Kader statt Kasse
Winti-Sportchef Oliver Kaiser plant ohne Millionen

Der FC Winterthur startet mit klarer Linie in die neue Saison: keine grossen Namen, keine grossen Summen – dafür Vertrauen ins Team und in die Jungen. Sportchef Oliver Kaiser spricht mit Blick über Kaderpläne, den Baroan-Transfer und das Spiel in Lausanne.
Publiziert: 14:51 Uhr
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Sportchef Kaiser plant mit Augenmass – und Alternativen.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Winterthur sucht Lösungen für die linke Abwehrseite nach Schättins Abgang
  • Antoine Baroans Transfer zu Rapid Bukarest sorgt für Verwirrung
  • Winterthur bezahlt grundsätzlich keine Ablösesummen, eher symbolische Beträge
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Joël HahnRedaktor Sport

Nach dem Abgang von Tobias Schättin (28) stellt sich die Frage, wie die linke Abwehrseite künftig besetzt wird. «Silvan Sidler kennt die Position gut, er hat sie in der Vergangenheit bereits gespielt», erklärt Sportchef Oliver Kaiser (45). Auch Ledjan Sahitaj (21) oder Fabian Rohner (26), sobald dieser nach seiner Hirnerschütterung zurückkehrt, seien Optionen. Derzeit ist Souleymane Diaby (25) der einzige gelernte Linksverteidiger im Kader. «Wir haben drei bis vier Varianten, die wir je nach Situation von Wochenende zu Wochenende abwägen.»

In der Vorbereitung standen zudem bis zu sechs U21-Spieler mit dem Fanionteam auf dem Platz. «Die Jungs haben das sehr gut gemacht», sagt Kaiser. «Natürlich geht es am Ende um Leistung. Aber wenn sie sich aufdrängen, werden wir sie auch einsetzen.»

Baroan-Transfer sorgt für Verwirrung

Für Gesprächsstoff sorgte zuletzt der Wechsel von Antoine Baroan (25) zu Rapid Bukarest. Als dieser 2024 aus Bulgarien zu Winterthur stiess, wurde in Medienberichten von einer Ablösesumme zwischen 600’000 und 800’000 Franken berichtet – Zahlen, die laut Kaiser nicht der Realität entsprechen: «Wir haben ihn für einen Bruchteil der Summe geholt.» Man habe sowohl beim Leihgeschäft mit Ludogorets als auch jetzt beim Transfer einen wirtschaftlich positiven Abschluss erzielt.

Klar ist: Winterthur wirtschaftet mit Augenmass. «Grundsätzlich bezahlen wir keine Ablösesummen, wenn dann eher symbolische Beträge», so Kaiser. Auch beim Transfer von Di-Giusto-Ersatz Théo Golliard (22) sei das nicht anders gewesen. «Wir hatten ihn schon lange auf dem Radar, und es hat keine grosse Überzeugungsarbeit gebraucht – der Spieler wollte selbst auch zu uns. Das hat vieles vereinfacht.»

«Dann ist es eben möglich»

Die Saison beginnt heute in Lausanne – auf Kunstrasen, gegen einen ambitionierten Gegner. Kaiser sieht es sportlich: «Es ist am besten, wenn du das Gefühl hast, es sei unmöglich – dann ist es eben möglich.»

Die Vorbereitung beschreibt der Sportchef als intensiv und erfolgreich. «Die Stimmung ist super, das Team wirkt gefestigt, auch wenn wir ein paar angeschlagene Spieler haben, was natürlich ärgerlich ist.»

Und wie sieht es mit weiteren Kaderveränderungen aus? «In dieser Phase kann noch einiges passieren. Es gibt immer wieder Entwicklungen, auf die man reagieren muss», so Kaiser. Grundsätzlich sei man mit dem Kader aber sehr zufrieden: «Wir haben Vertrauen in die Jungs, es passt sehr gut zusammen.»

Die Marschrichtung bleibt klar: ein stabiles Team mit realistischer Zielsetzung – und der Hoffnung, auch in dieser Saison wieder mehr zu erreichen, als viele erwarten.

Super League 25/26
Mannschaft
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Meisterschaftsrunde
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