Darum gehts
- So performen die Super-League-Abgänger im Ausland
- Itten ist Wortführer bei Aufstiegsaspirant, bei Ugrinic holperts
- Athekame und Britschgi schnuppern, Ex-GC-Verteidiger glänzt
Cedric Itten – Wortführer in Deutschland
Bei Fortuna Düsseldorf ist Nati-Stürmer Cedric Itten (28) nicht nur auf dem Platz voll angekommen, sondern bereits sehr gefragt für Interviews. Er sei «schon völlig zu Recht einer der Wortführer bei Fortuna!», schrieb «Bild» nach einigen Spielen euphorisch. Die «Rheinische Post» erwähnt «seine sympathische Schweizer Art». Der Abgang von YB ist sein zweiter Anlauf im Ausland. Düsseldorf steht als Aufstiegsaspirant in der 2. Bundesliga stark unter Druck. Aber Itten hat sich als Topskorer seines Teams (3 Tore, 1 Vorlage) bereits Kredit erarbeitet.
Zachary Athekame – schnuppern im Spitzenkampf
Top-Noten erhält der junge Rechtsverteidiger in Italien noch nicht. Aber der 10-Millionen-Transfer von YB hat in der Serie A eingestempelt. Beim Zittersieg von Milan im Spitzenspiel gegen Napoli (2:1) schwimmt auch Zachary Athekame (20), der für die letzten 20 Minuten ins kalte Wasser geworfen wird – vor 73'000 Fans ins Glück. Es ist sein zweiter Joker-Einsatz in der Serie A.
Filip Ugrinic – Holperstart in Spanien
Beim kürzlichen Joker-Auftritt gegen Espanyol (2:2) zeigte Filip Ugrinic (26) «seine beste Leistung seit seinem Wechsel zu Valencia», wie das renommierte spanische Sportblatt «AS» schrieb. «Wir haben gesehen, was für ein hervorragender Fussballer er ist.» Klingt vielversprechend. Und dann? Sitzt Ugrinic bei der enttäuschenden 1:2-Heimniederlage am Dienstagabend gegen Oviedo 90 Minuten auf der Bank. Der vierfache Nati-Spieler gehört mit der Ablösesumme von rund 3 Millionen Franken für YB zu den Toptransfers des klammen FC Valencia, ist in eineinhalb Monaten aber noch nie in der Startelf gestanden.
Kevin Carlos – brotlos in Frankreich
Der 6-Millionen-Franken-Abgang des FC Basel steht in Südfrankreich bereits stark in der Kritik. Die Franzosen schreiben von «technischen Mängeln». Kevin Carlos (24) kämpft um seinen Stammplatz im Sturm von Nizza, sass zuletzt 90 Minuten auf der Bank und hat aktuell wenig Argumente: 5 Spiele, 0 Tore, 0 Torvorlagen.
Anton Kade – Startpech im Heimatland
Das Abenteuer in der Bundesliga geht für ihn erst richtig los. Eine Fussverletzung setzte den Basel-Abgang just nach seiner Ankunft ausser Gefecht. Einziger Auftritt bisher: der Kurzeinsatz für Augsburg gegen die Bayern (2:3). Viel verpasst hat Kade in der Zwischenzeit nicht. Augsburg verlor dreimal in drei Spielen.
Leon Avdullahu – Spielmacher in der Bundesliga
Sechs Pflichtspiele, sechsmal Startelf. Im Schatten des Nationenwechsels von der Schweiz zum Kosovo geht fast unter, dass der Solothurner 8-Millionen-Franken-Abgang des FCB drauf und dran ist, seinen grossen Vorschusslorbeeren im Kraichgau gerecht zu werden. Als «Wunschtransfer», der «verschiedene andere Optionen hatte», wurde er im Juni beim Bundesligisten Hoffenheim offiziell angekündigt. Und er erhielt gleich die Rückennummer 7.
Willem Geubbels – Mittelfeld in der Metropole
Der FC Paris ist kein üblicher Aufsteiger oder Underdog. Die Besitzer sind steinreich, die Familie Arnault, der die Mehrheit gehört, ist eine der reichsten der Welt. Ihr gehört der Louis-Vuitton-Konzern. Fast 60 Millionen Franken hat der Klub in diesem Sommer für Transfers ausgegeben, rund ein Siebtel floss für Ex-Espe Willem Geubbels (24). Ob Geubbels die Hauptstädter wirklich in die Spitzengruppe schiesst? Er steht bei einem Tor in fünf Spielen, seine Mannschaft auf Platz 11 im Mittelfeld.
