Darum gehts
- Fabian Staudenmann gewinnt das Mittelländische Schwingfest auf souveräne Art und Weise
- Trotz eines richtig starken Starts verpasst sein Freund Adrian Walther den Heimsieg
- Kurz vor dem letzten Kampf des Tages verblüfft er mit einer tollen Geste
Nach dem sechsten Gang hätte Adrian Walther (23) allen Grund gehabt frustriert in der Garderobe zu verschwinden. Der Königskandidat verpasste einmal mehr den Sieg bei seinem Heimfest. Und das, obwohl er optimal in den Tag startete. Am Morgen bodigte der Architekturstudent mit Florian Gnägi und Matthias Aeschbacher zwei Eidgenossen.
Am Mittelländischen Schwingfest deutete alles auf einen Schlussgang zwischen Walther und Fabian Staudenmann (25) hin. Doch nach dem Mittag stolperte der Brünig-Sieger über Leandro Nägeli (22) und Dominik Roth (28). Der Traum vom Festsieg vor Heimpublikum platzte. Umso bemerkenswerter ist seine Aktion wenige Minuten vor dem Schlussgang.
Premieren-Sieg im zehnten Anlauf
Der geschlagene Walther half Staudenmann bei den letzten Vorbereitungen auf seinen finalen Kampf. Nebst einigen motivierenden Worten hielt er das elastische Band, mit welchem sich der letztjährige Saison-Dominator aufwärmte. Gleich mehrfach zog Staudenmann mit aller Gewalt daran. Die Entschlossenheit während dieser Übung erinnerte an seine Auftritte zuvor im Sägemehl.
Besonders bemerkenswert war Staudenmanns Darbietung im ersten Gang. Der Berner Teamleader bearbeitete Verteidigungskünstler Kilian von Weissenfluh (28) am Boden so lange, bis dieser auf dem Rücken lag. Nach neun Gestellten der erste Sieg für Staudenmann. «Der war sehr wichtig. Kilian ist ein unglaublich unangenehmer Gegner», sagte er danach.
Keinen Kranz nach umstrittener Extrawurst
Mit vier weiteren Siegen zog Staudenmann in den Schlussgang ein. Worauf er von Freund Walther optimal vorbereitet wurde. «Wir verstehen uns unglaublich gut. Deshalb versuchen wir, einander so gut wie möglich zu unterstützen.» Im Schlussgang liess Staudenmann Überraschungsmann David Scheuner (19) keine Chance.
Ohne Kranz nach Hause reisen musste der 16-jährige Adrian Scheuner. Er erhielt von den Berner Funktionären eine Extrawurst, um sich für das ESAF zu qualifizieren. Statt nur an einem darf er an zwei Kranzfesten teilnehmen. Will er sich für den Grossanlass aufdrängen, muss er den Kranz am Oberländischen Schwingfest gewinnen.