Darum gehts
- GC verabschiedet zehn Spieler und sucht neuen Trainer
- Ciriaco Sforza und österreichische Trainer als mögliche Kandidaten im Gespräch
- Von den Bayern soll ein 19-jähriges Talent für das offensive Mittelfeld kommen
Vielleicht sind sie beim Nachzählen verkommen. Vielleicht hätten konkrete Ziffern im Titel einfach zu brutal ausgesehen. Also bleibt der Titel der Mitteilung im Ungefähren, die die Grasshoppers am Dienstagmorgen verschicken: «GC Zürich verabschiedet mehrere Spieler.» Wer die Namen von Giotto Morandi bis Pascal Schürpf durchgeht, kommt auf zehn Fussballer, die den Klub verlassen.
Immerhin wird am Abend bekannt, dass Saulo Decarli (33) seinen Vertrag bis 2027 verlängert hat. Damit sind derzeit beim Profiteam dreizehn Feldspieler für die kommende Saison unter Vertrag. Und einen Trainer bräuchte GC ja auch noch. Hochdruck also für Alain Sutter (57). Und doch wird der GC-Sportchef von Verhandlungspartnern als tiefenentspannt beschrieben. Motto: «Es kommt alles gut.»
Beim Trainer könnte es jetzt schnell gehen
Tatsächlich könnte es jetzt bei der Verpflichtung eines Trainers schnell gehen. Und es spricht nicht gegen Sutter, dass von der Suche nach einem neuen Chefcoach kaum etwas nach aussen dringt.
Klar ist nur, dass Patrick Rahmen (56) nicht mehr auf der Liste der Hoppers steht. Der Basler war zweimal von GC umworben worden. Einmal Ende 2024, ehe dann Tomas Oral (52) als Feuerwehrmann engagiert wurde. Das zweite Mal, bevor Sutter das Ruder übernommen hat. In dessen Plänen spielt Rahmen aber keine Rolle.
Dafür ploppt am Dienstagabend ein ganz bekannter Name in der Gerüchteküche auf: Ciriaco Sforza (55). Er und Sutter kennen sich bestens. Sie haben einst gemeinsam bei GC gespielt. Später stand Sforza als Trainer an der Seitenlinie, als Sutter 2011 kurz Berater und dann GC-Vizepräsident war.
Für Sforza sprechen die GC-Verbundenheit sowie die Fähigkeit, junge Spieler zu entwickeln. Und auch seine Vergangenheit als Bayern-Spieler, weil der FC Bayern München im aktuellen GC-Konstrukt ein gewichtiges Wörtchen mitredet. Gegen ihn spricht, dass er in der höchsten Schweizer Liga jeweils auch an seiner Aussendarstellung gescheitert ist. Zuletzt 2021 beim FC Basel.
Eine Spur führt zurück nach Österreich
Die andere Spur führt nach Österreich. Von dort wollte GC im November schon einmal Gerald Scheiblehner (48) holen, der bei Blau-Weiss Linz aus einem Team der Aussortierten und Verkannten einen Finalrundenteilnehmer gebaut hat. Scheiblehner wäre dann allerdings die Wahl des Europa-Chefs Harald Gärtner. Und Sutter machte seit seinem Amtsantritt klar, dass er gerne eigene Entscheidungen treffen will. Ausserdem ist Scheiblehner bis 2027 an Linz gebunden.
Bleibt die Kategorie «junger Trainer aus der Red-Bull-Schule», die eigentlich Sutters bevorzugtem Profil entspricht. Onur Cinel (39) ist Assistent von Ralf Rangnick in Österreichs Nationalteam und arbeitet also direkt unter dem Erfinder des RB-Spielstils. Cinel hat soeben seinen Vertrag als Assistenztrainer bei Salzburg aufgelöst, weil er Cheftrainer werden will. Liefering-Trainer Daniel Beichler (36) steht kurz vor der Uefa-Pro-Lizenz.
Aus München schliesslich meldet die «Bild», dass Jonathan Asp-Jensen (19) für ein Jahr nach Zürich verliehen werden soll. Der offensive Mittelfeldspieler war zuletzt mit dem Bayern-Nachwuchs in der viertklassigen Regionalliga im Einsatz.