Schwingerkönig Wicki bodigt Aeschbacher
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Brünig-Fluch besiegt:Schwingerkönig Wicki bodigt Aeschbacher

«Tut mir richtig gut»
König Wicki gewinnt auf dem Brünig dank speziellem Wachmacher

Es ist geschafft! Schwingerkönig Joel Wicki hat zum ersten Mal den Bergklassiker auf dem Brünig gewonnen. Auch dank eines aussgewöhnlichen Rituals.
Publiziert: 19:33 Uhr
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Der Stärkste auf dem Brünig: Joel Wicki triumphierte beim Bergklassiker.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Joel Wicki gewinnt Brünig-Schwinget nach drei erfolglosen Schlussgang-Teilnahmen
  • Vor dem Schlussgang setzte er auf ein aussergewöhnliches Ritual
  • Der Start in den Tag war für den König nicht optimal
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Wer Joel Wicki (28) vor dem Schlussgang auf dem Brünig ganz genau beobachtet, der traut im ersten Moment seinen Augen nicht. Es scheint so, als ob sich der Schwingerkönig einen Schnupf die Nase hochzieht. Nur der obligate Spruch fehlt. Wie bitte? Klar ist: Die Substanz hat ihre Wirkung nicht verfehlt. 

Wicki reist die Augen auf und stampft wild entschlossen ins Sägemehl. Dort wartet der Luzerner auf seinen Gegner. Es ist einmal mehr der Berner Matthias Aeschbacher (33). Bereits am ESAF vor drei Jahren standen sie sich gegenüber. Damals triumphierte Wicki. 

An diesem Sonntagnachmittag kämpft der Landwirt aber nicht nur gegen Aeschbacher, sondern auch gegen eine schwarze Serie. Blick fragte vor dem Bergklassiker: Ist der Brünig für König Wicki verflucht? Dreimal stand er im Schlussgang, dreimal verpasste er den Festsieg.

Wicki mutiert zum Berner-Killer

Nach den ersten zwei Gängen droht die nächste Enttäuschung. Im Anschwingen stellt Wicki gegen Supertalent Michael Moser (20). Danach verpasst er die Maximalnote im Duell mit Etienne Burger. Dieser Viertelpunkt droht im Schlussgang-Rennen noch entscheidend zu werden. «Ich wollte am Boden nichts mehr riskieren, weil für mich dieser erste Sieg sehr wichtig war», so Wicki. 

Mit diesem guten Gefühl im Körper rauscht er danach gewohnt souverän durch das Fest. Selbst der unangenehme Eidgenosse Patrick Gobeli ist chancenlos. Im Schlussgang trifft er mit Aeschbacher auf den sechsten Berner im sechsten Kampf. 

Wicki bald wieder im Einsatz – als Helfer

Auch mit diesem macht Wicki im strömenden Regen kurzen Prozess. Nach 45 Sekunden liegt der Schwarzsee-Sieger auf dem Rücken. Danach zeigt sich der Luzerner erleichtert: «Ich habe es mir schon oft gewünscht.» Vor dem Schlussgang nahm er sich vor, besonders aggressiv und offensiv zu Werke zu gehen. 

Das fehlte ihm teilweise in der Vergangenheit. «Diesmal konnte ich das perfekt umsetzen.» Auch dank eines ungewöhnlichen Wachmachers. Darauf angesprochen, muss Wicki schmunzeln. Von einem Schnupf will er nichts wissen. «Das ist eine Kochsalzlösung», verrät der Luzerner. 

Dieses Ritual pflegt er gemeinsam mit seinem Freund und Trainer Daniel Hüsler. «Das tut mir unglaublich gut. Dann weiss ich, dass ich jetzt in den Kampf muss. Ich fühle mich dadurch so richtig bereit.» Und wie er das war. Nun gönnt sich Wicki ein paar ruhigere Tage, bis er Ende Woche bereits wieder beim Aufbau für sein Heimfest hilft. Kommenden Sonntag findet das Bergschwinget Sörenberg statt. Eine Herzensangelegenheit für Wicki. 

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