Die letzten Wochen von Luzern-Trainer Mario Frick (50) waren hektisch. «Das Abschalten war nicht ganz so einfach», berichtet er am ersten Trainingstag der Saison 2025/26 über seine Ferien in Andalusien. Zu sehr hätten ihn die vielen Gespräche rund um seine Zukunft beschäftigt.
Frick ist offen und ehrlich. So wie man ihn kennt. Entsprechend redet er nicht lange um den heissen Brei herum, als er von den anwesenden Journalisten auf die vielen Gerüchte der letzten Wochen angesprochen wird.
«Ja, ich habe mit Pisa gesprochen. Ich hatte vier Calls mit den Verantwortlichen.» Der Liechtensteiner bestätigt aber nicht nur die Gespräche.
Frick stellte Ultimatum
Frick erklärt auch, dass ihn eine Rückkehr nach Italien, wo er neun Jahre als Spieler verbracht hat, durchaus gereizt hätte. «Es hat sich alles super angehört. Mir hat das ganze Projekt von Pisa gefallen. Sie sind international aufgestellt, haben einen potenten amerikanischen Investor und wollen langfristig in der Serie A bleiben.» Doch weshalb ist es also nicht zum anvisierten nächsten Karriereschritt gekommen?
Frick erzählt weiter munter drauflos: «Sie haben plötzlich acht Tage lang nichts mehr von sich hören lassen. Dann habe ich entschlossen, ein Ultimatum zu stellen. Entweder sie entscheiden sich, oder ich ziehe mich aus den Verhandlungen zurück.» Er wollte eine Woche vor dem Trainingsauftakt Klarheit. «Dies war ich dem FCL und dem Sportchef Remo Meyer schuldig. Als ich dann bis letzten Montag nichts aus Pisa gehört habe, habe ich ihnen mitgeteilt, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe.»
«Voller Fokus auf Luzern»
Pisa war allerdings nicht der einzige Klub, mit dem Frick in den letzten Wochen in Kontakt war. Auch Gespräche mit Schalke 04 bestätigt er.
Doch auch die Knappen haben sich für jemand anders entschieden. «Ich hatte danach ein gutes Telefonat mit Geschäftsführer Frank Baumann. Er meinte, dass sie jetzt vor allem Stabilität brauchen. Die 64 Gegentore aus der letzten Saison mit dem FCL waren natürlich keine besonders gute Referenz, wenn man Stabilität in einer Mannschaft haben will», sagt er.
Ob es an Frick nagt, dass es mit einem Wechsel in diesem Sommer nicht geklappt hat? Er sei total «easy» damit, wie er meint. «Jetzt gilt der ganze Fokus auf Luzern.» An einen Wechsel in diesem Sommer denkt er nicht mehr. Genauso wenig zum jetzigen Zeitpunkt an eine Verlängerung des in einem Jahr auslaufenden Vertrags. «Das hat keine Priorität. Ich habe mit Remo schon ein paar Mal gesprochen, aber nicht über das.»
Jetzt gehe es hauptsächlich darum, ein kompetitives Team zusammenzustellen. «Wir haben eine ähnliche Ausgangslage wie letztes Jahr», meint Frick. Ob es dann auch eine ähnlich erfolgreiche Saison wie letztes Jahr wird, bleibt abzuwarten.