Der etwas andere Tour-Ticker des Radmagazins «Gruppetto»
Käse, Wein und Ticker-Spass – während Vingegaard die Tour endgültig verliert

Königsetappe an der Tour de France. Heisst: Das Radmagazin «Gruppetto» übernimmt wie vergangenes Jahr den – etwas anderen – Ticker. Während alle auf Vingegaards Grossangriff warten, unterhält die «Gruppetto»-Crew die Leser – und gönnt sich französischen Wein und Käse.
Publiziert: 24.07.2025 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 08:05 Uhr
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Das Team Gruppetto: Guido Gümmeler (l.), Corsin Zander und Laurent Aeberli (r.).
Foto: Sven Thomann
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Joël HahnRedaktor Sport

Der Ticker läuft, der Käse duftet, der Funk ist auf voller Lautstärke: Tour-de-France-Tag bei Blick! Wie schon im Vorjahr übernehmen die Jungs des Radmagazins «Gruppetto» die Tastatur zur Königsetappe. Und liefern, was sie am besten können: Radsport mit Witz, Wein und Wahnsinn.

Der Tag beginnt früh: Während Laurent Aeberli (33) französische Käseplatten auftischt, sorgt Corsin Zander (36) für die Stimmung. Und Guido Gümmeler, das fiktive Maskottchen mit echter Meinung (Alter: «irrelevant, aber ewig jung»), hängt feierlich Tour-Girlanden im Blick-Foyer auf. «Jeder weiss, dass heute Tour bei uns läuft!», ruft er euphorisch.

Pesca Frizz und Funkgerät

Am Vorabend meldet sich Mauro Schmid per Sprachnachricht aus dem Hotel: «Ich stelle mich auf einen sehr harten Tag ein.» Und so kommt es auch. Im Büro wird währenddessen getickert, gesnackt und angestossen. Um 12.30 Uhr öffnet Corsin die erste Hülse. Um 14 Uhr fragt er nach Wein. Laurent schenkt Rosé aus, Guido nickt zustimmend: «Kannst du servieren.» Guido erinnert sich an seine Jugendtage: «Schmeckt wie Pesca Frizz.»

Dazu läuft der Tourfunk in voller Lautstärke. Die drei schreiben ihre Einträge live im Docs-Dokument, posten mit Witz und Tempo. Der Humor fährt stets mit.

Viel Käse, wenig Risiko

Sportlich wird früh taktiert. Vingegaards Angriff am Col de la Madeleine macht Hoffnung auf Spektakel. Er bleibt aber ohne Konsequenz. Pogacar bleibt ruhig, pariert locker. Der erwartete Schlagabtausch auf dem Col de la Loze bleibt aus. Guido kommentiert trocken: «Nicht einmal der Käse schwitzt heute.»

Die Stimmung im Büro bleibt trotzdem lebendig. Immer wieder schauen Kolleginnen und Kollegen vorbei, es wird diskutiert, gelacht – und pünktlich um 16 Uhr lässt Corsin die Cider-Korken knallen.

O’Connor überrascht alle

Doch dann passierts doch noch. Ben O’Connor, der stille Australier vom Team Jayco AlUla, nutzt die Lücke, zieht im Schlussanstieg davon und bringt seinen Vorsprung tatsächlich ins Ziel. Ein Überraschungssieg wie aus dem Lehrbuch. Pogacar – der den späten Angriff Vingegaards kontert – wird Zweiter, der Däne Dritter. Die Tour hat er somit endgültig an den slowenischen Überflieger verloren. 

Corsins Fazit: «Ein unspektakulärer Tag mit einem würdigen Ende.» Und Guido? Der hebt sein Glas und meint: «Es muss nicht immer Pogacar sein – manchmal reichen auch einfach ein O’Connor und ein gutes Stück Käse.»

