Darum gehts
- Domenic Schneider schob Sägemehl unter den Rücken seines Gegners
- Die Empörung darüber war gross – jetzt schaltet sich der Schwinger-Boss ein
- Er werde das Gespräch mit Schneider suchen – Strafen gibt es keine
Es war der grösste Aufreger des ersten Kranzfest-Wochenendes. Publikumsliebling Domenic Schneider (30) schob seinem Gegner mehrmals Sägemehl unter den Rücken. «Eine unfaire Aktion», wie mehrere Experten bestätigten. Nun meldet sich erstmals Stefan Strebel zu Wort.
Der Technische Leiter des Verbandes sagt auf Blick-Anfrage: «Ich werde mit Dodo das Gespräch suchen und ihn nach den Beweggründen für diese Aktion fragen.» Eigentlich gilt Schneider als äusserst fairer Schwinger. Das bewies er am Thurgauer Kantonalen kurz nach der vieldiskutierten Szene.
Im Schlussgang unterlag Schneider seinem Freund Samuel Giger (27). Diesen hob er anschliessend auf seine Schulter. Doch das reichte nicht, um die Schwing-Fans zu besänftigen. «Ich bin sehr enttäuscht», schrieb jemand auf Facebook. Ein anderer meinte: «So etwas hätte ich Dodo nie zugetraut.»
Thema in den nächsten Sitzungen
Auf den Fernsehbildern ist die unfaire Aktion von Schneider festgehalten. Jeremy Vollenweider (27) hatte zu diesem Zeitpunkt nur mit dem Kopf, der linken Schulter und beiden Füssen Bodenkontakt. Das zusätzliche Sägemehl unter seinem Rücken erschwerte es ihm, sich aus der Situation zu befreien. Gut möglich, dass sich Schneider so oder so durchgesetzt hätte.
Als ihn Blick nach dem Fest auf die Szene ansprach, sagte er gewohnt locker: «Bei diesen Bewegungen kam wohl noch etwas Sägemehl mit.» Deutlich ernster geht es in den sozialen Medien zu und her. Auf Facebook fordern einige Schwing-Fans drastische Strafen. «Man sollte ihn sperren», war da zu lesen, oder: «Nehmt ihm den Kranz weg.»
Dazu wird es nicht kommen. Der Verband werde keine Sanktionen aussprechen, teilte Strebel mit. Wohl auch, weil Schneider keinen Regelverstoss begangen hat. Das bestätigt Peter Ackermann, der Vorsitzende der Kampfrichterkommission.
Es sei nirgends vermerkt, weil es praktisch nie vorkomme. Das könnte sich nach Schneiders Aktion ändern. «Ich werde das Thema an den nächsten Sitzungen in der Technischen Kommission und der Kampfrichterkommission einbringen», sagt Strebel.