Darum gehts
- Stefan Bellmont sorgt für Furore beim Grand Slam of Darts
- Er verliert gegen Price, sammelt aber wichtige Bühnenerfahrung für die WM
- Für Bellmont ist es die zweite WM-Teilnahme im Ally Pally
Die Schweiz taucht immer prominenter auf der Darts-Landkarte auf – Stefan Bellmont sei Dank. Der 36-Jährige hat im englischen Wolverhampton erstmals am Grand Slam of Darts teilgenommen und dort schon bei seinem ersten Auftritt für mächtig Furore gesorgt.
Nach seinem sensationellen Auftaktsieg gegen James Wade (42, Weltnummer 5) schrammte «Belli» am Sonntag ganz knapp am Sieg gegen Ricky Evans (35) vorbei (4:5). Hätte er auch den von den Fans gefeierten Spassvogel der Darts-Szene besiegt, wäre er im Achtelfinal des Major-Turniers gestanden. Drei Matchdarts liess der Chamer aber ungenutzt, weshalb das Direktduell mit Gerwyn Price (40) am Montagabend entscheiden musste, wer von ihnen weiterkommt.
Bellmont blieb chancenlos, er verlor 1:5 – und ist nun statt im Achtelfinal Letzter der Vierergruppe. «Aber das ist das Schöne am Darts: Man weiss nie, wie es rauskommt», sagt ein zufriedener Bellmont kurz nach seiner Niederlage gegen Price zu Blick. «Es war ein Megaevent, den ich spielen durfte. Es ist nicht einfach, an dieses Turnier zu kommen.»
Lauter Price «hat mich nicht gestört»
Der Zentralschweizer hat es dank einer konstant starken Leistung über das ganze Jahr hinweg an das Turnier geschafft. Bellmont hatte die PDC Challenge Tour gewonnen und sich damit neben der eminent wichtigen Tour Card und dem WM-Ticket auch einen Startplatz für den Grand Slam gesichert: «Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich meine Leistung während des ganzen Jahres aufrechterhalten konnte.»
Zu verlieren habe er beim Grand Slam nichts gehabt. Und doch sei er, wie er zugibt, vor seinem Auftaktspiel gegen Wade «etwas nervös» gewesen. Gegen Price, einen der lautesten und exzentrischsten Spieler auf der Tour, habe er gewusst, was ihn erwartet. «Ich habe mich auf seine Schreie und seine lauten ‹Come-ons› eingestellt. Aber das hat mir nichts ausgemacht», sagt «Belli». Dass der Average (Durchschnitt der drei geworfenen Pfeile) des Schweizers zwischenzeitlich rund 20 Punkte unter jenem des Weltmeisters von 2021 war, lag daran, dass er nicht in sein Spiel fand: «Sein Getue hat mich nicht gestört.»
Vorfreude auf die WM
Für ihn sei vor allem auch wichtig, weitere Bühnenerfahrung zu sammeln. Damit meint er Turnierauftritte, die im TV übertragen und vor grossem, teilweise sehr lautem Publikum in Hallen und auf einer oft sehr warmen Bühne ausgetragen werden. Zum Beispiel die WM, die in genau einem Monat (11. Dezember) startet.
Die Vorfreude ist bei «Belli» riesig. Zum zweiten Mal nach 2024 wird er im legendären Ally Pally in London dabei sein. Letztes Jahr war allerdings schon in der ersten Runde Endstation. Bis dahin werde er noch ein paar Turniere der Swiss Darts Corporation (SDC) absolvieren und sich mit «normalem Training» auf das Jahreshighlight vorbereiten: «Die WM ist etwas ganz Grosses.»