Der «Gruppetto»-Ticker zum Nachlesen:

24.07.2025, 17:29 Uhr

«Gruppetto»-Schlussfazit

Das grosse Feuerwerk haben die Fans am Streckenrand gezündet. Und natürlich wir mit unserem Liveticker. Aber bei den Fahrern ist es ausgeblieben. Eigentlich hat es lange vielversprechend ausgesehen. Vingegaard spannte seine Mannschaft bereits am zweiten Pass ein und versuchte, Pogacar noch unter Druck zu setzen. Aber es reichte nicht. Am Ende fehlte ihm wohl die Kraft, um vorne wegzufahren. Er probierte es noch, konnte sich aber nicht absetzen. Dafür konterte Pogacar und nahm seinem Rivalen nochmals einige Sekunden ab.

Am Gesamtklassement hat die Königsetappe aber wenig geändert. Der grosse Sieger des Tages war Ben O’Connor, der bisher bei der Tour de France eher enttäuscht hat und sich den Sieg am Col de la Loze solo geholt hat.

Die Stimmung im Ringier-Gebäude war dennoch ganz gut. Wir danken allen unseren Amici, die bei reingeschaut und die Etappe zusammen mit uns verfolgt haben.

Es wurde viel Käse gegessen und ein bisschen Wein sowie Bier getrunken. Übrigens auch wenn wir heute lustig drauf waren (oder es zumindest angestrengt versucht haben): Das «Gruppetto» ist mehr als bloss Klamauk. Wir berichten über den Radsport und vor allem die spannenden Geschichten rundherum. Wer uns abonnieren möchte, kann das ​hier tun​. Wer ersteinmal eine Ausgabe des hochwertigen Magazin lesen möchte, ​ist hier richtig​.

24.07.2025, 17:25 Uhr

Pogacar kontert

Pogi kanns nicht lassen und attackiert Vingegaard, auch wenn er ihm einfach am Hinterrad kleben könnte. Der Etappensieg holt sich Ben O'Connor aber der Slowene macht noch Zeit gut.

24.07.2025, 17:22 Uhr

«Come on Jonas»

Vingegaard greift an. Sein Teamchef Grischa Niermann wird ihn wohl wie immer via Funk motivieren. «Come on Jonas, you can do it.» Dass es Jonas tun kann, glauben aber ausser ihm nur die wenigsten. Und Pogacar hat wieder seine schwarze Rennmaschine unter dem Hintern. Da sein neues Colnago Aerobike 300 Gramm schwerer ist, als die UCI erlaubt, verzichtet Pogi neuerdings auf die weisse Lackierung an seinem Velo und spart so noch ein paar Gramm. Er kann zusammen mit Oscar Onley folgen.

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24.07.2025, 17:12 Uhr

Die Schweizer Fans zeigen sich

Die Fans, die am Col de la Loze stundenlang gewartet haben, rasten nun komplett aus, als die Fahrer endlich vorbeifahren. Unter den Schlachtenbummlern sind auch einige Schweizer Fans. «Berner Fans», ruft «Blick»-Praktikant Joël, der genau hingschaut hat. Derweil verspeist Corsin sein letztes Käsebrot. Und schmatzt.

Fans mit Schweizer und Berner Fahnen vor Ort.
24.07.2025, 17:05 Uhr

Lipowitz wird eingeholt

Guido Gümmeler: Freunde, es ist soweit: UAE macht das, was Visma eigentlich am Schlussanstieg machen wollte.

Tatsächlich. Pogacars Team verschärft das Tempo und Lipowitz wird eingeholt. Vingegaard ist am Hinterrad von Pogacar. Hat er die Kraft noch anzugreifen?
An der Spitze fährt Ben O'Connor von Mauro Schmids Team Jayco-AlUla dem Ziel entgegen. Wenn hinten nichts mehr geht, holt er den Sieg bei der Königsetappe.

Bei unserem Fan vor Ort, Daniel, sind die Fahrer soeben durchgefahren. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt.

24.07.2025, 16:54 Uhr

Papa Yates ist gespalten

Etwas Unterhaltung in der bangen Spannung kurz vor Schluss. Am Streckenrand wirbt eine Melone für ein freies Palestina und ein Pelikan fliegt (rennt) vorbei. Was tun, wenn beide Söhne Veloprofis sind? Ab zum Schneider! Papa John Yates, der Vater von Simon und Adam, hat das passende Outfit.

