Darum gehts
- Thun verblüfft: Leaderposition behauptet – und neues Luxusproblem
- Stürmer Labeau wischt alle Fragezeichen vom Tisch
- Woran Trainer Lustrinelli nun arbeiten will
Die unfassbaren Thuner sind nicht nur in die Super League und direkt auf den Leaderthron aufgestiegen, sondern bleiben dank des wilden Siegs gegen Servette (3:1) auch dort. Sechs Siege in neun Spielen – ein Märchen, das sich vor der stolzen Zahl von 8'609 Fans in der Stockhorn-Arena abspielt.
Aktuell greifen alle Zahnräder ineinander. Alle? Wenn man beim Überraschungsleader zuletzt im Kader mit der Lupe nach möglichen Problemchen suchte, stiess man auf Brighton Labeau. Der gewichtige Thuner Sommertransfer stand nach zwei Monaten immer noch bei null Toren. Nun ist auch das Fragezeichen um Labeau komplett weggewischt.
Bürki zum Luxusproblem: «Bertone oder ich würden intervenieren»
Labeau, der Nationalstürmer Martiniques, steht erstmals in der Startelf, kommt, siegt und trifft! Schon nach 15 Minuten zappelt der Ball dank Labeau zum zweiten Mal für Thun im Netz. Weil das Tor aufgrund eines vorangehenden Handspiels annulliert wird, trifft der Stürmer halt einfach drei Minuten später erneut. Problem gelöst.
Auch sonst spielt Labeau stark und ist spielfreudig. Das führt zu einem Luxusproblem. Bisher war immer klar, dass Ibayi und Rastoder das Sturmduo bilden. Rastoder bekam eine Startelf-Pause, weil er mit Nordmazedonien in der WM-Quali unterwegs war. Nun hat Trainer Mauro Lustrinelli plötzlich drei formstarke Stürmer für zwei Positionen.
«Für uns hervorragend», strahlt Captain Marco Bürki. «Alle drei sind super Typen, keiner ist ein Egoist. Und wenn etwas in diese Richtung aufkommen sollte, wären Leonardo Bertone oder ich die ersten, die intervenieren würden. Aber da sehe ich überhaupt kein Problem.»
Auch Imeri trifft bei Startelf-Debüt
Für Trainer Lustrinelli muss es sich wie ein Märchen anfühlen: Er stellt nicht nur Labeau das erste Mal erfolgreich in die Startelf, sondern auch Königstransfer Kastriot Imeri, der Anlaufzeit braucht. Dieser trifft schon in der 7. Minute zum frühen Ausgleich!
Im Gegensatz zu Labeau gelingt Imeri längst noch nicht alles. Immerhin bringt sich der Genfer stets stark ein – keiner fordert lauter und öfter den Ball, als er.
«Mentalität fantastisch – taktisch nicht unser bestes Spiel»
Übrigens: Nach dem weggewischten Labeau-Fragezeichen hat Thun trotzdem neue Herausforderungen. Trainer Lustrinelli sagt: «Die Mentalität und das Herz meiner Mannschaft waren unglaublich gut, fantastisch. Taktisch aber haben wir gegen Servette, eine der spielstärksten Mannschaften der Liga, nicht unbedingt unser bestes Spiel gezeigt.» Dreimal musste er sogar das System ändern.
Lustrinelli kündigt an: «In diesem Spiel war alles ein bisschen wild bei uns. Natürlich werden wir nächste Woche unsere Organisation anschauen.» Es gibt doch noch Zahnrädchen, an denen der Überraschungsleader schrauben kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 9 | 6 | 19 | ||
2 | 9 | 9 | 18 | ||
3 | 8 | 7 | 15 | ||
4 | 8 | -1 | 14 | ||
5 | 9 | -2 | 13 | ||
6 | 9 | -3 | 13 | ||
7 | 8 | 3 | 12 | ||
8 | 8 | 1 | 12 | ||
9 | 8 | 2 | 9 | ||
10 | 8 | 1 | 8 | ||
11 | 9 | -5 | 8 | ||
12 | 9 | -18 | 2 |