Darum gehts
- Lausanne besiegt YB 5:0. Das Team zeigt sein riesiges Potenzial
- Trainer Peter Zeidler lobt die Mannschaft und ihre Entwicklung
- Lausanne fertigte Breidablik in der Conference League mit 3:0 ab
Natürlich wird Lausanne nun nicht jedes Spiel gewinnen. Natürlich wird nicht immer alles so aufgehen wie gegen die bedauernswerten Berner. Aber dieses 5:0 hat aufgezeigt: Dieses Lausanne besitzt riesiges Potenzial. Vorne viel Tempo. Dazwischen ein riesiges Pressingvermögen unter der Leitung von Captain Olivier Custodio und hinten eine stabile Achse mit spannenden Aussenverteidigern drumherum. Und ganz zuhinterst Karlo Letica. Eben: Letica. Eine Bank.
Die Vision vom totalen Zeidler-Fussball nähert sich ihrer Erfüllung. Da stellt sich die Frage: Wohin kann das noch führen, wenn Diakité, Bair und Lekoueiry weiter so wirbeln? «Wenn alle an Bord sind, und jetzt fehlt ja nur noch Jamie Roche, können wir mit den Besten mithalten», sagt Trainer Peter Zeidler. «Ob wir gegen die Besten auch immer gewinnen, ist eine andere Frage.»
Eine sechs Spiele andauernde Dürreperiode
Der Saisonstart war ja optimal mit dem Sieg gegen Winterthur. Doch dann folgt eine Dürreperiode von sechs sieglosen Spielen. «Da hatten wir nicht alle an Bord. Dann die Auswärtsspiele in Kasachstan und Istanbul, die viel Substanz gekostet haben», so der langjährige St.-Gallen-Coach. «Und die vier Spielsperren gegen Diakité, dem ich gesagt habe, dass so etwas nie mehr passieren darf. Er hat mir das versprochen. Der Junge ist nicht nur begabt. Er ist hochbegabt. Was für ein Talent!»
Sein Potenzial hatte dieses Team bisher nur in Europa aufgezeigt. Mit einem 5:0 gegen Skopje daheim, zwei Siegen gegen Astana und dem Sensationserfolg bei Besiktas. Wer sich da gefragt hatte, wie das möglich war, sich gegen diese Gegner für die Ligaphase der Conference League zu qualifizieren: Die Antwort gabs am Sonntag. Und Lausanne ist gleich durchmarschiert und hat Breidablik zum Start mit einem 3:0 zurück nach Island geschickt. Belastungssteuerung inklusive. «Das war ein Vorteil gegenüber den anderen Teams. Ich konnte gegen die Isländer, die ja nicht ganz unser Niveau haben, Spieler schonen und sie sehr früh rausnehmen. Selbst Captain Custodio. Das war gegen Astana und Besiktas nicht möglich gewesen. Und prompt haben wir die auf diese Matches folgenden Meisterschaftsspieler verloren.»
Zeidler noch lange nach dem Spiel ungläubig
Auch lange nach dem Spiel ist Zeidlers Euphorie ungebrochen. Und auch der Unglaube. «Man kanns kaum glauben. Der Gegner war ja nicht Montreux, Vevey oder Lutry. Es war YB! Und das ist und bleibt eine gute Mannschaft mit sehr vielen sehr guten Einzelspielern. Deshalb macht uns dieser Sieg – und dann noch in dieser Art und Weise – enorm stolz.» Und dann kam er, der Moment, an dem auch Zeidler die Welt nicht mehr verstand (was sehr selten vorkommt…): «Es war auch mein Gefühl, dass das unfassbar ist, was da abläuft. Nach dem fünften Tor sagte ich mir. Kann das jetzt sein? Ist das real? Und dann müssten wir sogar noch das sechste machen …»
Mörderischer Kampf gegen den Barrageplatz
Aber mehr als drei Punkte gibts auch dafür nicht. Lausanne liegt ja immer noch deutlich unter dem Strich. Da wird es einiges brauchen, um wie letzte Saison unter die ersten Sechs zu kommen. Und der Blick muss auch nach hinten gerichtet sein. Auch wenn Winterthur als Absteiger gesetzt scheint. «Haben sie gesehen, wie GC gespielt hat? Und da sind immer noch Lugano und Servette da unten. Das wird eine unglaublich enge Kiste, der Kampf, der Barrage zu entgehen», ist Zeidler sicher.
Wer aber so spielt wie am Sonntag, der landet nicht dort.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 8 | 4 | 16 | ||
2 | 8 | 7 | 15 | ||
3 | 8 | 6 | 15 | ||
4 | 8 | -1 | 14 | ||
5 | 8 | -2 | 13 | ||
6 | 8 | 3 | 12 | ||
7 | 8 | 1 | 12 | ||
8 | 8 | -3 | 10 | ||
9 | 8 | 2 | 9 | ||
10 | 8 | 1 | 8 | ||
11 | 8 | -3 | 8 | ||
12 | 8 | -15 | 2 |