So schlagen sich die Schweizer
Wann explodiert Marc Hirschi an der Tour endlich?

105 Etappen ohne Schweizer Sieg bei der Tour de France. Vier Schweizer Fahrer haben noch neun Chancen, die Durststrecke zu beenden. Blick beleuchtet ihre Aussichten und bisherigen Leistungen.
Publiziert: 17.07.2025 um 21:14 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2025 um 22:10 Uhr
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Darum gehts

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Mathias GermannReporter Sport

Wann hat das Warten ein Ende? Seit 105 Etappen hat kein Schweizer mehr eine Etappe bei der Tour de France gewonnen. Knapp fünf Jahre sind seit dem Sieg von Marc Hirschi in Sarran (Fr) vergangen. Es bleiben neun Chancen, die schwarze Serie zu beenden. Während Stefan Bissegger (26) nach einem Sturz längst draussen ist, verbleiben vier Radgenossen. Wie ist es ihnen bislang ergangen und was ist noch möglich? Blick hat sich umgehört und schätzt ein.

Marc Hirschi (26): «Habe immer noch Hoffnung»

Sein Stern ging bei der Tour 2020 auf. Es folgten 23 weitere Profi-Siege, ein ähnlicher Coup gelang dem Berner aber nie mehr. Auch in den ersten zwölf Etappen war er kaum zu sehen. «Ich habe immer noch Hoffnung, dass es aufgeht», sagt Hirschi. Aber ist sie berechtigt? Seine Mannschaft Tudor Pro Cycling macht keinen Druck. «Wir sind da, um Marc zu helfen», sagt Team-Boss Fabian Cancellara (44). Im Hochgebirge ist Hirschi wohl chancenlos, er wartet auf hügelige Etappen. «Wenns um den Sieg geht, fehlt mir etwas», gibt Hirschi offen zu. Er war auch leicht erkältet, ist nun aber wieder fit. Teamkollege Michael Storer (28, Aus) bleibt das Trumpfass bei Tudor. 

Marc Hirschi ist der letzte Schweizer Etappensieger an der Tour.
Foto: keystone-sda.ch

Fabian Lienhard (31): Wie beim Wasserskifahren

«Jetzt habe ich es doch noch an die Tour geschafft», scherzte der Zürcher beim Tour-Start in Lille. Er bestreitet im Alter von 31 Jahren seine erste Frankreich-Rundfahrt. «Das Level ist krass. Sogar bei Flachetappen ist es wie beim Wasserskifahren: Wenn du das Seil einmal loslässt, bist du weg vom Fenster», so der Helfer des Tudor-Teams. Er habe noch Benzin im Tank und das Team sei weiterhin hungrig, so Lienhard. 

Mit 31 erstmals an der Tour: Fabian Lienhard.
Foto: IMAGO/Belga

Mauro Schmid (25): Seine Stärke ist auch seine Schwäche

Nie in den letzten Jahren war ein Schweizer so nahe dran an einem Tagessieg wie Schmid in der elften Etappe. Der Mann vom VC Steinmaur fuhr die ganze Etappe von vorne und scheiterte letztlich knapp im Zweiersprint. «Ich kann trotzdem zufrieden sein und muss mir nichts vorwerfen», so Schmid.

Fan sprintet während Zieleinfahrt auf die Strecke
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Unnötige Protestaktion:Fan sprintet während Zieleinfahrt auf die Strecke

Tatsächlich ist der zweifache Schweizer Meister (Strasse und Zeitfahren) nicht nur der beste Schweizer bei der Tour, sondern auch im ganzen Jahr 2025. Schmids Dilemma: Er kann alles gut, ist aber nirgends Weltklasse – weder in den Bergen noch im Zeitfahren oder bei den Klassikern. Schmid ist allerdings schlau, bleibt stets cool und gibt nie auf.

Mauro Schmid war einem Etappensieg ganz nah.
Foto: keystone-sda.ch

Silvan Dillier (34): Er ist Gold wert

Wenn Dillier von Siegen spricht, meint er nicht seine eigene, sondern jene seines Teams Alpecin-Deceuninck. Kein Wunder, gewann der Aargauer doch seit vier Jahren kein Rennen mehr. Ist er deswegen schlechter geworden? Nein. Dillier ist der perfekte Helfer und eines wichtigsten der Puzzlestücke der Erfolge der Superstars Mathieu van der Poel (30, Ho) und Jasper Philipsen (27, Be). «Die Tour war bislang extrem positiv», sagt er.

Foto: Getty Images
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