Darum gehts
- FCB-Sportchef Daniel Stucki plant die neue Saison
- Interesse an Spielern wie Traoré und Otele, Abgang von Comas erwartet
- Kaderplanung für 25 Spieler, Verstärkung für Dreifachbelastung in neuer Saison
In seiner ersten Saison in der FCB-Chefetage holte der Klub gleich das Double: Dass Sportchef Daniel Stucki (43) ein wichtiges Puzzlestück für den grossen Erfolg der abgelaufenen Saison ist, daran zweifelt niemand. Doch wie plant der ehemalige Polizist die Wiederholung des Meisterstuckis? Im Rahmen des FCB-Trainingslagers in Schruns (Ö) nimmt sich der Sportchef Zeit, um in einer Runde mit Journalisten über die Kaderplanung zu sprechen. Stucki über ...
… potenzielle Abgänge
«Ich gehe schon davon aus, dass es noch konkretes Interesse am einen oder anderen Spieler geben wird», so Stucki. Aktuell habe man allerdings nichts auf dem Tisch. Bei der Flügelzange Bénie Traoré und Philip Otele sei das Ziel, dass beide bleiben. Spieler und Management senden positive Signale, doch bei lukrativen Angeboten können sich Situationen schnell ändern. «Ich gehe davon aus, dass mindestens einer bleibt», erklärt Stucki. Klar ist, dass Verteidiger Arnau Comas zu einem anderen Klub wechseln wird. Unklar ist die Situation derweil bei Anton Kade: «Er hat noch ein Jahr Vertrag. Er hat signalisiert, dass er einen nächsten Schritt machen möchte – wir haben signalisiert, dass wir bereit wären für eine Verlängerung.» Die Ausgangslage ist somit offensichtlich: «Entweder verlängern oder er geht weg.»
… Angst vor den Saudis bei Shaqiri
Was, wenn die Statistiken von Xherdan Shaqiri im arabischen Raum Begehrlichkeiten wecken? «Angst davor habe ich nicht, aber es ist ein realistisches Szenario», antwortet Stucki. In diesem Sommer gehe er nicht davon aus, «doch in der heutigen Zeit des Fussballs würde ich nie etwas ausschliessen.» Was dagegen spricht: Shaqiri ist hoch motiviert, seine letzte Saison zu bestätigen und es allen Skeptikern endgültig zu zeigen.
… mögliche Zugänge
Der FCB hat diverse Spieler auf der Liste, um auf alle Eventualitäten reagieren zu können. In der Innenverteidigung kommt bestimmt noch ein Spieler für die defensive Stabilität auf europäischem Niveau. Einer dieser Kandidaten heisst Loïc Lüthi vom FC Winterthur. «Ein sehr interessanter Spieler, den wir beobachten und an dem wir schon Interesse haben», bestätigt Stucki. Der 21-jährige Winterthurer habe aber Vertrag beim FCW und sei derzeit verletzt. Genauso wie der Lausanner Ballkünstler Alvyn Sanches: «Ein sehr interessanter Spieler, der bei uns nach seiner Verletzung einen nächsten Schritt machen könnte», sagt Stucki. Die in den Medien erwähnte Ablösesumme von rund 10 Millionen Franken sei für den FCB allerdings unrealistisch. Mit Sanches' Klub Lausanne-Sport hat der 43-Jährige zudem noch nicht gesprochen.
Viele Gespräche gab es dafür rund um Metinho. «Wir streiten mit Manchester City über die Ablösesumme – sie fordern etwas, das wir nicht bezahlen wollen», sagt Stucki. Der englische Topklub hat Metinho bei Parnterklub Troyes parkiert, der ebenfalls zu City Football Group gehört. Der 22-jährige Brasilianer und sein Management wollen aber zum FC Basel, trotz anderer Optionen und Interessenten. «Er will unbedingt hier bleiben und weiss, dass ihm das guttun würde.» Irgendwann werde eine Seite im Poker weich werden.
… die Breite des Kaders
In der neuen Saison wartet eine Dreifachbelastung auf die Basler. Dafür will man sich gezielt verstärken mit ausschliesslich Spielern, die das Zeug haben für die Startelf. Diese Chance sollen aber auch Talente wie Junior Zé, Juan Gauto, Roméo Beney oder Andrin Hunziker bekommen. Nach den Testspielen und den ersten Wochen der Saison soll dann über den weiteren Weg der jungen Spieler entschieden werden. Viel mehr Spieler als 25 will der Sportchef nicht im Kader der 1. Mannschaft. Dann würde man auch die Option von Leihen prüfen. Für Stucki ist klar: «Alle haben mindestens Super-League-Qualität.»