Darum gehts
- Tour de France: Mann entfernt anstössige Botschaften von Strassen
- Patrick Dancoisne übermalt sexuelle, politische und rassistische Zeichnungen
- 65-jähriger Franzose verwandelt etwa Penisse in Tiere
Die Tour de France zieht Jahr für Jahr Tausende radbegeisterte Fans an. Viele von ihnen feuern ihre Lieblingsfahrer nicht nur lautstark an, sondern kritzeln bereits vor dem Rennen aufmunternde und unterstützende Botschaften auf die Strasse.
«Tour muss sauber bleiben»
Sehr viele dieser Beschriftungen auf dem Asphalt sind allerdings auch sexuell, politisch oder rassistisch motiviert. Patrick Dancoisne (65) sorgt seit Jahren dafür, dass diese im TV nicht zu sehen sind. Vor jeder Etappe fährt er gemeinsam mit seinem Kollegen Adrien die Strecke ab, um solche anstössigen Botschaften mit einem Farbroller zu übermalen.
Das Ziel: den familienfreundlichen Geist der Tour de France zu bewahren. «Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Tour auf der ganzen Welt gesehen wird. Sie muss sauber und vor allem ein Fest bleiben», erklärt Dancoisne gegenüber der französischen Zeitung «L'Équipe».
«Penis-Radierer»
Mittlerweile trägt der 65-jährige Franzose den Spitznamen «Penis-Radierer» – und das aus gutem Grund. «Die häufigsten Zeichnungen sind nun mal Penisse.» Aus diesen macht Dancoisne verschiedene Tiere: «Ich verwandle sie in Eulen, Kaninchen oder Schmetterlinge. Aber dieses Jahr male ich viele Kaninchen.»
Ebenfalls übermalt werden politische Zeichnungen und Beschriftungen. «Dieses Jahr haben wir viele Botschaften zu Israel und Palästina. Die radiere ich», erklärt Dancoisne.
Die positiven Botschaften hingegen bleiben auf der Strasse: «Wir behalten alle ermutigenden Nachrichten für die Läufer, Liebesbotschaften oder sogar Heiratsanträge, die wir ab und zu sehen. Die sind sehr nett.»