Kollegen am Tischchen. Er geht zu ihnen, sie diskutieren kurz. Dann wird der Kampf wieder aufgenommen – allerdings nur für ein paar Sekunden. Er endet gestellt, beide Schwinger bekommen Note 9,00. Und sorgt bei Odermatt für Kopfschütteln. Natürlich ist es alles andere als optimal, wenn die letzte Minute nicht angesagt wird. Schliesslich ist dies das Zeichen für die Schwinger, noch einmal alles für den Sieg zu versuchen. Aber Odermatt bleibt nichts anderes übrig, als das Ganze zu akzeptieren. Immerhin funktioniert die Zusammenarbeit des Kampfrichter-Trios einwandfrei.

Der Bild-Ausfall

Plötzlich sehen die Fernsehzuschauer schwarz. Kaum hat der 5. Gang begonnen, hat das SRF mit einer Störung zu kämpfen. Diese dauert zum Glück nur ein paar wenige Minuten. Schuld daran ist aber nicht der wieder einsetzende Regen auf dem Brünig, sondern ein heftiges Gewitter, das sich zu diesem Zeitpunkt über Zürich entlädt. Diese Erklärung liefert Kommentator Stefan Hofmänner, als das mit der Übertragung wieder klappt.

Das Stängeli

Am Dienstag hat Michael Moser seinen 20. Geburtstag gefeiert. Nun ist er kein Teenager mehr. Seine Unbekümmertheit, wenn er sich einem Eidgenossen gegenüber sieht, hat er damit aber nicht verloren. Denn auf dem Brünig bezwingt er Nummer 10 in dieser Kranzfest-Saison und macht so das Stängeli voll. Im 4. Gang legt er Joel Ambühl platt aufs Kreuz. Daneben hat er in diesem Jahr auch schon Patrick Gobeli, Christian Gerber, Severin Schwander, Samir Leuppi, Bernhard Kämpf, Fabian Staudenmann, Adrian Walther, Nick Alpiger und Domenic Schneider bezwungen. Gegen Staudenmann und Kämpf hat er sogar zweimal gewonnen.

Die Nummer 79

Niederlage gegen Bernhard Kämpf und ein Gestellter gegen Nicolas Zimmermann – der Start ins Fest ist Sven Schurtenberger alles andere als geglückt. Und trotzdem verlässt er den Brünig mit einem Lachen im Gesicht. Denn nach diesem Fehlstart dreht er auf und gewinnt viermal in Serie. Zum Abschluss gibts gegen Jan Wittwer die erste Maximalnote. Und damit sichert sich Schurtenberger seinen fünften Brünig-Kranz. Es ist der insgesamt 79. seiner Karriere.

Der Zaungast

Bis letzten Winter hat Stefan Abplanalp bei SRF die Skirennen als Experte begleitet. Nun hat er die Rolle wieder gewechselt und ist als Trainer der Speed-Frauen zu Swiss-Ski zurückgekehrt. Den Brünig-Schwinget lässt er sich als Berner Oberländer nicht entgehen. «Das gehört dazu und ist immer ein schöner Anlass – für Einheimische sowieso», sagt er ins SRF-Mikrofon. Er werde auch künftig schauen, dass dieser Sonntag im Trainingsplan frei bleibe. Ob sich die Skifahrerinnen auch fürs Schwingen interessieren? «Ja», verrät Abplanalp. «Zum Beispiel Jasmina Suter. Sie ist auch hier, ich habe sie am Morgen getroffen.»

Die Bedingungen

«Nachem Rägne, chunnts go schiffe, nachem Schiffe, da seichts, in der Schweiz …», sang einst Peach Weber. Es könnte das Motto für den Brünig-Schwinget sein. Denn es herrscht Huddelwetter. Zwar zeigt sich zwischendurch auch mal die Sonne, mehrheitlich ist es aber nass. Immer wieder sind die Schleusen so richtig offen und es regnet nicht nur etwas, sondern in Strömen. Auf dem Rasen um die Sägemehlringe herum bilden sich Tümpel, die Schwinger müssen je länger je mehr durch tiefen Matsch laufen. Aber sie trotzen den Bedingungen ebenso wie die Zuschauer. Denn die füllen schon frühmorgens die Ränge fast komplett. Und auch danach ist während den Gängen kaum einmal ein leerer Platz zu sehen.

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Am Morgen regnet es in Strömen auf dem Brünig.
Foto: Screenshot SRF

Der Ticker zum Nachlesen

16:51 Uhr

Schlussgang: Wicki triumphiert

Der Schlussgang wird nicht alt. Beide schreiten zwar entschlossen zur Tat, aber Joel Wicki will den Sieg noch ein bisschen mehr. Schon nach rund 45 Sekunden lanciert er den entscheidenden Angriff. Mit einem Wyberhaken legt er Matthias Aeschbacher auf den Rücken. Und feiert endlich den langersehnten Brünig-Sieg.

