«Team Verstappen» liegt nur noch 8 Punkte hinter den Roten
Ferrari-Chef Vasseur: «Wir sind alle frustriert!»

Ferrari, seit WM-Start 1950 meist das Salz und Pfeffer in der Formel 1, kocht dieses Jahr ein sehr fades Süppchen. Seit 22 Rennen ohne Sieg – und jetzt droht bei den Konstrukteuren sogar der 4. WM-Rang.
Publiziert: 12:15 Uhr
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Frédéric Vasseur, Teamchef von Ferrari, ist «frustriert».
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Singapur

Der rote Chef Fred Vasseur (57), bisher ein Schönredner vor dem Herrn, ist nach dem Nachtspuk von Singapur sichtlich genervt: «Wir hinken plötzlich einen Schritt hinter den Rivalen her. Die Resultate bleiben aus, die Fehlerquellen häufen sich. Wir müssen also überall besser werden.»

Letzter Ferrari-Doppelsieg in Austin

Hat der Franzose die Lage in den heiligen Hallen von Maranello überschätzt, war der Traum-Transfer mit seinem früheren Kumpel Lewis Hamilton eben doch ein Flop? Ein Schachzug, der die Mitarbeiter offenbar in zwei Lager spaltete – und die Italo-Medien seit Wochen kritisieren.

Vasseur kann die angespannte Situation förmlich spüren: «Ja, ich weiss, wir sind nach solchen Rennen alle frustriert. Aber deshalb müssen wir jetzt in Austin wieder neu angreifen.» Worte, denen aber endlich auch Taten folgen sollten. Nun, vor einem Jahr feierte dort Ferrari den letzten Doppelsieg: Leclerc vor Sainz, Verstappen, Norris, Piastri und Russell.

Kampf um die goldene Ananas

Ferrari steht also mit seinem französischen General unter Hochdruck. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Mercedes liegt im Kampf um die goldene Ananas hinter Weltmeister McLaren seit Sonntag schon 35 Punkte vor Ferrari.

Und das «Team» um Superstar Max Verstappen hat nur noch acht Punkte Rückstand auf die Italiener. Alle drei Rennställe träumen von diesem zweiten Rang. Es ist ein Ziel fast ohne Wert (auch wenn es um viele Millionen geht), aber für die Moral der Mannschaften, die Tag und Nacht für zwei Autos arbeiten, eben trotzdem sehr wichtig.

Tsunoda-Beförderung ein Flop

Bei Red Bull ist man selber schuld, dass die WM weiter in unruhigen Bahnen verläuft. Es war der Transferflop des Jahres, als man nach zwei Rennen (vor dem GP Japan) Yuki Tsunoda für Liam Lawson zum A-Team holte.

Dass neben Verstappen alle Teamkollegen meist alt aussehen, ist eine Tatsache, die man ignorierte! Der Japaner holte seither in 16 Rennen gerade mal 17 Punkte für Red Bull. Oder einen Zähler weniger als der Holländer hier am Äquator aufs gemeinsame Konto legte. Und was machte in der gleichen Zeitspanne der Neuseeländer Lawson bei Racing Bulls? Er eroberte 30 WM-Punkte.

Solist Verstappen – zwei Ziele

In den nächsten Wochen will Red Bull sein Fahrer-Puzzle um Verstappen für 2026 neu auslegen. Jetzt ist es wohl zu spät, den ständig überforderten Tsunoda auszuwechseln.

So kämpft Verstappen in den letzten sechs Rennen (plus drei Sprints) an zwei WM-Fronten. Als Solist gegen die beiden zerstrittenen McLaren-Fahrer Piastri und Norris winkt weiter der Titel. Und gegen Mercedes (das jetzt Russell und Antonelli für 2026 bestätigte) sowie Ferrari gehts für den Star des Salzburger Dosen-Imperiums um den zweiten Team-Platz.

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