«FCW-Kapitän war der beste Verteidiger, gegen den ich spielte»
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Di Giusto im Fragenhagel:«Er war der beste Verteidiger, gegen den ich je spielte»

FCL-Zauberfuss im Interview
Di Giusto über Russland-Absage, Hochzeit und Harry Potter

Matteo Di Giusto, Luzerns Neuzugang, spricht über seinen Spitznamen 'Zauberfuss' und seine Ambitionen. Der Milan-Fan strebt eine konstante Saison an, um seinen Traum von einer Top-5-Liga zu verwirklichen, und lobt die klare Kommunikation von Trainer Mario Frick.
Publiziert: 08.08.2025 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2025 um 17:21 Uhr
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Matteo Di Giusto zaubert seit dieser Saison für den FC Luzern.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Matteo Di Giusto wechselte zum FC Luzern und spricht über seine Karriere
  • Di Giusto schätzt familiäre Vereine und Trainer Mario Frick sehr
  • Sein Ziel ist ein Wechsel in eine Top-5-Liga
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Blick: Matteo Di Giusto, was halten Sie von Zauberern?
Matteo Di Giusto: Harry Potter finde ich spannend. Die Bücher habe ich zwar nicht gelesen. Dafür schaue ich jedes Jahr zur Weihnachtszeit mit meiner Frau die ganzen Filme durch. Das ist inzwischen Tradition.

Wer ist Ihr Lieblingscharakter?
Dumbledore. Weil er sehr weise ist.

Sie selber zaubern nicht in Hogwarts, sondern seit Jahren auf dem Fussballplatz. Deshalb haben Sie auch den Übernamen «Zauberfuss» erhalten. Wann haben Sie das erste Mal davon gehört?
So viel ich weiss, ist der Name in Winterthur entstanden. Wer aber auf die Idee gekommen ist, weiss ich nicht. Es ist aber etwas Schönes. 

Ein Grund für den Spitznamen sind nebst Ihren Qualitäten Ihre Position und die Nummer 10, welche Sie in Winterthur trugen. Wer ist oder war Ihre Lieblingsnummer 10?
Da gibt es nur einen: Lionel Messi.

In Luzern war die Nummer 10 bereits an Sinan Karweina vergeben. Haben Sie ihn gefragt, ob er sie abgibt?
Nein, sowas kommt für mich nicht infrage. Wenn eine Nummer besetzt ist, gehe ich nicht zum Spieler und bettle darum. Und als ich sah, dass die 11 frei war, habe ich mich sofort dafür entschieden.

Sie haben einen sehr bewegten Sommer hinter sich. Erzählen Sie.
Es waren tatsächlich sehr wilde Wochen. Das private Highlight war sicher meine Hochzeit. Und danach ging es mit dem Wechsel zu Luzern auch beruflich Schlag auf Schlag.

Bevor der Deal mit dem FCL zustande kam, hätten Sie auch nach Russland wechseln können. Doch Sie haben abgesagt.
Für mich war sofort klar, dass ich das nicht annehme. Ich habe mich aus persönlichen Überzeugungen dagegen entschieden, da mir sportliche Projekte in stabilen Umfeldern wichtig sind.

An Ihnen war auch Luzerns Rivale FC St. Gallen dran. Allein deshalb sind Sie schon in den Herzen der Zentralschweizer. Rechnen Sie mit einem Pfeifkonzert, wenn Sie Ende August im Kybunpark auftreten?
Keine Ahnung. Luzern hat mich sportlich und menschlich überzeugt – und ich freue mich, hier meinen nächsten Schritt zu gehen.

Weshalb ist Luzern der perfekte nächste Schritt für Sie?
Mich hat das Gesamtpaket überzeugt. Der Verein an sich ist nach Winterthur ein guter nächster Schritt. Er ist sehr familiär, was mir wichtig ist. Und dann ist da natürlich der Trainer Mario Frick, den ich gut kenne, genauso wie ein, zwei Spieler, mit denen ich schon zusammengespielt habe.

Gehen wir kurz auf die verschiedenen Punkte des von Ihnen angesprochene Gesamtpakets ein. Was bedeutet für Sie ein familiärer Verein?
Jeder kennt jeden und man grüsst sich beim Namen. Von der Geschäftsstelle bis hin zur Mannschaft. Keiner nimmt sich wichtiger als der andere. Das ist ausschlaggebend, dass man sich extrem wohlfühlen kann und es erleichtert auch das Einleben.