16:47 Uhr

Die Ausgangslage

Nur noch ein Duell ist ausstehend. Für Joel Wicki und Matthias Aeschbacher geht es um den Festsieg. Für beide wäre es der erste auf dem Brünig. Während Wicki seinen Gegner bodigen muss, um zu triumphieren, reicht Aeschbacher auch ein Gestellter. Gibts für den Berner in dem Fall Note 9,00, ist er alleiniger Sieger. Mit 8,75 würde Joel Strebel Co-Festsieger werden.

16:23 Uhr

6. Gang: Moser blitzschnell

Gegen Damian Egli fackelt Michael Moser nicht lange. Er holt sich nach wenigen Sekunden den Sieg. Auch Adrian Odermatt beendet das Fest mit einem Erfolgserlebnis. Er bezwingt Roland Reichmuth.

Luc Bissig muss sich derweil Patrick Gobli geschlagen geben, während Sven Schurtenberger nach einer Niederlage und einem Gestellten zum Auftakt seine fulminante Aufholjagd krönt. Mit einem Plattwurf legt er Jan Wittwer aufs Kreuz. Und holt sich den Kranz. 

Keinen Sieger gibts zwischen Nick Alpiger und Bernhard Kämpf. Ihr Gestellter ist aber attraktiv, sodass beide Note 9,00 bekommen. Pirmin Reichmuth legt Fabain Stucki platt aufs Kreuz und Joel Ambühl tut dies mit Patrick Schenk.

15:13 Uhr

5. Gang: Schlussgang-Duell steht fest

Da Moser gegen Reichmuth gestellt hat, ist klar, dass Joel Wicki mit einem Plattwurf gegen Lars Zaugg das Schlussgang-Ticket löst. Und der König lässt sich nicht zweimal bitten. Nach rund 15 Sekunden liegt der Berner platt auf dem Kreuz. Und Wicki steht wie schon im Vorjahr im Brünig-Schlussgang.

Etienne Burger hätte sich mit einem Plattwurf gegen Adrian Odermatt zu einem Kandidaten für den Schlussgang machen können. Aber dazu kommt es nicht. Die beiden stellen. Dann hat es Matthias Aeschbacher in den eigenen Händen, das Duell mit Wicki perfekt zu machen. Rund drei Minuten läuft nicht viel gegen Marius Frank. Aeschbacher bleibt kontinuierlich dran, ohne seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen. Aber er macht ihn so müde. Und schlägt dann zu. Er legt Frank platt auf den Rücken. Damit kommts im Schlussgang zum Duell Aeschbacher gegen Wicki.

Aeschbacher (oben) bodigt Frank.
15:10 Uhr

5. Gang: Moser bringt Reichmuth an Rand einer Niederlage

Joel Strebel feiert seinen vierten Sieg. Er setzt sich gegen Nils Theiler durch. Ebenfalls siegreich ist Nick Alpiger. Er dreht Noe van Messel am Boden auf den Rücken. Michael Gwerder setzt sich gegen Sandro Galli durch und Bernhard Kämpf löst die Aufgabe Fredi Bruhin. Einen weiteren Sieg lässt sich auch Sven Schurtenberger notieren. Er bodigt Severin Schwander. Einen weiteren Gestellten gibts hingegen für Thomas Sempach. Gegen Stefan Ettlin findet er das richtige Rezept nicht.

Ein Aufschrei geht durchs Publikum, als Michael Moser ganz nah an den nächsten Sieg gegen einen Eidgenossen kommt. Aber Pirmin Reichmuth rettet sich in extremis. Das Duell geht weiter. Und endet letztlich ohne Sieger. Damit zieht keiner der beiden in den Schlussgang ein.

Viel fehlt Moser (oben) hier nicht zum Sieg gegen Reichmuth.
14:51 Uhr

Spitzenpaarungen 5. Gang

Die Einteilung lässt die vier Schwinger auf den ersten beiden Rängen nur zum Teil aufeinander los. Michael Moser greift mit dem punktgleichen Pirmin Reichmuth zusammen. Aber zum Duell Joel Wicki gegen Leader Matthias Aeschbacher kommt es nicht. Heisst: Gewinnt Aeschbacher platt, steht er fix im Schlussgang. Gewinnt von den anderen drei nur einer oder nur einer mit der Maximalnote, ist dies sein Gegner. Aber auch diejenigen auf den Rängen dahinter haben je nach Ausgang dieser Duelle noch die Chance auf die Teilnahme am letzten Kampf des Tages. Es bleibt spannend.

