Darum gehts
Es gibt Fussballer, die verkaufen ihre Seele, wenn der Rubel rollt. Und dann gibts Typen wie Matteo Di Giusto. Die verzichten freiwillig auf Millionen. Laut Blick-Infos baggert ein Grossklub aus Moskau schon seit längerem an Wintis Zauberfuss, für den 24-Jährigen aber kommt ein Wechsel ins Kriegstreiber-Land nicht infrage.
Derzeit stehen 187 ausländische Spieler aus 48 verschiedenen Nationen bei russischen Erstliga-Vereinen unter Vertrag, hinzu kommen fünf ausländische Trainer, darunter Ex-FCB-Coach Fabio Celestini. Der heuerte nach dem Doublegewinn mit Basel bei ZSKA Moskau an.
Für Di Giusto und dessen Berater Dino Lamberti ein No-Go. Und auch für den FC Winterthur, der für Frieden und Freiheit steht, wäre ein Wechsel eher problematisch gewesen. Die Russen sollen gewillt gewesen sein, mehr als drei Millionen Franken Ablöse für Di Giusto zu bieten.
Dessen Vertrag läuft noch bis Juni 2026. Es wäre für Winti in diesem Sommer wohl die letzte Möglichkeit, um noch etwas für den Zauberfuss zu bekommen. Der FCSG soll rund 350'000 Franken geboten haben, Wintis Sportchef Oliver Kaiser aber wischte die Offerte mit einem müden Lächeln vom Tisch. Rund 800'000 Franken soll der FCW fordern. Nicht überrissen für einen Mann, der Spektakel garantiert und das Zeug zum Publikumsliebling hat.
Sion zeigt Interesse
Auch der FC Sion soll an Di Giusto interessiert sein, auch aus der amerikanischen MLS gibts Interesse, beim SC Freiburg geniesst er seit seiner Zeit bei der U19 noch immer einen guten Ruf.
Klar ist aber: Nur wechseln, damit er gewechselt hat, will der 24-Jährige nicht. Grundsätzlich fühlt sich der zehnfache Schweizer U21-Nationalspieler auf der Schützenwiese pudelwohl, 119 Einsätze hat er für die Eulachstädter absolviert und ist zum unumstrittenen Publikumsliebling geworden.
Weil er etwas verkörpert, das im modernen Fussball vom Aussterben bedroht ist: die Zehn. Jener Spieler, der mit einer Aktion ein Spiel entscheiden kann, der in kein Raster passt. Und einer, der auch neben dem Platz Haltung zeigt.