Darum gehts
- Gerald Scheiblehner wird neuer Cheftrainer bei Grasshoppers nach überraschender Wendung
- Scheiblehner bringt zwei Assistenten mit, darunter der 25-jährige Toni Mestrovic
- Letzte Saison erreichte er mit Blau-Weiss Linz unerwartet die Finalrunde
Eigentlich hat er die Absage schon erhalten. Letzte Woche hört Gerald Scheiblehner (48) von Alain Sutter, dass es leider nichts wird mit der Stelle als Cheftrainer der Grasshoppers. Grund: Der GC-Sportchef ist an einem Trainer dran, der keine Ablöse kostet.
Die Wende kommt am Samstagabend. Der Trainer von Blau-Weiss Linz geniesst die letzten Stunden eines Kurzurlaubs, als laut Blick-Informationen um 18 Uhr das Telefon klingelt. Am anderen Ende wieder Sutter, der ihm erklärt, dass es nun doch klappt. Scheiblehner sagt zu.
Schliesslich drängt die Zeit: Die Ausstiegsklausel, die er im Februar in seinen neuen Vertrag hat schreiben lassen, hat ein Verfallsdatum. Noch ein paar Tage – und Scheiblehner hätte nicht mehr so einfach gehen können. Eine knappe halbe Stunde später verabschiedet GC offiziell per Medienmitteilung Tomas Oral (52), der noch einen Vertrag bis am 30. Juni besitzt.
Ein Assistent ist 25 Jahre jung
Am Sonntag informiert Scheiblehner seinen bisherigen Verein. Am Montagmorgen sickert durch, dass er Linz verlassen wird. Um 15 Uhr steht beim Trainingsauftakt von Blau-Weiss einer der bisherigen Assistenten auf dem Trainingsplatz. Scheiblehner selbst wechselt auf Instagram seinen Arbeitgeber von Blau-Weiss Linz auf GC. Nur die Zürcher selbst schweigen weiter.
Das dürfte sich spätestens am Dienstag ändern. Dann fährt Scheiblehner nach Zürich. Und er tut das nicht alleine. Scheiblehner soll gleich zwei Assistenten mitbringen. Zwar nicht seinen Favoriten Andreas Gahleitner, der aus familiären Gründen in Linz bleibt. Sicher dabei sein soll einer, der am Montag beim Trainingsauftakt noch auf dem Platz stand: Toni Mestrovic (25), auf den der neue GC-Cheftrainer trotz seines jungen Alters grosse Stücke hält.
Scheiblehner hat sich in Österreich den Ruf eines sehr geradlinigen, offenen Trainers erarbeitet, dessen Mannschaft gerade gegen stärkere Gegner immer wieder überraschte. Letzte Saison erreichte er mit dem kleineren der beiden Linzer Vereine völlig überraschend die Finalrunde. In die Saison gestartet war der Klub als Abstiegskandidat. Möglich, dass Scheiblehner das Gefühl hatte, dass er damit das Maximum aus dem Verein herausgeholt hat.