Michael Moser – Pirmin Reichmuth
Joel Wicki – Lars Zaugg
Matthias Aeschbacher – Marius Frank
Nick Alpiger Noe van Messel
Joel Strebel – Nils Theiler

14:20 Uhr

Zwischenrangliste nach vier Gängen

Michael Ulrich, der Halbzeitführende, ist nach seiner Niederlage auf Rang 6 zurückgefallen. Von Platz 1 grüsst Matthias Aeschbacher. Gewinnt er im 5. Gang mit Plattwurf, steht er im Schlussgang. Dahinter ist ein punktgleiches, hochkarätiges Trio in Lauerstellung: Joel Wicki, Pirmin Reichmuth und Michael Moser. Ob die Einteilung die Vier aufeinander loslässt, damit sie die Schlussgang-Tickets untereinander ausmachen können? Das bleibt abzuwarten. So oder so bleibt es auf dem Brünig spannend.

14:05 Uhr

4. Gang: Schneller Sieg von Wicki

Thomas Sempach läufts einfach nicht. Zum dritten Mal stellt er heute. Gegen Michael Zurfluh findet er das richtige Rezept nicht. Damit wird er wohl einmal mehr in dieser Saison die Heimreise ohne Eichenlaub antreten. Auch Severin Schwander kommt gegen Samuel Schwyzer nicht über einen Gestellten hinaus.

Beinahe landet Nick Alpiger auf dem Rücken. In extremis kann er sich aus der misslichen Lage gegen Reto Thöni befreien. Das Duell geht weiter. Und letztlich kommt Alpiger zu einem Arbeitssieg. Da muss er nicht nur geduldig, sondern auch hartnäckig bleiben, bis das Resultat feststeht. Und Thöni wird für seine attraktive Schwingweise belohnt, er bekommt Note 8,75. 

Keine zwei Minuten dauert der vierte Einsatz von Pirmin Reichmuth. Mit einem explosiven Angriff legt er Alexander Kämpf platt auf den Rücken. Kurz darauf zieht Matthias Aeschbacher nach. Gegen Jonas Burch holt auch er sich die Maximalnote. Wild entschlossen schreitet König Joel Wicki zur Tat. Das Duell mit Patrick Gobeli wird nicht alt. Nach gut 20 Sekunden liegt er auf dem Rücken. Auch Noe van Messel hats eilig. Er holt sich den Sieg gegen Nicolas Zimmermann noch schneller als der König.

Wicki (l.) setzt sich auch gegen Gobeli durch.
13:42 Uhr

4. Gang: Moser bodigt nächsten Eidgenossen

Der erste Eidgenosse, der ihm vorgesetzt wird, ist für Halbzeit-Leader Michael Ulrich eine Nummer zu gross. Er wird von Bernhard Kämpf aufs Kreuz gelegt. Kurz darauf verliert mit Lukas Bissig der nächste Innerschweizer. Er muss sich Etienne Burger geschlagen geben. Und auch Michael Gwerder startet mit einer Niederlage in den Nachmittag. Lars Zaugg legt ihn aufs Kreuz. 

Weiter den Vorwärtsgang eingelegt hat Michael Moser. Er zeigt einmal mehr, dass er sich nicht vor Eidgenossen versteckt. Und bodigt mit Joel Ambühl einen weiteren in diesem Jahr. Und das nicht irgendwie, sondern platt. Ein weiteres Erfolgserlebnis gibts für Sven Schurtenberger. Gegen Simon Stucki holt er den zweiten Sieg in Serie. Derweil zeigt Joel Strebel eine Reaktion auf seine überraschende Niederlage im 3. Gang. Er setzt sich gegen Sven Lang durch.

Moser (oben) setzt sich gegen Ambühl durch.
13:35 Uhr

4. Gang: Kampfrichter sorgt für Verwirrung

Adrian Odermatt nagelt Fabian Stucki einmal vermeintlich vorentscheidend am Boden fest. Doch der Berner gibt sich nicht so einfach geschlagen, wehrt sich und kann sich wieder befreien. Die beiden greifen neu. Und auch danach ist Odermatt der aktivere, offensivere Schwinger. Er kommt dem Sieg noch einmal ziemlich nahe, aber er holt ihn sich nicht. Zum zweiten Mal in Folge muss sich Odermatt mit einem Gestellten begnügen. 

Allerdings sorgt der Kampfrichter für Verwirrung. Er vergisst die letzte Minute anzusagen, womöglich hatte er im Kopf, dass die Gangdauer bereits nach oben geschraubt wurde. Dem ist aber nicht so. So will er die letzte Minute offenbar anzeigen, als die Zeit eigentlich schon abgelaufen ist. Seine Kollegen am Tischchen greifen korrigierend ein. Nach kurzer Diskussion dürfen Odermatt und Stucki noch einmal zusammengreifen. Allerdings nur noch für wenige Sekunden, ehe das Duell beendet wird. Odermatt schüttelt den Kopf, natürlich ist das alles andere als optimal, wenn die letzte Minute nicht angesagt wird. Ein Fehler, der zum Glück nur selten passiert. Und immerhin hat die Zusammenarbeit der drei Kampfrichter gut funktioniert. Dass beide Note 9,00 bekommen, dürfte für Odermatt ein schwacher Trost sein.

Odermatt (r.) stellt gegen Stucki.
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