«Nehme das 3:2 komplett auf meine Kappe»
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Nati-Neuling Bajrami:«Nehme das 3:2 komplett auf meine Kappe»

«Reicht nicht in Super League»
Nati-Neuling patzt beim FCL-Remis – Frick gründlich bedient

Luzern ist drauf und dran, eine lange Negativserie zu beenden – und bricht dann ein. Nati-Neuling Bajrami patzt. Und Sion schlägt in Unterzahl zurück. 3:3. Wie konnte das passieren?
Publiziert: 09:40 Uhr
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Hängende Köpfe in Luzern trotz Punktgewinn. Der Sieg war schon greifbar.
Foto: Freshfocus

Darum gehts

  • FCL-Trainer Mario Frick nimmt kein Blatt vor den Mund
  • Nati-Neuling Bajrami spielt schlecht und spricht stark
  • «Material fürs Psychologiestudium» – was Frick damit meint
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel spricht es FCL-Coach Mario Frick (51) aus dem Herzen: «Sion hat diesen Sieg ...» Und dann merkt er es gleich selbst: «Ah, nein, ich sage schon Sieg. Der Punktgewinn von Sion ist überhaupt nicht gestohlen.»

Luzern blamiert sich in Überzahl gegen Sion
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Zwei Gegentore in 10 Minuten:Luzern blamiert sich in Überzahl gegen Sion

Durchs Band sind sich die Luzerner einig: Das 3:3 gegen Sion trotz zweimaligen Zweitore-Vorsprungs und Überzahl ist eine grosse Enttäuschung. Zumal die Heimspiel-Negativserie nun definitiv ein halbes Jahr dauern wird. Der letzte Heimsieg war das 5:0 gegen YB am 13. April. Das nächste Heimspiel folgt am 19. Oktober gegen Lausanne. Unschöne Wartezeit.

Nati-Neuling spielt schlecht und spricht stark

Mitschuldig am Verspielen des Vorsprungs: Nati-Neuling Adrian Bajrami (23). Beim zweiten Gegentor (80.) lässt er sich vom 19-jährigen Boteli abkochen, verliert diesen beim Eckball aus den Augen. Trainer Frick nimmt kein Blatt vor den Mund: «Schlecht verteidigt beim 2:3 und 3:3, das reicht nicht in der Super League.»

Stark ist Bajrami hingegen vor dem Mikrofon. Ohne Umschweife gibt er zu: «Dieses Gegentor geht zu hundert Prozent auf meine Kappe.» 

Fünf Minuten nimmt sich der Langenthaler im Dauerregen nach dem Spiel Zeit. Und auch die weiteren Antworten im Interview sind oft mehr als geschliffene Phrasen, sie sind vielmehr ausführlich und wirken ehrlich. «Nach dem Nati-Aufgebot hatte ich sehr viel Spielfreude heute, mega Lust, Fussball zu spielen. Aber nach diesem Spiel ist die Freude nicht mehr da. Ich fühle mich wirklich so, als ob wir das Spiel verloren hätten.»

Frick will nichts sagen – und sagt dabei alles

Eine heisse Szene, die Sion wieder ins Spiel kommen lässt: Der Penalty kurz nach der Pause (47.). Bei einem Eckball springt Freimann der Ball an den Arm. Ihm war wohl auch die Sicht verdeckt. Schiri Cibelli zeigt direkt auf den Punkt. Kein krasser Fehlentscheid, bei dem der VAR korrigierend einschreiten müsste, aber dennoch ein äusserst harter für Luzern. Kololli verwandelt zum 1:2.

«Über den Penalty will ich gar nicht sprechen», sagt Frick – um dann zu präzisieren: «Über den Penalty, der keiner war.» Damit hat er doch alles gesagt, was er dazu denkt.

Eine weitere umstrittene Schlüsselszene: die Rote Karte gegen Sions Bouchlarhem (77.) beim Stand von 3:1 für Luzern. Schiri Cibelli hätte nur Gelb gegeben, schwenkt aber nach VAR-Intervention und Videostudium auf Platzverweis um. Dieser Entscheid wird danach in den Katakomben kontrovers diskutiert. Denn Bouchlarhem tritt Dorn zwar mit voller Wucht auf den Unterschenkel – aber sieht er den von hinten grätschenden Luzerner überhaupt kommen? In dieser Diskussion gibt es nach dem Spiel zwei Lager.

Schlüsselszene, aber zu wessen Gunsten? Cibelli (r.) stellt Bouchlarhem nach Videokonsultation vom Feld.
Foto: Freshfocus

«Material fürs Psychologiestudium»

FCL-Trainer Frick hat in der Enttäuschung keine grosse Lust, diese Szene zu kommentieren: «Vielleicht wäre es für uns besser gewesen, hätte er nur Gelb erhalten», sagt er nur. Er meint, sich danach vielleicht zu sicher gefühlt zu haben, was auch die Spieler in den Interviews für möglich halten. Drei Minuten später passierte der Bajrami-Bock beim Eckball. Wiederum zehn Minuten später das 3:3 durch Chipperfield.

Apropos Psychologie: Warum baut Luzern nach dem Top-Start so stark ab? «Was nach dem 2:0 passiert, könnte man als Material für ein Psychologiestudium gebrauchen», sagt Frick. «Welchen mentalen Effekt es hat, wenn man mit zwei Toren führt.» Luzern muss das vor der Nati-Pause gleich zweimal schmerzlich erfahren.

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