Darum gehts
- Louis Kitzki beendet überraschend seine Radsportkarriere mit 21 Jahren
- Kitzkis Entscheidung folgt auf den Tod von Samuele Privitera beim Rennen
- Er gewann 2023 die Zwift Academy und erhielt einen Profivertrag
Louis Kitzki hat vom Radsport genug. Er zieht überraschend einen Schlussstrich. Mit erst 21 Jahren beendet das deutsche Talent seine Karriere. Und das aus einem emotionalen Grund, wie Kitzki auf Instagram erklärt.
«Nach meiner Teilnahme an meinem letzten Rennen, dem Giro della Valle d'Aosta, und dem damit verbundenen Tod von Samuele Privitera habe ich beschlossen, meine Karriere als Radprofi zu beenden», schreibt er. Privitera ist nach einem Sturz verstorben. Er wurde nur 19 Jahre alt. Es ist die jüngste Tragödie, die den Radsport erschüttert – wie davor schon der Tod von Gino Mäder (†26), Muriel Furrer (†18) oder Mustafa Ayyorkun (†21),
Kitzki hat das Ganze nachdenklich gemacht. Denn schon vor einem Jahr nahm er an einem Rennen teil, bei dem es zu einem tödlichen Zwischenfall kam. Bei der Österreich-Rundfahrt zog sich der Norweger André Drege (†25) tödliche Verletzungen zu.
Bereits da hatte er «ernsthafte Zweifel am Radrennsport und stand an der Schwelle zum Aufhören». Er habe weitergemacht – und das Geschehene weitgehend verdrängt. Trotzdem hatte es Auswirkungen auf seine Karriere.
«Lästiger Nebeneffekt»
Er sei danach «nie wieder der Fahrer geworden, der ich einmal war». Die Sorge um seine Sicherheit sei immer grösser geworden. Das ging so weit, dass er sich bei den Rennen immer unwohler fühlte und nicht abrufen konnte, was er sich im Training erarbeitet hatte. Kitzki hat den Spass am Radfahren verloren, Rennen wurden zu einem «lästiger Nebeneffekt, den man in Kauf nehmen musste, wenn man mit dem Radsport Geld verdienen wollte». Besonders bei chaotischen Rennen sei er mental zusammengebrochen.
Mit dem Rücktritt gehe es ihm nun deutlich besser, so Kitzki, der unter anderem 2023 die Zwift Academy gewann und dadurch einen Profivertrag beim Entwicklungsteam von Alpecin Deceuninck bekam. Kitzki ist sicher, seine Entscheidung sei die richtige, auch wenn er bedauert, «dass ich einige Erwartungen als Profi-Radfahrer nicht erfüllen konnte».