Darum gehts
- Mountainbike-WM in Crans-Montana: Entschärfte Strecke nach gefährlichem Rennen
- Strecke wurde nach Sturzorgie und Verletzungen im Vorjahr überarbeitet
- Schweizer Team testet im August die neue WM-Piste vor der Konkurrenz
Es ist das grosse Mountainbike-Highlight in diesem Jahr: Die WM im Wallis, wo in den ersten zwei September-Wochen in neun Disziplinen Medaillen gejagt werden. Die Rennen in der olympischen Cross-Country-Sparte finden in Crans-Montana statt – das sorgt aber in der Szene nicht gerade für unbändige Vorfreude.
Der Grund? Der Schock vom Vorjahr ist noch nicht vergessen, die Hauptprobe auf der neuen Rennstrecke im Skiort ging mächtig in die Hose. Denn 2024 liess der amerikanische Veranstalter Warner Bros. Discovery Sports den Weltcup auch als WM-Testlauf erstmals in Crans-Montana Halt machen.
Doch schon im Training wird damals rasch klar: Hier liegt viel im Argen. Der Circuit für die Rennen von Alessandra Keller, Jolanda Neff, Mathias Flückiger, Nino Schurter und Co. ist stellenweise gefährlich. Es kommt in den Trainings und in den Rennen zu einer regelrechten Sturzorgie.
Unmut gegen den Weltcup-Veranstalter aus den USA
Vor allem am ersten Trainingstag krachts einige Male fürchterlich. Auch, weil es heftig regnet und die sowieso schon gefährlichen Passagen auch noch rutschig werden. Vor allem die für mehr Spektakel neu erstellten Streckenabschnitte mit einer Abfahrt mitten durch ein Feld voller grosser Steine und aus Brettern und Baumstämmen gefertigte Fahrbahnelemente werden zur seifigen Mega-Herausforderung.
Mountainbike-Legende Thomas Frischknecht (55), Teamchef beim Team Scott-Sram mit den Schweizer Topfahrern Filippo Colombo (27) und Nino Schurter (39), erinnert sich mit Schaudern: «Es war sicher auch Pech, dass es noch regnete. Aber man hätte schon am Mittwoch vor den Trainings am Donnerstag erkennen müssen, dass es Änderungen braucht.»
Montag, 1. September in Bellwald:
Enduro und E-Enduro, Frauen und Männer: 8.00 Uhr
Donnerstag, 4. September in Bellwald:
E-MTB Cross Country, Frauen 16.00 Uhr
E-MTB Cross Country, Männer: 17.30 Uhr
Freitag, 5. September in Monthey:
Pump Track, Frauen und Männer: 16.00 Uhr
Samstag, 6. September in Verbier und Champery:
Marathon Cross Country, Männer und Frauen: 6.00 Uhr
Downhill, Junioren und Juniorinnen: 11 Uhr
Sonntag, 7. September in Champery:
Downhill, Frauen: 11.00 Uhr
Downhill, Männer: 12.30 Uhr
Dienstag, 9. September in Zermatt:
Short Track, Juniorinnen U23: 15.30 Uhr
Short Track, Junioren U23: 16.15 Uhr
Short Track, Frauen: 17.15 Uhr
Short Track, Männer: 18.00 Uhr
Donnerstag, 11. September in Crans-Montana
Cross Country, Mixed Team Relay: 17.00 Uhr
Freitag, 12. September in Crans-Montana
Cross Country, Juniorinnen: 15.00 Uhr
Cross Country, Junioren: 17.00 Uhr
Samstag, 13. September in Crans-Montana:
Cross Country, Junioren U23: 11.00 Uhr
Cross Country, Frauen: 14.00 Uhr
Sonntag, 14. September in Crans-Montana:
Cross Country, Juniorinnen U23: 10.30 Uhr
Cross Country, Männer: 13.30 Uhr
Montag, 1. September in Bellwald:
Enduro und E-Enduro, Frauen und Männer: 8.00 Uhr
Donnerstag, 4. September in Bellwald:
E-MTB Cross Country, Frauen 16.00 Uhr
E-MTB Cross Country, Männer: 17.30 Uhr
Freitag, 5. September in Monthey:
Pump Track, Frauen und Männer: 16.00 Uhr
Samstag, 6. September in Verbier und Champery:
Marathon Cross Country, Männer und Frauen: 6.00 Uhr
Downhill, Junioren und Juniorinnen: 11 Uhr
Sonntag, 7. September in Champery:
Downhill, Frauen: 11.00 Uhr
Downhill, Männer: 12.30 Uhr
Dienstag, 9. September in Zermatt:
Short Track, Juniorinnen U23: 15.30 Uhr
Short Track, Junioren U23: 16.15 Uhr
Short Track, Frauen: 17.15 Uhr
Short Track, Männer: 18.00 Uhr
Donnerstag, 11. September in Crans-Montana
Cross Country, Mixed Team Relay: 17.00 Uhr
Freitag, 12. September in Crans-Montana
Cross Country, Juniorinnen: 15.00 Uhr
Cross Country, Junioren: 17.00 Uhr
Samstag, 13. September in Crans-Montana:
Cross Country, Junioren U23: 11.00 Uhr
Cross Country, Frauen: 14.00 Uhr
Sonntag, 14. September in Crans-Montana:
Cross Country, Juniorinnen U23: 10.30 Uhr
Cross Country, Männer: 13.30 Uhr
Im Fahrerlager gibts damals einigen Unmut, weil die Weltcup-Promotoren von Warner Bros. erste Warnungen und Wortmeldungen in den Wind schlagen. Weil die Fahrer und Fahrerinnen beim Sturzfestival nur so durch die Gegend fliegen, beginnen die Walliser Streckenbauer schon während des laufenden Trainings (!) mit Ausbesserungsarbeiten – unwürdig auf Weltcup-Stufe.
Am Renntag ist die Strecke dann einigermassen fahrbar. Auch, weil es nicht mehr regnet. Aber den Opfern der gefährlichen Strecke hilft das nicht mehr viel: Der Deutsche Max Brandl (28) knallt in der Steine-Abfahrt aufs Gesicht und bricht sich mehrfach den Kiefer. Auch andere verletzen sich bei Stürzen, aber weniger schwer. Brandl sagte damals: «Im Rock-Garden führte eine Linie auf einem schmalen Grat voller Steine entlang. Bei nassen Bedingungen ist es da einfach extrem schwierig, nicht abzurutschen. Auch Nino Schurter hatte riesiges Glück, dass er sich da bei seinem Sturz nicht verletzt hat.» Schurters Teamchef Frischknecht sagt: «Auf Weltcup-Niveau darf so etwas einfach nicht passieren.»
Die Rennen enden damals mit Schweizer Podestplätzen von Keller und Flückiger, die jeweils auf den zweiten Rang fahren.
Schweizer Team testet im August die entschärfte Strecke
Nun kommts im September an der Heim-WM zur Rückkehr nach Crans-Montana – auf eine entschärfte Rennstrecke. Die WM-Macher im Wallis haben ihre Hausaufgaben gemacht und die gefährlichen Stellen so gestaltet, dass der Circuit auch im Regen für die weltbesten Bikerinnen und Biker noch zu bewältigen ist.
Die internationale Konkurrenz wird die Strecke erst im Training zu Gesicht bekommen. Das Schweizer Team hingegen kann die Karte Heimvorteil ausspielen – im August dürfen die selektionierten Fahrerinnen und Fahrer die WM-Piste testen. Falls es dann noch immer Sicherheitsbedenken gibt? Dann gäbe es wenigstens noch genug Zeit für weitere Nachbesserungen.