Ott lässt Alpiger nach Sieg blutüberströmt zurück
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Intensiver Bodenkampf:Ott lässt Alpiger nach Sieg blutüberströmt zurück

Der grosse Schwing-Check
Wirbel um Sieg von Ott und Sorgen um ESAF-Aushängeschild

Was läuft in der Schwinger-Szene? Blick liefert die heissesten Sägemehl-Geschichten. Zu reden geben ein Sieg von Triumphator Damian Ott, der Festredner in Lenzburg und eine Weltpremiere.
Publiziert: 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 11:47 Uhr
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Darum gehts

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ESAF-Luft schnuppern

Das Saison-Highlight rückt immer näher. Keine drei Wochen dauert es mehr, bis das Eidgenössische in Mollis GL stattfindet. Das vorfreudige Kribbeln wird bei Fans und Schwingern immer grösser. Und die einen schnuppern schon jetzt etwas ESAF-Luft. Zum Beispiel Domenic Schneider und Patrik Feldmann. Die beiden waren letzte Woche vor Ort und haben beim Verlegen der Bodenschutzplatten geholfen. Sie zeigen auch abseits des Sägemehls vollen Einsatz – wie viele andere freiwillige Helfer auch, egal ob Schwinger oder nicht. Auch König Joel Wicki hat der Arena letzte Woche einen Besuch abgestattet. Und das gleich mit der gesamten Innerschweizer Delegation. Bei der Stippvisite darf auch ein erstes Erinnerungsfoto nicht fehlen.

Foto: keystone-sda.ch

Die Standhaftesten

Nick Alpiger bodigt im ersten Gang des Nordwestschweizer Schwingfests Adrian Walther. Das ist vor ihm in dieser Saison nur Fabian Staudenmann und Michael Moser gelungen. Dreimal ist der Berner also auf dem Rücken gelandet – bei insgesamt zwölf Fest-Teilnahmen und 73 geschwungenen Gängen. Eine beeindruckende Bilanz. Wie sieht es bei anderen Teamleadern aus? Der Nordwestschweizer Alpiger hat bereits siebenmal verloren – allerdings auch 16 Feste bestritten. Nur einmal ist hingegen König Joel Wicki auf dem Rücken gelandet. Sein Bezwinger: der Innerschweizer Teamkollege Marcel Bieri. Ebenfalls erst eine Niederlage hat Armon Orlik kassiert. Er musste sich mit Damian Ott einem anderen Nordostschweizer beugen. Der Teamleader mit den meisten Niederlagen ist indes der Südwestschweizer Lario Kramer.

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Seltene Niederlage:Alpiger siegt nach Abnützungskampf im Sägemehl

Wirbel um Sieg von Triumphator Ott

Einmal mehr begeisterte der talentierte Marius Frank (20) in der Nordwestschweiz. Nach seinem Sieg am Aargauer Kantonalen führte der Solothurner am Mittag das Teilverbandsfest an. Im dritten Gang bodigte er sensationell den Luzerner Eidgenossen Sven Schurtenberger. So kam es, dass Frank im vierten Gang auf den bis dahin ungeschlagenen Damian Ott traf. Und Frank verlangte dem Kilchberg-Sieger alles ab. Bis er knapp zwei Minuten vor Schluss doch noch auf dem Rücken lag. Danach schüttelte er energisch den Kopf. Auch mit seinem Finger signalisierte Frank, dass er mit dem Resultat nicht einverstanden war. Am Platzrand ärgerten sich die Betreuer der Nordwestschweiz. Doch weshalb? «Es war eine sehr unglückliche Situation», erklärt Frank am Abend. «Wir hatten zwar beide gegriffen, aber waren noch dabei, zurückzustehen. Da gab der Kampfrichter den Kampf bereits frei.» Ott reagierte blitzschnell und nützte den suboptimalen Stand seines Gegners aus. Am Abend kürte er sich zum Festsieger. Für Frank endete der Tag mit dem Kranzgewinn ebenfalls versöhnlich. Nach fünf Gängen hatte er diesen bereits auf sicher. Zum Abschluss kam es zum Kräftemessen mit Armon Orlik. Auch da deutete Frank seine Qualitäten an, musste sich letztlich aber geschlagen geben.

Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Blocher als Festredner

Der heimliche Star beim Nordwestschweizer in Lenzburg ist Festredner Christoph Blocher. Er traf um 14 Uhr mit seiner Frau auf dem Festgelände ein und blieb bis nach dem Schlussgang. Mit gewohnt blumigen Worten sorgt er in der Arena für Begeisterung. «Ich bin lieber hier, als mich mit internationalen Konflikten, bei denen niemand weiss, woran man ist, zu beschäftigen», sagt er. Und ergänzt: «Schwinger müssen ihr Schicksal selber in die Hand nehmen und müssen sich auf sich selbst verlassen. Von den Schwingern könnten die Politiker lernen.» Die Familie Blocher ist in Lenzburg prominent vertreten. Derweil Christoph Blocher in der Arena seinen Auftritt hat, präsentiert sein Schwiegersohn Roberto Martullo hinter der Tribüne am Stand seiner Schuhfirma Künzli die neusten Schwingerschuhe.

Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Sorgen um ESAF-Aushängeschild

Eine Nachricht aus Schleitheim SH beunruhigt die Nordostschweizer Delegation in Lenzburg AG. Roger Rychen (33) musste das Schaffhauser Kantonale nach der Niederlage gegen Jeremy Vollenweider im ersten Gang abbrechen. Er ist der einzige Glarner Eidgenosse und somit das Aushängeschild des ESAF in Mollis GL. Bis zum Saisonhöhepunkt dauert es keine drei Wochen mehr. Es droht ein Wettlauf gegen die Zeit. Vor dem Mittag sickern erste Informationen durch. Rychen sei mit dem rechten Fuss umgeknickt. Am Abend schreibt der Eidgenosse dem Blick-Reporter, dass es sich um eine «Bänderverletzung» handle. Für das ESAF sei er zuversichtlich. Am Montag folgen weitere Abklärungen, die Klarheit schaffen sollen.

Foto: BENJAMIN SOLAND

Orlik mit speziellem Meilenstein

Armon Orlik schliesst beim Nordwestschweizerischen die letzte Lücke in seinem Kranz-Palmarès. Mit dem Kranzgewinn in Lenzburg hat er nun sämtliche Berg- und Teilverbandskränze in seinem Besitz. Der Jubel in der Arena war für einen Gast erstaunlich gross. Das hat damit zu tun, dass Orlik ein halber Aargauer ist. Seine Mutter stammt aus Unterlunkhofen und Orlik hat in der Region viele Verwandte. Auch sein Aargauer Cousin Patrick Spielmann ist beim NWS im Einsatz. Er hat aber mit der Kranzvergabe nichts zu tun. Nach dem Fest sagt Orlik strahlend: «Dieser Kranz bedeutet mir sehr viel. Der Sieg von Damian rundete den Tag perfekt ab.» Trotz der zwei Gestellten zeigt sich Orlik zufrieden. «Ich bin auf dem richtigen Weg.»

Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Die Weltpremiere

In Lenzburg gibt es nach Aussage der umtriebigen fliegenden Kaffeeverkäufer eine Weltpremiere. Statt heissem Kaffeeschnaps gibt es in der brütenden Hitze am Nachmittag eisgekühlten Kaffee mit einem Schuss Baileys. Innert kurzer Zeit sind ihre Kanister ausverkauft.

Die Königsfavoriten

Mit Fabian Staudenmann, Adrian Walther und Armon Orlik stehen drei Königsfavoriten beim Nordwestschweizer im Einsatz. Und sie überzeugen mehrheitlich. Orlik und Staudenmann verpassen zwar den Schlussgang knapp, beenden das Fest punktgleich aber auf Rang 2. Beide gewinnen viermal und stellen zweimal. Walther legt mit der Niederlage gegen Nick Alpiger einen Stotterstart hin, fängt sich aber schnell wieder und reiht fünf Siege aneinander. Einziger Makel: Für ihn gibts keine einzige Maximalnote. Das gibt unter dem Strich Rang 4.

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