Darum gehts
- Die Nordwestschweizer verzichten freiwillig auf Startplätze für das Stoos-Schwinget
- Für Ärger sorgt erneut eine Terminkollision – das Baselländische findet gleichzeitig statt
- Aus Angst vor zu wenig Leuten hat das OK das Schwingfest nun verschoben
Die Bergfeste zählen zu den grössten und prestigeträchtigsten Wettkämpfen im Schwingsport. Kein Teilverband verzichtet freiwillig auf Startplätze. Eigentlich. Denn nun tun die Nordwestschweizer genau das und melden für das Stoos-Schwinget im kommenden Jahr nur zehn statt der üblichen zwanzig Schwinger an.
Dafür verantwortlich: ein Problem, das die Schwingfans spätestens seit letzter Saison verfluchen. Erneut sorgt eine Terminkollision für Ärger. Deshalb sah sich Guido Thürig, der Technische Leiter der Nordwestschweizer, zu diesem ungewöhnlichen Entscheid gezwungen.
Wer ist schuld?
Denn am selben Tag wie das Bergfest auf dem Stoos sollte das Basellandschaftliche Schwingfest stattfinden. «Ich brauche auch an einem kantonalen in unserem Teilverband gute Schwinger», begründet Thürig den Entscheid, auf Startplätze zu verzichten.
Traditionell nehmen nur die besten Schwinger der jeweiligen Teilverbände an den Bergfesten teil. Nun droht ein Stoos-Schwinget im kommenden Jahr ohne einige der besten Nordwestschweizer. «Das kann es nicht sein. Wir müssen über die Bücher. Aber die Planung mit derart vielen Schwingfesten ist sehr schwierig.»
Schuld an der jüngsten Terminkollision ist das Verteilungssystem des Verbands. Die Startplätze für die Bergfeste für die nächste Saison werden jeweils erst im Herbst vergeben.
Entsprechend konnte das OK des Basellandschaftlichen Schwingfests gar nicht wissen, dass die Nordwestschweizer 2026 auf den Stoos eingeladen werden. Ihr Festdatum hatten sie aus Planungsgründen bereits vorher festgelegt.
Organisatoren mussten handeln
Als OK-Präsident Michel Kuonen von der Terminkollision erfuhr, schrillten bei ihm die Alarmglocken: «Wir sind auf die besten Nordwestschweizer angewiesen, damit wir alle Tickets verkaufen können. Wenn diese Zugpferde fehlen, wird es für uns sehr schwierig.»
Deshalb kam es nun zu einer überraschenden Wende. Kuonen und sein Team sahen sich gezwungen, ihr Fest zu verschieben. Das Basellandschaftliche findet neu am 17. Mai in Oberdorf statt und damit gut vier Wochen früher als geplant.
Gespräche um zusätzliche Startplätze
Die Terminverschiebung rettet zwar das Teilnehmerfeld – kostet das OK aber Geld, Zeit und Nerven. «Wir mussten beispielsweise alle Lieferanten erneut anfragen. Weil jemand an diesem Wochenende bereits im Einsatz war, sprang uns ein Sponsor ab. Das ist natürlich ärgerlich.»
Dank der Flexibilität der Baselländer hätte Thürig nun die Kapazität, doch wieder 20 Nordwestschweizer auf den Stoos zu schicken. Ob allerdings die Innerschweizer und die Nordostschweizer freiwillig ihre bereits zugesicherten fünf Startplätze abgeben? «Es laufen Gespräche», lässt Thürig verlauten.