Darum gehts
- Kishane Thompson sagt Start bei Athletissima ab, Duell mit Lyles platzt
- Noah Lyles philosophiert über echte Rivalitäten im Sprint
- Lyles erreichte in Polen mit 9,90 Sekunden seine Saisonbestzeit über 100m
Wer sich Karten für die 50. Ausgabe der Athletissima in Lausanne gesichert hatte, war vermutlich ein wenig enttäuscht am Montag. Da wurde bekannt, dass Sprinter Kishane Thompson (24) aus Jamaika aufgrund einer Schienbeinentzündung seinen Start beim Diamond-League-Meetings abgesagt hat.
Das 100-m-Duell gegen Noah Lyles (28) wird somit auf der Bahn im Kanton Waadt nicht stattfinden. Zur Erinnerung: Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 war Lyles schneller als Thompson – und zwar um fünf Tausendstel.
Trotz des Thompson-Forfaits liess es sich Lyles nicht nehmen, bei der Pressekonferenz vor dem Meeting über das Verhältnis zu philosophieren. «Rivalitäten sind toll, aber es müssen echte sein», betont der 100-m-Olympiasieger. «Es muss eine Geschichte geben und sie darf nicht aus dem Nichts kommen. Bei einer Bilanz von 50:3-Siegen kann man nicht von Rivalität sprechen. Es muss mehr sein als bloss ‹sie treten gegeneinander an›». Als Lyles dies aussprach, kam einem unweigerlich die Zoff-Szene bei den US-Trials (200 m) mit Kenny Bednarek (26) in den Sinn.
Das ausbleibende Kräftemessen zwischen Lyles und Thompson ist ein Rückschlag für die Organisatoren. Der US-Amerikaner hätte sich nur allzu gerne für die Niederlage in Chorzow (Pol) revanchiert, am Samstag war sein jamaikanischer Widersacher um drei Hundertstel schneller.
Lyles' ansteigende Formkurve
In Polen lief Lyles die 100 m so schnell wie noch nie 2025. «Ich bin super motiviert, denn für meinen dritten 100-m-Lauf des Jahres habe ich bereits 9,90 Sekunden erreicht», zeigt er sich erfreut über die ansteigende Formkurve nach seiner Verletzung zu Beginn der Saison. «Ich bin stolz auf mich und mein Team, denn man kann die Fortschritte sehen.»
Ja, Noah Lyles scheint bereit, die Lausanner Bahn auf der Pontaise zum Brennen zu bringen. «Ich will diesen Schwung mitnehmen.» Etwas, was das Publikum, insbesondere nach Thompsons Absage, mit Begeisterung zur Kenntnis nimmt.