Schaut man sich Ihre Vita genauer an, fällt auf, dass Sie nach Ihrer Ausbildungszeit beim FCZ tatsächlich nur bei familiären Klubs (Vaduz und Winterthur) waren. Sind gewisse Klubs für Sie zu oberflächlich?
Ich habe schon meine Werte und als Typ habe ich Dinge, die mich auszeichnen. Mir ist es zum Beispiel wichtig, dass es nicht nur fussballerisch, sondern auch menschlich passt. Es gibt bestimmt Vereine, die anders ticken. Deshalb ist es klar, dass ich mich zu einem Verein mehr hingezogen fühle als zu einem anderen.

Zurück zum Gesamtpaket: Wie ausschlaggebend war Trainer Frick für Ihren Wechsel?
Keine Frage: Er war ein wichtiger Punkt. Schliesslich ist der Trainer dein Chef. Ich hatte stets ein gutes Verhältnis mit ihm. Ich kenne ihn und er kennt mich. Ich weiss, wie er Fussball spielen will und er weiss, wie ich spiele. Das sind halt schon entscheidende Punkte.

Was schätzen Sie an ihm?
Er kommuniziert sehr klar und offen. Man weiss bei ihm immer, wo man steht, was er verlangt und was er nicht gerne hat. Zudem hat er eine klare Spielidee, was mir extrem wichtig ist. Und jetzt erlebe ich ihn völlig fokussiert auf das Projekt Luzern.

Welche Bedeutung hat Frick für Ihre Karriere? Schliesslich hat er Ihnen bei Vaduz den Schritt in den Profifussball ermöglicht und nun den nächsten Karriereschritt in Luzern.
Definitiv eine grosse. Klar ist es auch ein Verdienst von mir und meiner Arbeit. Aber als Spieler brauchst du einen Trainer, der fussballerisch auf dich steht und dir das Vertrauen schenkt. Und Mario war einer dieser Trainer. Dementsprechend hat er sicher seine Anteile daran.

Sie sind bärenstark in die neue Saison gestartet. Wie letzte Saison. Allerdings haben Sie dann für über zwei Monate nicht mehr geskort. Weshalb passiert das Ihnen dieses Jahr nicht mehr?
Weil ich daraus gelernt habe (lacht). Solche Durststrecken gibt es im Fussball. Wichtig ist, dass man den Turnaround schafft. Mein persönliches Ziel dieses Jahr ist, dass ich aber gar nicht in eine solche Phase komme.

In den letzten zwei Jahren haben Sie immer zweistellig geskort. Ist das auch dieses Jahr das erklärte Ziel?
Als Offensivspieler will man natürlich seinen Beitrag in Toren und Assists leisten – das gehört zu meinem Job. Aber im Vordergrund steht für mich immer der Sieg der Mannschaft, unabhängig davon, wer trifft. Wenn wir erfolgreich sind und ich dabei zweistellig skoren kann, wäre das die perfekte Kombination.

Luzern gibt zwar nie Ziele raus. Aber beenden Sie doch den Satz: Sie sind glücklich, wenn Luzern am Ende der Saison …
… sich als Team weiterentwickelt hat und am besten natürlich die Champions Group erreicht.

… und Sie persönlich, was geleistet haben?
Wenn ich der Mannschaft mit möglichst vielen Skorerpunkten geholfen habe und wir die Champions Group erreicht haben, um dann vorne anzugreifen.

Sie sind wie Ihre gesamte Familie ein grosser Milan-Fan. Schweizer scheinen bei den Rossoneri inzwischen im Trend zu sein …
Das ist sehr cool. Es ist schön zu sehen, wenn Spieler, die mal hier in Luzern waren, jetzt eine Möglichkeit haben, zu Milan zu wechseln.

Und Sie sind ja vielleicht der Nächste … ?
Das ist sicher ein Traum. Desto mehr jetzt kommen, umso grösser vielleicht die Chance, dass sich dann noch andere Türen öffnen (lacht). Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Ich bin jetzt voll fokussiert auf das, was jetzt hier beim FC Luzern läuft.

Ein Auslandstransfer ist langfristig aber in Ihren Plänen?
Klar ist es mein Ziel, irgendwann in einer Top-5-League zu spielen. Aber für einen Auslandstransfer ist es extrem wichtig, dass man konstant Top-Leistungen bringt. Das habe ich bis jetzt gefühlt noch nie so richtig geschafft. Das ist sicher etwas, was ich versuche, in Luzern zu verbessern.

Um den Bogen zum Anfang zu schliessen: Wenn wir Ihre Frau fragen, über welche Zauberkraft Sie zu Hause verfügen, was antwortet Sie?
Beim Kochen und beim Pizza backen und vielleicht auch darin, dass ich sie zum Lachen bringe, egal wie der Tag lief.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
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Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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