Darum gehts
Noch weiss der FC Luzern nicht, mit welchem Trainer er in gut einer Woche in die neue Saison startet. Zwar hat Mario Frick (50) noch einen Vertrag bis 2026. Doch der Liechtensteiner ist bei Serie-A-Aufsteiger Pisa im Gespräch. Möglich, dass nach dem Wochenende Klarheit herrschen wird. Ausser, es schaltet sich noch ein weiterer Interessent für ihn ein.
Egal, wie es in dieser Angelegenheit ausgehen wird, Sportchef Remo Meyer (44) wird sich in den nächsten Wochen intensiv mit dem Trainerposten beschäftigen müssen. Denn sollte Frick nach dreieinhalb Jahren in Luzern tatsächlich den nächsten Schritt in seiner Karriere wagen, müsste rasch eine Alternative her. Immerhin stünde mit Michel Renggli (45) in der U21 bereits ein hochattraktives Profil bereit.
Doch auch wenn Frick seiner Erfolgsgeschichte in der Zentralschweiz ein weiteres Kapitel hinzufügen sollte, wird sich Meyer mit der Trainerfrage auseinandersetzen müssen. Schliesslich betonte er selber kurz vor Saisonende: «Ins letzte Vertragsjahr wollen wir mit dem Trainer sicher nicht gehen.»
Kontinuität ist Trumpf
Es steht und fällt also vieles mit der Zukunft von Frick. Ansonsten ist die Strategie von Meyer für den Transfersommer klar definiert: Der FC Luzern will auf Kontinuität setzen. Entsprechend soll es in diesem Sommer, anders als vor einem Jahr, nicht zu vielen Veränderungen kommen.
Zwar haben einige eine unklare Zukunft. Allen voran Jakub Kadak (24), Jesper Löfgren (28) und Severin Ottiger (22). Alle drei gehören nicht zur Stammelf und starten aus verschiedenen Gründen aus den hinteren Reihen in die neue Saison. Durchaus denkbar, dass deshalb der eine oder andere um eine Freigabe bittet, wobei der Klub ihnen keine Steine in den Weg legen würde.
Rrudhani scheint in Blau-Weiss zu bleiben
Abgänge von Stammspielern dürften sich dagegen im Rahmen halten. Mit Nicky Beloko (25; zu Austin in der MLS) hat man einen bereits ablösefrei verloren. In den nächsten Tagen dürfte ein zweiter Abgang bekanntwerden: Aleksandar Stankovic (19). Der talentierte Mittelfeldmann wird nach seinem Leihjahr, wie von Blick angekündigt, zu Inter zurückkehren und dem FCL einen Batzen in die Kassen spülen.
Der andere Leihspieler in der letzten Saison, Donat Rrudhani (26), scheint dagegen eine Zukunft in der Zentralschweiz zu haben. Nach Blick-Informationen will der FCL seinen Topskorer der letzten Saison halten und hat das Geld zusammen, um die Kaufoption zu ziehen.
Wieder braucht es einen neuen Spielmacher
In einem 4-4-2 mit Raute würde Rrudhani die freigewordene Position als Achter von Beloko übernehmen. Auf der Zehn, wo der Kosovare zuletzt spielte, würde dagegen wieder Sinan Karweina (26) zum Zug kommen. Der Deutsche, der in sein letztes Vertragsjahr geht, soll in den Überlegungen des Klubs wieder eine zentralere Rolle übernehmen. Nach seiner schweren Muskelverletzung spielte er in der zweiten Saisonhälfte nur noch eine Nebenrolle.
Für das einzig grosse Fragezeichen in der Kaderplanung sorgt einmal mehr die Position des Spielmachers. Bereits vor einem Jahr hatte Meyer die schwierige Aufgabe, den abwandernden Ardon Jashari (22) als Sechser zu ersetzen. Mit Stankovic ist ihm das herausragend gelungen. Ob der Sportchef auch in diesem Sommer ein goldenes Händchen beweist?