«Ich hätte mich nicht als Meister gefühlt»
2:12
Kololli über FCB-Abgang:«Ich hätte mich nicht als Meister gefühlt»

«Wäre kein echter Meistertitel»
Sion-Kololli übertrifft nach FCB-Abgang sogar Shaqiri

Benji hier, Benji dort, Benji überall. Nach dem 2:1 gegen GC ist Sion-Flügel Benjamin Kololli der gefragte Walliser. Der Mann, der besser ist als Xherdan Shaqiri und freiwillig auf einen Meistertitel verzichtete.
Publiziert: 18.05.2025 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 08:34 Uhr
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Da haben sie gut lachen, nach Benjamin Kolollis 2:0 gegen GC. Von links: Baltazar, Ilyas Chouaref, Goalie Timothy Fayulu, Kololli und Ali Kabacalman.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Sions Benjamin Kololli braucht weniger lang für ein Tor als Xherdan Shaqiri
  • Kololli erzielt zwei Tore gegen GC und will gegen Winterthur weiter treffen
  • Sion führt Relegation Group mit acht Punkten aus vier Spielen an
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Die Torschützenliste ist eindeutig. Xherdan Shaqiri führt mit 18 Toren klar vor Dereck Kutesa (Servette) mit 15 und Willem Geubbels (St. Gallen) mit 14 Toren. Unter ferner liefen Benjamin Kololli (33) mit neun. Eines davon erzielte er noch im alten Jahr für den FC Basel, die anderen acht für Sion. Alle im Jahr 2025.

Weil Kololli drei Spiele gesperrt oder verletzt fehlte und zu Beginn des Jahres oft nur Joker war, kommt er für Sion bloss auf 963 Einsatzminuten (dazu 155 für Basel). Was bedeutet: Er trifft für die Walliser alle 120 Minuten (insgesamt alle 124 Minuten). Shaqiri hingegen trifft «nur» alle 140 Minuten. Der Wert von Kololli als Sion-Spieler – also bei einem Abstiegskandidaten – ist der zweitbeste der Liga nach jenem von Basels Philipp Otele (8 Tore), der alle 117 Minuten getroffen hat.

Hat er sich bei Abels entschuldigt?

Gegen GC hat der Waadtländer beim 1:0 nach dem Schnittstellen-Zuckerpass von Baltazar auf Lavanchy einfaches Spiel. «Ich hatte Numa in der Pause gesagt: Spiel weiter diese Bälle vor dem Torwart hindurch. Ich werde da sein. So kams dann. Eine Superflanke. Für mich wars dann einfach.» Das zweite Tor? Dafür, wie er Dirk Abels ins Leere hat schlittern lassen, müsste er sich fast entschuldigen beim Holländer. Derart durch den Kakao gezogen hat er ihn … «Möglich wurde dies aber nur, weil Anton Mirantschuk den Ball hat durchgehen lassen», so Kololli bescheiden.

Acht Tore also für Sion seit seiner Rückkehr im Januar. Eine stattliche Zahl. «Nicht schlecht – oder? Ich bin jedenfalls zufrieden. Viele Leute haben mir gesagt: Du wärst nun Meister mit Basel, wenn du geblieben wärst. Aber für mich ist das anders. Ich habe dort nicht mehr gespielt. Und wäre ich so Meister geworden, also ohne zu spielen, wäre das für mich kein echter Meistertitel gewesen. Hier aber läuft es perfekt bei meiner Rückkehr ins Tourbillon. Das hätte ich vor einem halben Jahr nie gedacht.»

Nun Angriff auf Europa

Richtig perfekt wäre es aber erst, wenn Sion um die europäischen Plätze spielt statt gegen den Abstieg. Potenzial ist ja vorhanden. «Ja. Nehmen wir das zweite Tor: Da haben wir gezeigt, dass wir echt gut Fussball spielen können. Das war ein Supertor von uns. Von zuhinterst bis zuvorderst» denkt Kololli. «Wir waren in einer sehr schwierigen Situation. Wegen dieses Drucks haben wir häufig auch nicht gut gespielt. Das war gegen GC anders, weil wir uns sagten, dass wir dieses Spiel einfach geniessen sollen.» Gesagt, getan.

«Uns hat auch niemand Geschenke gemacht ...»

Sportlich ist die Saison also quasi beendet. Sion schliesst sie auf Platz neun ab. Aber es steht noch ein (Kehraus-)Spiel für die Walliser an. Am Donnerstag in Winterthur. Kololli zum Herangehen an diesem Match: «Uns hat auch niemand Geschenke gemacht. Auch wir werden keine machen. Wir haben alle noch Ziele. In diesem Spiel kann man Tore schiessen. Nur schon das ist für mich Motivation genug.»

Tholot will die Relegation Group gewinnen

Und schliesslich hat Trainer Didier Tholot verraten, was das Ziel des FC Sion in der Relegation Group gewesen sei. Dass er natürlich nicht publik hatte machen dürfen, solange die Walliser noch vom Abstieg bedroht waren. «Wir haben uns vorgenommen, diese Relegation Group zu gewinnen.» Im Moment sind die Walliser als einziges Team ungeschlagen und führen mit acht Punkten aus vier Spielen vor Winterthur mit sieben. Es geht also im Direktduell auch um Platz eins der Abstiegsrunde. Doch das wird bloss noch den FC Sion und Benjamin Kololli interessieren. Winti hat da ganz andere Sorgen.

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