800-Meter-Trials an der SM um die Tokio-Tickets
Für die WM hat die Schweiz zu viele schnelle Frauen

Das 800-Meter-Rennen der Frauen wird zum Höhepunkt der Schweizer Leichtathletik-Meisterschaften in Frauenfeld. Der Grund: Der Lauf entscheidet, welche drei von fünf Kandidatinnen die begehrten WM-Tickets lösen.
Publiziert: 15:01 Uhr
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Aktualisiert: vor 47 Minuten
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Wie an der SM 2024 (Bild) wirds auch an der SM 2025 über 800 Meter voll zur Sache gehen: Fünf Frauen (darunter Lore Hoffmann, Rachel Klopfenstein und Veronica Vancardo, v. l.) stechen in ein Trial-Rennen um drei WM-Tickets.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweizer Leichtathletik-SM: WM-Trials für 800-Meter-Läuferinnen in Frauenfeld
  • Fünf Athletinnen kämpfen um drei WM-Plätze für Tokio
  • Audrey Werro hat mit 1:57,25 als einzige die WM-Limite erreicht
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

In den USA ist in der Leichtathletik bereits die Vergabe der amerikanischen WM-Plätze ein Spektakel, denn die Landesmeisterschaften sind auch Trials für die WM. Sprich: An diesem einen Wettkampf wird ausgemacht, wer die Tickets für den Grossanlass bekommt.

In der Schweiz hingegen machen Trials keinen Sinn, da die Auswahl an Weltklasse-Athletinnen und -Athleten im kleinen Land logischerweise begrenzt ist.

Fünf Kandidatinnen für drei WM-Plätze

Doch das gilt nicht wirklich für die 800 Meter der Frauen. An der Leichtathletik-SM am Wochenende in Frauenfeld werden in dieser Disziplin WM-Trials durchgeführt. Fünf Kandidatinnen müssen um drei WM-Plätze stechen – die Schweiz hat für den Saison-Höhepunkt im September im Tokio zu viele schnelle Frauen. Diese fünf Athletinnen: die Freiburgerin Audrey Werro (21), die Waadtländerin Lore Hoffmann (29), die Bielerin Rachel Klopfenstein (30, früher unter dem Ledignamen Pellaud am Start), die Freiburgerin Veronica Vancardo (24) und die Aargauerin Valentina Rosamilia (22).

Die 800-Meter-Trials bilden den krönenden Abschluss der SM, das Rennen ist am Sonntag der Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung (16 Uhr, alle Wettkämpfe am Samstag und Sonntag im Livestream auf sm25.ch).

Am ruhigsten schlafen vor dem Nervenkrimi kann Audrey Werro. Das Riesentalent ragt unter den fünf Kandidatinnen heraus, weil sie als einzige die WM-Limite bereits über die gelaufene Zeit erlangt hat (1:57,25). Das restliche Quartett ist durch ihre Positionen im World-Ranking selektionierbar. Zuletzt glänzte Werro in Lausanne mit ihrem ersten Podestplatz in der Diamond League: «Das gibt mir Selbstvertrauen für die Zukunft!»

Ein Reglementspassus kommt Supertalent Werro entgegen

Doch was, wenn ein blöder Sturz im Rennen den ganzen WM-Traum platzen lässt? Dann gibts im Selektionskonzept des Verbands einen Passus, der Werro praktisch auf den Leib geschneidert scheint: «Athletinnen mit erwiesenem WM-Finalpotenzial können im Fall eines unerwarteten Ereignisses an den Trials bei der Selektion speziell beurteilt werden.»

Also werden auch die Verbandsbosse dem heissen Rennen entgegen zittern. Lässt sich ohne Nebengeräusche das ganze SM-Podest für Japan selektionieren, oder kommts zu einem umstrittenen Rennverlauf, der die Selektion dann doch kompliziert macht?

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