Darum gehts
- Uli Forte führt Winterthur zu Erfolg bei Eckbällen
- Forte hat FCW in letzter Saison vor dem Abstieg gerettet
- Winterthur erzielte acht Tore nach Eckbällen seit Fortes Übernahme vor einem Jahr
Es gibt im Internet eine grossartige Seite: Eggächömmer.ch. Dort wird jeder einzelne Winti-Corner seit dem Super-League-Aufstieg minuziös vermerkt. Inklusive Videos der gefallenen Tore.
Ins Leben gerufen wurde die Homepage von Winti-Fans, die mit einer gehörigen Portion Sarkasmus daran erinnern wollten, dass dem FCW nach Eckbällen praktisch nie etwas gelingt. Bloss drei Tore gabs in den zweieinhalb Jahren unter Bruno Berner, Patrick Rahmen und Ognjen Zaric.
Seit Uli Forte (51) an Weihnachten vor einem Jahr das Ruder übernommen hat, gehts in dieser Statistik aber steil bergauf. «Eggächömmer» ist plötzlich ernst gemeint. Schon acht Tore hat der FCW nach Eckbällen erzielt. In dieser Saison sind es nach sieben Runden bereits deren drei – und stellen im aktuellen Tief gewissermassen einen Rettungsanker für das Schlusslicht dar.
Forte muss wieder Wunder vollbringen
Die Eckball-Statistik spricht also für den Trainer und dessen Arbeit. Dass Forte die Mannschaft in der letzten Saison aus einer praktisch ausweglosen Situation befreite, ebenfalls. Neun Runden vor Schluss lag der FCW zwölf Punkte hinter Yverdon, am Ende schafft die Forte-Elf den Turnaround. Nicht ohne Grund gibts auf dem Pissoir der Schützenwiese einen Kleber zu bewundern, der Uli Forte als Maria samt Heiligenschein aus Gold und mit segnenden Händen darstellt. Als Ikone, die das Winti-Wunder möglich machte.
Ein selbiges brauchts auch in dieser Saison. Zu schmalbrüstig ist das Kader der Zürcher aufgestellt. FCW-Sportchef Oliver Kaiser ist der Bettler der Liga, hat das kleinste Budget aller zwölf Super-League-Vereine. Kaufen kann sich Forte mit diesem Fakt nichts. Weil der Trainer – Achtung Floskel – das schwächste Glied in der Kette ist. Und man mit bloss zwei Punkten aus sieben Spielen tief im Abstiegssumpf steckt.
Gegen Forte spricht zudem, dass mit Fredy Bickel ein Mann im Sportvorstand der Winterthurer sitzt, der den Trainer schon zweimal entlassen hat. Bei GC und bei YB. Vor ein paar Jahren sagte Bickel: «Forte nutzt sich rasch ab, irgendwann haben ihn die Spieler gehört.»
Entlassung wäre teuer
Insgesamt fünfmal wurde der Zürcher in seiner Karriere schon gefeuert. Was für Forte spricht: Er ist immer noch da, das Stehaufmännchen der Schweizer Trainer. 563 (!) Pflichtspiele stand er als Chef an der Seitenlinie, seit er im Juli 2006 beim FC Wil übernommen hat. Am längsten beim FC St. Gallen (100 Spiele), am kürzesten bei Arminia Bielefeld (5).
In Winterthur wird er nächsten Sonntag gegen Lugano zum 30. Mal coachen. Fortes Vertrag läuft im Juni 2026 aus. Eine vorzeitige Trennung wäre teuer für den klammen Klub. Ein Punkt, der für eine Weiterbeschäftigung des Trainers spricht. Und «Eggä» können sie unter dem Zürcher auch.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 7 | 8 | 15 | ||
2 | 7 | 4 | 14 | ||
3 | 7 | 3 | 13 | ||
4 | 7 | 1 | 13 | ||
5 | 7 | 3 | 12 | ||
6 | 7 | 3 | 11 | ||
7 | 7 | 1 | 11 | ||
8 | 7 | 0 | 8 | ||
9 | 7 | -5 | 7 | ||
10 | 7 | -1 | 6 | ||
11 | 7 | -4 | 5 | ||
12 | 7 | -13 | 2 |