Maksim Paskotsi – Traumstart in Belgien
Die belgische Liga habe die Schweiz meilenweit abgehängt, so der Tenor. Aus Sicht der Ablösesummen, die die Liga im Vergleich zur Schweiz generiert, ist es ein Fakt. Aber Maksim Paskotsi (22) zeigt, dass ein Spieler aus der Super League auch bei einem starken Team in Belgien sofort einschlagen kann. Der Ex-Hopper steht Anfang August, fünf Tage nach seinem GC-Abgang, bei Gent bereits in der Startelf – und trifft. Seither ist der Innenverteidiger Stammkraft beim aktuellen Fünften.
Daniel Denoon – Lernen von den Grossen in Italien
«Ein grossartiges Gefühl» sei das Debüt in der Serie A gewesen, sagte der FCZ-Abgänger nach dem 1:1 mit Pisa im August. Das war gleich in Runde 1 gegen Topklub Atalanta, bei der der Verteidiger in der Startelf stand. Es kamen aufgrund einer Verletzung keine weiteren Spiele dazu. Der 21-Jährige muss sich gedulden, um durchzustarten, hat neu aber einen prominenten Mentor an seiner Seite: den 58-fachen spanischen Nationalspieler Raul Albiol (40), der Anfang September zum Team gestossen und wie Denoon Verteidiger ist.
Dereck Kutesa – Herzen erobern in Griechenland
Wie schiesst man sich bei einem neuen Klub in einem neuen Land am schnellsten in die Herzen der Fans? Es wäre wohl mit einem Treffer beim entscheidenden Rückspiel in den Playoffs zur Conference League gegen Topklub Anderlecht. Genau das hat Dereck Kutesa (27) nach seinem ablösefreien Servette-Abgang zu AEK Athen mit seinem Hammer zum 2:0 getan. Auch in der vorherigen Quali-Runde hat er schon getroffen. Aber in der Liga muss er erst noch ankommen. Da ist der Flügel, der seit eineinhalb Jahren das Label des Schweizer Nationalspielers trägt, noch torlos.
Sascha Britschgi – Teenager in der Serie A
Nach vier Einsätzen und nur gut zwei Monaten als Profi in der Schweiz direkt in die Serie A? Viele Augenbrauen gingen hoch nach dem Transfer des 19-Jährigen von Luzern zu Parma. Zumal Italien nicht als bestes Pflaster für junge Spieler gilt. Aber Britschgi macht auf sich aufmerksam: Nach seiner Torpremiere im Cup debütiert der Innerschweizer in der Serie A, spielt gleich durch und feiert den erlösenden ersten Ligasieg von Parma gegen Torino (2:1).
Albian Hajdari – festgebissen in der Bundesliga
Dasselbe wie bei Avdullahu. Auch sein Nationenwechsel von der Schweiz zum Kosovo sorgte für viel grössere Schlagzeilen als der Fakt, dass sich der Super-League-Abgänger in der Bundesliga ohne Anlaufzeit durchsetzen kann. Albian Hajdari (22) hat sich sogleich in der Bundesliga-Startelf festgebissen, auch wenn die Noten des Fachmagazins «Kicker» für den Lugano-Millionenabgang und neuen Hoffenheim-Verteidger noch durchzogen sind.
Christian Gomis – Rampenlicht in der Zweitklassigkeit
Auf Schalke waren sie nach dem ersten Auftritt angetan vom Neuen aus Winterthur. Und Trainer Miron Muslic bezeichnete ihn kürzlich als «Vollblutstürmer». Aber treffen muss Christian Gomis (25) noch. Immerhin stand Winterthurs Ein-Millionen-Abgang zum Start beim Traditionsklub der 2. Bundesliga gleich dreimal in der Startelf. Schalke träumt aktuell vor allem aufgrund der starken Verteidigung von einer Rückkehr ins Oberhaus. Die viel grössere Aufmerksamkeit rund um den Klub im Vergleich zur Schweiz lernte der Senegalese gleich am Starttag kennen. Das Videoteam von Schalke begleitete Gomis am Tag der Unterschrift und dokumentierte die Gomis-Ankunft in einem achtminütigen Zusammenschnitt für seine 240'000 Abonnenten auf Youtube.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 7 | 8 | 15 | ||
2 | 7 | 4 | 14 | ||
3 | 7 | 3 | 13 | ||
4 | 7 | 1 | 13 | ||
5 | 7 | 3 | 12 | ||
6 | 7 | 3 | 11 | ||
7 | 7 | 1 | 11 | ||
8 | 7 | 0 | 8 | ||
9 | 7 | -5 | 7 | ||
10 | 7 | -1 | 6 | ||
11 | 7 | -4 | 5 | ||
12 | 7 | -13 | 2 |