Darum gehts
- Damian Ott triumphiert am Nordwestschweizer mit taktischem Geschick
- Ott besiegt starke Gegner wie Adrian Odermatt und Pascal Joho
- Im Schlussgang triumphiert er dank seiner Spezialwaffe
Damian Ott (25) setzt ein verschmitztes Lächeln auf und sagt: «Auch ich hatte einmal Mathematik in der Schule.» Soeben hat der Toggenburger am Nordwestschweizer Teilverbandsfest triumphiert. Ein Sieg dank viel Können, taktischem Geschick und seiner Spezialwaffe.
Wie stark Ott an diesem Sonntag sein würde, deutete er bereits im ersten Gang an. Nach wenigen Sekunden lag der Eidgenosse Adrian Odermatt (24) auf dem Rücken. «Ich konnte ihn zum ersten Mal bezwingen, das hat mich beflügelt», erklärt Ott am Abend.
Der Härtest für ihn folgte einige Minuten später. Ott griff mit Verteidigungskünstler Pascal Joho zusammen. Der Nordwestschweizer verliert kaum einen Gang. Doch gegen einen Ott in dieser Verfassung blieb auch er chancenlos. «Zum ersten Mal in dieser Saison hatte ich kein Tape an meinem Körper. Ich fühle mich topfit.»
Einteilung entscheidet sich für Ott
Nach zwei weiteren Siegen kam es im fünften Gang zum Giganten-Duell. Mit Ott und Fabian Staudenmann (25) trafen die zwei Führenden aufeinander. Ein Gästeduell um den Schlussgang? Das spricht nicht für die einheimischen Schwinger. Es war aber die einzige Chance für die Nordwestschweizer, einen Schlussgang von zwei Auswärtigen zu verhindern.
Weil Ott bis dahin alle Kämpfe gewann, reichte ihm ein Gestellter, um im Schlussgangrennen zu bleiben. «Wir haben das natürlich ausgerechnet und auch etwas gepokert. Deshalb riskierte ich nicht alles.» Ott hielt Staudenmann gekonnt auf Distanz. Keine Selbstverständlichkeit schliesslich bodigte ihn der Berner am Schwarzsee. «Das hat mich richtig hässig gemacht.»
Diesmal hielt sich der Ostschweizer schadlos. Mit der Note 8.75 lag Ott gleichauf mit zwei weiteren Schwingern auf dem zweiten Rang. Da er das deutlich stärkere Notenblatt hatte, durfte er den Schlussgang bestreiten. Die taktische Meisterleistung war geglückt.
Spezialwaffe wieder im Einsatz
Im finalen Kampf des Tages wartete Nick Alpiger (28) auf ihn. Der Einheimische zeigte seine beste Leistung in dieser Saison und festigte damit seinen Status als Nummer eins in der Nordwestschweiz. Im Schlussgang musste aber auch er sich geschlagen geben.
Und das, weil Ott endlich wieder das zeigte, was ihn jahrelang so stark gemacht hatte: den Münger-Murks. Dabei fixiert man den Gegner mit dem Knie am Kopf. Dann zieht der Angreifer an den Hosen und dreht den Gegner über dessen Kopf auf den Rücken.
Wegen einer Knieverletzung konnte Ott seine Spezialwaffe monatelang nicht mehr einsetzen. «Ich musste das Knie schonen. Ein Betreuer hat mir sogar verboten, diesen Schwung im Training auszuführen.» Nun ist alles verheilt und Ott so stark wie selten zuvor.