Varela: «Ludo muss akzeptieren, dass Dave der Chef ist»
Degen und Magnin – Hitzkopf-Alarm beim FCB!

Mit David Degen und Ludovic Magnin hat der FCB ein explosives Duo zu bieten. Warum das gut kommen könnte. Und was der grösste Hitzkopf der Super-League-Geschichte sagt.
Publiziert: 08:06 Uhr
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Aktualisiert: 11:56 Uhr
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Hitzkopf an der Seitenlinie: Ludovic Magnin.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan KreisReporter Fussball

Wer an Ludovic Magnin (46) denkt, hat einen hoch emotionalen Typen vor Augen. Feurige Mimik, wilde Gestik, Leidenschaft pur.

Auch David Degen (42) verkörpert diese Charaktereigenschaften. Auch er ist ein impulsiver Mensch mit kurzer Zündschnur, ständig unter Strom. Ein hochexplosives Gemisch, das sich da im Joggeli zusammenbraut. Kann das gut gehen?

«Ja», sagt Carlos Varela. Der ist der wohl grösste Hitzkopf der Super-League-Geschichte. Und er glaubt, dass Magnin die perfekte Lösung für den FCB ist. «Ein Trainer muss in Basel Emotionen zeigen. Das ist kein VIP-Publikum dort. Im Joggeli wird rot-blau gelebt», so der ehemalige FCB-Spieler.

Magnin aber nur auf das Emotionale zu reduzieren, sei falsch, so Varela. «Wer Lausanne geschaut hat, der hat gesehen, dass die Mannschaft Woche für Woche Fortschritte gemacht hat, die Spieler besser wurden und sie attraktiven, offensiven Fussball gezeigt haben. Magnins Handschrift war klar erkennbar. Unabhängig davon, ob ihm Spieler weggekauft wurden, hat er seine Philosophie durchgezogen.»

«Er muss akzeptieren, dass Degen der Chef ist»

Dass Magnin nun mit Degen einen starken Präsidenten hat, der viel von Fussball versteht und nach Niederlagen auch mal die Nerven verliert, ist Varela bewusst. Aber der neue FCB-Trainer wisse, worauf er sich eingelassen habe. «Basel ist die Top-Adresse des Landes. Wenn du in Lausanne vier Spiele verlierst, dann ist der Druck kleiner. Beim FCB darfst du dir nicht mal zwei Niederlagen in Folge leisten, ohne dass du kritisiert wirst.» Extern wie auch intern.

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Magnins Vorgänger Fabio Celestini kann ein Lied davon singen. Mehrfach stand der Meistertrainer in der letzten Saison kurz vor dem Aus, mehrfach zog er den Kopf in Extremis aus der Schlinge. «Ich bin mir sicher, dass sich Ludo bei Fabio gemeldet und sich Tipps geholt hat», sagt Varela. Wichtig sei, dass Magnin akzeptiere, dass Degen sein Chef sei. Und er dankbar sein müsse, die Chance in Basel bekommen zu haben. «Ludo ist intelligent. Er checkt das. Und er weiss, wie Degen tickt», so Varela.

Kaum noch Charakterköpfe

Dass sich Magnin und Degen menschlich verstehen, ist kein Geheimnis. Auf fast jedem Foto, das die beiden zeigt, wirken sie sehr verbunden, witzeln rum. Ende Mai 2006 stehen die beiden zum ersten Mal gemeinsam auf dem Platz. In einem Freundschaftsspiel der Schweizer Nati gegen die Elfenbeinküste. Nun, fast 20 Jahre später, arbeitet das Duo ein erstes Mal zusammen.

Für Varela eine gute Nachricht für den Schweizer Fussball: «Weil es immer weniger Charakterköpfe gibt. Und das ist schade.»

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