«Wir haben jetzt fünf Finals»
Vier Teams zittern vor Abstieg – hier sprechen die Direktbeteiligten

Sion, GC, Yverdon und Winterthur machen den direkten Absteiger und den Barrage-Teilnehmer unter sich aus. Vor dem Start der Abstiegsrunde liegt das Quartett innerhalb von sechs Punkten. Vier Protagonisten sagen, warum sich ihr Team am Ende retten wird.
Publiziert: 02.05.2025 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 12:21 Uhr
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Benjamin Kololli ist überzeugt, dass der FC Sion nicht absteigt, weil im Gegensatz zu früher im Klub Ruhe herrscht.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Darum gehts

  • Sion, GC, Yverdon und Winterthur droht der Abstieg aus der Super League

  • Kololli, Abrashi, Bernardoni und Zuffi sprechen vor der Relegation Round im Blick

  • Fünf Runden stehen an – Schlusslicht Winterthur trägt drei Heimspiele aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Benjamin Kololli (32), FC Sion

Benjamin Kololli hat null Zweifel am Ligaerhalt des FC Sion: «Wir haben mehr Punkte verdient, als wir haben. Wir haben enorm viel Talent in dieser Gruppe und einen perfekten Mix aus Jung und Alt. Wir arbeiten echt hart. Auch mit dem Trainer gibts null Probleme. Wenn ich das vergleiche mit meiner ersten Sion-Zeit vor zehn Jahren mit der immensen Unruhe damals – dann ist das wie Tag und Nacht. Heute ist das ein gesunder Klub. Und der bleibt deshalb oben.» Kololli schuldet nach seiner dummen Gelb-Roten Karte im Spiel gegen Winterthur, die er nach wie vor für zu hart erachtet, dem Team etwas. Zumindest hat das Christian Constantin gefordert. «Ich werde das tun. Aber noch nicht gegen den FCZ. Mein kleiner Muskelriss in der Wade lässt das noch nicht zu. Eventuell in Yverdon. Aber nun müssen wir am Sonntag diese drei Punkte unter allen Umständen holen gegen einen Gegner, bei dem es um nichts mehr geht. Zumal zu Hause, wo wir stark sind.»

Amir Abrashi (35), GC

Nach dem Barrage-Krimi vor einem Jahr wollte man auf keinen Fall wieder in den Abstiegskampf geraten, doch GC ist erneut mittendrin. Captain Amir Abrashi sieht die Ausgangslage allerdings deutlich positiver als in der letzten Saison: «Wir haben in den letzten Wochen die Basis dafür gelegt, dass wir in der Relegation Round alles in den eigenen Händen haben, das war in dieser Saison nicht immer so.» Deshalb empfehle er aktuell auch gar nicht, allzu oft auf die Tabelle zu schauen. «Wir müssen nicht rechnen, wir müssen unsere Topleistung abrufen. Wir haben jetzt fünf Finals, in denen wir alles hineinwerfen müssen und besser punkten als die Konkurrenz.» Angefangen mit Winterthur am Samstag. Gegen den Tabellenletzten holte man in dieser Saison ein Pünktchen und verliess den Platz zweimal als Verlierer. «Mit dieser Bilanz können wir überhaupt nicht zufrieden sein, die letzte Niederlage war eine grosse Enttäuschung. Wir wollen den Samstag nutzen, um das wiedergutzumachen», so Abrashi, der in den letzten vier Spielen geschont wurde und nun wieder auf Spielzeit brennt. Auch innerhalb des Teams spürt der Hoppers-Leitwolf eine andere Dynamik im Vergleich zum Vorjahr: «Der Zusammenhalt ist sehr, sehr gut, ich spüre einen guten Mix aus Anspannung und Lockerheit – es herrscht keine Panik.»

Paul Bernardoni (28), FC Yverdon

Der Franzose hat in seiner Heimat bereits mehrere Abstiegskämpfe erlebt und kennt das Erfolgsrezept. «Herz und Solidarität. Und das haben wir in Yverdon, was mich zuversichtlich stimmt», so der Torhüter. «Es liegt in unseren Händen und Füssen, aber wir werden bis zum Ende kämpfen müssen. Ich fühle, dass wir bereit und entschlossen sind. Das müssen wir auch, denn die Abstiegsrunde wird ein Kampf.» Der Modus sorgt dafür, dass Yverdon in der Abstiegsrunde drei Spiele zu Hause austragen darf, wo es sich deutlich wohler fühlt (21 Punkte in 16 Spielen). «Das garantiert uns aber nichts, weil wir gegen GC und Winterthur, also gegen zwei direkte Konkurrenten, auswärts antreten müssen.» Warum ist er überzeugt, dass Yverdon sich retten wird? «Weil wir in dieser Saison – mit Ausnahme vom FC Zürich – gegen jeden Gegner Punkte geholt haben. Wir sind auf Augenhöhe, haben vor niemandem Angst und wissen, dass wir jede dieser fünf Mannschaften schlagen können. Egal ob zu Hause oder auswärts, wir müssen punkten. Wir haben die richtige Einstellung dafür.»

Luca Zuffi (35), FC Winterthur

Den Tag der Arbeit verbringt Luca Zuffi (35) auf dem Trainingsplatz. Vorbereitung auf die Relegation Round. «Fünf Finalspiele», sagt der Vize-Captain des FC Winterthur dazu. Und: «Wir kennen das, davon hatten wir ja schon ein paar in den letzten Wochen.» Wie oft ist das Team von der Schützenwiese schon totgesagt worden? «Von allen Seiten haben wir es gehört», erzählt Zuffi, «aber wir haben immer an uns geglaubt.» Dabei hilft, dass der Abstiegskampf für die Winterthurer Normalität ist. Trotz Platz sechs im letzten Jahr. «Die letzte Saison war für die Aussenwahrnehmung fast zu gut», meint Zuffi. «Wir Spieler wussten von Anfang an, worum es gehen wird.» Und warum schafft Winti den Ligaerhalt? Zuffi: «Wir haben nach den letzten Spielen Selbstvertrauen, wir kennen die Situation, wir haben einen tollen Teamgeist und drei Heimspiele.» Vielleicht fehlt Zuffi am Samstag gegen GC. Eine Zerrung am Oberschenkel ist am Ausheilen. Klar ist dafür etwas anderes: «Ich habe entschieden, dass ich definitiv noch eine Saison in Winterthur anhängen will. Egal, in welcher Liga.»

Super League 24/25 - Meisterschaftsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
33
40
61
2
Servette FC
Servette FC
33
9
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
33
7
53
4
FC Luzern
FC Luzern
33
10
51
5
FC Lugano
FC Lugano
33
1
49
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
33
8
47
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
33
-4
47
3
FC Sion
FC Sion
33
-10
36
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
33
-11
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
33
-29
30
Relegation Play-Off
Abstieg
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