DTM-Pilot Fabio Scherer erklärt die Knöpfe auf seinem Lenkrad
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Feinste Technik macht es aus:DTM-Pilot Fabio Scherer erklärt sein Lenkrad

Nürburgring-Knaller von DTM-Scherer
Schweizer auf der Nordschleife schneller als Verstappen

Fabio Scherer fuhr auf der Nürburgring-Nordschleife neuen Rekord und übertraf damit auch die Leistung von Formel-1-Star Max Verstappen. Der 26-jährige Zentralschweizer zeigte sich von seinem Erfolg auf der legendären Strecke überrascht.
Publiziert: 18:15 Uhr
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Am Morgen der neue Streckenrekord in der Quali, am Nachmittag der Klassensieg im Vierstundenrennen: Fabio Scherer erlebt einen denkwürdigen Tag auf dem Nürburgring.
Foto: zvg

Darum gehts

  • Fabio Scherer bricht Nordschleifen-Rekord bei NLS-Rennen
  • Schweizer überraschte mit Bestzeit trotz geringer Erfahrung auf der Strecke
  • Neuer Rekord: 7:48,717 Minuten, fast eine Sekunde schneller als zuvor
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es kam an diesem Wochenende aus dem Nichts. Nicht Formel-1-Superstar Max Verstappen (28) ist nach seiner Mega-Show und dem Sieg bei seiner Teilnahme an der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) Inhaber des Streckenrekords auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife. Sondern der Schweizer Rennfahrer Fabio Scherer (26). Er sagt: «Das kam auch für mich völlig überraschend!»

Während Verstappen bei seiner Teilnahme an der 9. NLS-Runde im Ferrari vom Schweizer Emil-Frey-Rennstall knapp am Rekord scheiterte, schaffte es nun Scherer an diesem Wochenende in der Quali zur 10. NLS-Runde, als der F1-Weltmeister nicht mehr dabei war.

Was für ein Scherer-Knaller in der Quali. Er raste in seinem Ford Mustang, den er sonst auch in der DTM fährt, in 7:48,717 min um die Strecke. 

Nordschleifen-Rekorde sind besonders viel wert

«Das ist einer der Rekorde, die besonders wertvoll sind, deshalb bedeutet er mir sehr viel», sagt Scherer. Dazu muss man wissen: Rekorde auf der legendären Nordschleife haben in der Auto-Szene Kultstatus, weil die Strecke ein Mythos ist. 

Alles unter 8 Minuten gilt beim rund 24 Kilometer langen Circuit durch die Grüne Hölle für die GT3-Autos sowieso schon als sehr schnell. Auch Verstappen blieb zwei Wochen davor im Zeittraining und auch im Rennen oft unter dieser Schallmauer. Aber beim Ausnahmepiloten waren die Bedingungen in der Quali vom Wetter her tückisch.

Nun hält ein Zentralschweizer die schnellste jemals gefahrene NLS-Runde. Die bisherige Topmarke betrug 7:49,758 min und war drei Jahre alt. Scherer war fast eine Sekunde schneller. «Das Gefühl auf der Runde war zwar schon gut, es hat gut gepasst. Aber ich hatte keine Zeitangabe im Cockpit. Als ich die genaue Zeit dann realisierte, hat mich fast der Schlag getroffen», sagt Scherer nach seinem Husarenritt.

Neben Scherer jubelte mit Mijatovic auch ein zweiter Schweizer

Denn auch der Rennprofi weiss natürlich: Auf einer fast achtminütigen Runde muss neben dem Wetter auch der Verkehr mit den vielen unterschiedlich schnellen Autos diverser Klassen mitspielen. Für Scherer aber erstaunlich: «Ich habe ja nicht nur wenig Erfahrung in GT3-Autos, sondern auch auf der Nordschleife. Ich bin erst etwa 20 Runden hier gefahren.»

Doch was ist mit der Vorbereitung im privaten Simulator, die auch für Verstappen Gold wert war? Scherer zu Blick: «Ich habe mich mit vielleicht 50 Simulatorrunden vorbereitet, das ist nicht viel. Ich habe diese einmalige Strecke vor allem mit Onboard-Videos auswendig gelernt.»

Im Rennen selber kam Scherer dann erwarteterweise nicht mehr an seinen Quali-Rekord heran, zum Klassensieg reichte es dennoch. Mit dem Solothurner Ranko Mijatovic (38) jubelte auch ein zweiter Schweizer. Der Carrosserie-Boss aus Kappel SO gewinnt zum zweiten Mal in Folge die NLS-Gesamtwertung.

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