Hammer-Zeit bei spektakulärem WM-Trial
Eigentlich hatte Werro gar keine Rekord-Show geplant

Supertalent Audrey Werro setzt an den Schweizer Meisterschaften über 800 m neue Massstäbe. Es ist ein fettes Ausrufezeichen vor Weltklasse Zürich und der WM in Tokio.
Publiziert: 24.08.2025 um 19:10 Uhr
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Audrey Werro pulverisiert ihren eigenen Schweizer Rekord.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Grosses Kino in der Kleinen Allmend. Es geht ein Raunen über die Sportanlage von Frauenfeld, als 800-m-Läuferin Audrey Werro (21) die Ziellinie überquert und die Uhr bei 1:56,29 Minuten stehenbleibt. Eine Fabelzeit an den Schweizer Meisterschaften. Die Freiburgerin pulverisiert ihren nationalen Rekord, senkt ihn um 96 Hundertstel. Und obendrauf ist sie dank der neuen Bestmarke gar die weltweit zweitschnellste Athletin in diesem Jahr. Einzig die Britin Keely Hodgkinson (23) weist heuer eine bessere Saisonbestleitung auf (1:54,74).

«Unglaublich!», meint Werro hinterher. Über beide Ohren strahlend und von zig kleinen Kindern belagert, die geduldig auf ein Autogramm oder ein Selfie warten. Werro ist der Star in Frauenfeld und sie hat auf eindrückliche Art und Weise abgeliefert – in jenem Rennen, auf das an den Schweizer Meisterschaften alle gewartet hatten, weil es darin noch um so viel ging. Der 800-m-Bewerb wurde zum hochspannenden WM-Trial, denn gleich fünf Athletinnen wollten sich für die WM im September in Tokio (13. bis 21.) aufdrängen. Bei nur drei Startplätzen.

Werro sichert sich durch ihre Frauenfeld-Show das Ticket diskussionslos. Dahinter? Folgen die SM-Zweitplatzierte Lore Hoffmann (29) und die Dritte Veronica Vancardo (24), beide mit persönlicher Bestzeit. Ein bitterer Tag ist es hingegen für Valentina Rosamilia (22/Vierte) und Rachel Klopfenstein (30/aufgegeben).

Werro träumt von goldenem Saisonfinish

Werro gehört durch ihre jüngsten Spitzenleistungen auch am Donnerstag bei Weltklasse Zürich sowie an der WM zu den Podestkandidatinnen. Sie sagt in Frauenfeld: «Ich kann derzeit mit viel Selbstvertrauen antreten, dann ist vieles möglich.» Weiter scherzt sie: «Eigentlich war es ja mein Ziel, in Zürich eine neue Bestleistung zu erreichen. Jetzt ist es halt schon hier passiert.»

Wozu reicht es der aufstrebenden Athletin 2025 tatsächlich noch? Werro sagt, eine Zeit von 1:55 Minuten wäre ihr «grosser Traum» für dieses Jahr: «Das ist schwierig, aber in einem perfekten Rennen machbar.»

Auch andere Schweizer Leichtathletik-Aushängeschilder überzeugen in Frauenfeld: Angelica Moser (27) holt sich im Stabhochsprung den Titel und egalisiert dabei ihre Saisonbestleistung (4,80 m). Jason Joseph (26) siegt über 110 m Hürden (13,27 Sek.) vor Simon Ehammer (25/13,59), Lionel Spitz triumphiert über 400 m (24/45,24).

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