Bei freiem Eintritt und mitten in Zürich einigen Weltstars der Leichtathletik von ganz nahe zuzuschauen? Die Macher von Weltklasse Zürich: «Ja!» Die Rückkehr auf den Sechseläutenplatz mit sechs Diamond-League-Disziplinen wird zur grossen Sport-Party. Die Tribünen sind voll, auf den Stehplätzen ist kaum noch ein Durchkommen. Und 7000 Fans flippen aus, als Simon Ehammer im Weitsprung zur ganz grossen Show ansetzt.
Der Appenzeller Zehnkämpfer setzt sich gegen die weltbesten Spezialisten durch und gewinnt den Wettkampf mit einem Satz auf 8,32 Meter. Weil Zürich dieses Jahr das Final der Diamond League bildet, gibts für den Triumph den Diamant-Pokal obendrauf.
Wow! Ehammer hat bisher bei all seinen Schweizer Diamond-League-Auftritten in Lausanne und in Zürich noch nie die magische 8-Meter-Marke geknackt. Und nun endlich gleich zweimal in Folge: Mit 8,32 Metern geht Ehammer in Führung, dann legt er noch 8,10 nach, doch das spielt keine Rolle mehr. «Zürich war für mich nie ein gutes Pflaster. Cool, dass es nun endlich so gut geklappt hat», sagt Ehammer glücklich.
Angelica Moser verpasst den Sprung aufs Podest
Den Auftakt in den Nachmittag machen kurzfristig die Stabhochspringerinnen mit Angelica Moser. Weil es womöglich am Donnerstag beim Haupt-Meeting im Letzigrund aus Strömen schüttet und die Stab-Fliegerei dann lebensgefährlich wird, wird die Disziplin kurzerhand bereits am Mittwoch ausgetragen.
Etwas zum Leidwesen von Moser, die nach mehreren Jahren Stabhochsprung im Zürcher Hauptbahnhof eigentlich gerne mal wieder im Letzigrund ihr Heim-Meeting bestritten hätte. «Es wäre cool gewesen, wieder mal im Stadion zu starten», sagt die Zürcherin, «aber es war sicher besser, den Wettkampf zu verschieben als wieder wie letzte Woche in Lausanne im Regen abbrechen zu müssen.»
Moser landet mit 4,65 Metern auf Rang 4. Eine eher durchwachsene WM-Hauptprobe. Aber sie sagt, dass die Beine nach der SM am Sonntag und einem harten Training am Montag müde waren. «Auch der Kopf war vielleicht nicht hundertprozentig erholt. Aber das Publikum hat mich gepusht.» Das gilt erst recht drei Stunden später bei Ehammer.