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24.07.2025, 16:46 Uhr

Gespanntes Warten und ein letzter Käse

O'Connor hat in der Spitzengruppe angegriffen. Wann wird hinten bei den Favoriten auf das Gesamtklassement angegriffen? Aktuell ist noch Abwarten angesagt. Corsin schmatzt, Guido Gümmeler leert gerade sein Glas und Laurent sucht noch nach Käse.

Corsin: Hast du noch Käse?

Laurent: Einen habe ich noch. Einen Tomme de Savoie, passenderweise zum Etappenziel in den Savoyen. Der Tomme de Savoie gilt als ältester Käse Savoyens, seine Ursprünge gehen bis in die Zeit vor dem 14. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde der Tomme de Savoie überwiegend im Sommer von den Bauern hergestellt, um die überschüssige Milch für den Winter zu konservieren.

24.07.2025, 16:36 Uhr

Grossartige Stimmung am Streckenrand

Wir haben heute schon einige lustige Verkleidungen bei den Fans gesehen, ein Reh zum Beispiel. Ein rosa Pinguin. Oder eine Bretzel.

Wenn man die Fans so sieht, macht das Lust auch einmal am Strassenrand zu stehen. Warum nicht gleich schon diesen Samstag? Das Ziel der zweitletzten Etappe der Tour de France befindet sich in Pontarlier, im französischen Jura. Das ist zum Beispiel von Bern aus in zwei Stunden mit dem Zug erreichbar. Genauere Infos gibt es hier

Falls ein Ausflug diesen Samstag zu spontan ist, dann gibt es nächstes Woche nochmal eine Gelegenheit, die Tour de France zu sehen. Die letzte Etappe der Austragung der Frauen hat ihr Ziel nicht wie bei der Männer-Tour in Paris, sondern in Châtel, einem Bergdorf nahe der Schweizer Grenze. Vom Walliser Städtchen Monthey sind es etwa 20 Kilometer bis zur Ziellinie. Und mit Marlen Reusser hat die Schweiz bei den Frauen eine Favoritin im Rennen. Allez!

24.07.2025, 16:26 Uhr

Ein Schmankerl vor dem grossen Finale

Bevor es so richtig losgeht noch ein Schmankerl von der Website der Tour de France zum heutigen Zielort Courchevel. Der Name Lance Armstrong ist dort offenbar nicht mehr erwünscht. So schreiben sie zu Alejandro Valverdes Sieg 2005: «Valverdes Etappensieg 2005 war der erste für den Spanier: Er schlug den damals dominierenden amerikanischen Fahrer im Sprint ins Ziel. Insgesamt hat Valverde vier Etappen der Tour de France gewonnen und trug 2008 zwei Tage lang das Gelbe Trikot.» Auch auf dem Foto haben sie den «amerikanischen Fahrer» schön versteckt.

24.07.2025, 16:18 Uhr

Wann greift Vingegaard an?

Es geht in den letzten Anstieg des Tages. In der Spitzengruppe sind Jorgenson, Rubio und O’Connor. Dahinter folgt Lipowitz mit einer knappen Minute Rückstand und Pogacar folgt zusammen mit Vingegaard rund 3:20 Minuten Rückstand auf die Spitze. Vingegaard wird alles versuchen müssen, um wenigstens etwas Zeit herausholen zu können.

Wir wollen natürlich wissen, wie es am Streckenrand aussieht. Daniel Lienhard (38), der Cousin von Fabian Lienhard (31), ist gerade auf dem Weg zum Ort des letzten Showdown der Tour de France. Er wandert mit einem Kollegen den Col de la Loze hoch. Wir erreichen ihn am Telefon. «Wir sind erst gerade aus dem Haus. Es hat mega viele Leute, mega viele Dänen, Slowenen, aber auch Belgier. Sie waren schon am Morgen um 10.00 Uhr am Strassenrand, als wir mit dem Velo hochgefahren sind. Jetzt kommen die ersten Team-Wagen. Daniel Lienhard hat seinen Cousin auch schon am Mont Ventoux unterstützt. Dort hatte es extrem viele Fans. Doch Daniel sagt: «Zumindest hier in den ersten Kurven hat es ähnlich viele Leute.»

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