Darum gehts
- Pascal Schürpf spricht über Situationskomik und seine Fussballkarriere
- Schürpf erinnert sich an lustige Momente mit Arthur Cohn und FCB-Teamkollegen
- Mit 36 Jahren hat er 3 Meistertitel, 2 Cupsiege und 4 Cupsiege in Vaduz
Pascal Schürpf, würden Sie uns einen guten Witz erzählen?
Pascal Schürpf: Nein, so funktioniert das nicht. Auf Knopfdruck. Aber meine Situationskomik ist wirklich nicht schlecht. Sie können mal mit in die GC-Garderobe kommen. Obwohl, nein. Das lassen wir lieber.
Apropos Situationskomik. Was fällt Ihnen bei Oscarpreisträger Arthur Cohn ein? Ihr ehemaliger Mitspieler Beni Huggel meinte, wir sollen Sie darauf ansprechen.
(Lacht laut und lang). Uiii, dass der das noch weiss. Verrückt. Das ist eine Ewigkeit her. Marco Streller, Beni Huggel und ich waren bei Cohn zu Hause für einen Video-Dreh für eine FCB-DVD. Da kommt Herr Cohn rein und bietet uns Lachsbrötli an. Die vertrage ich überhaupt nicht, war aber zu schüchtern, um abzulehnen. Ich hab das Ding dann zwar verputzt, aber die Art und Weise weckt bei Beni Huggel offenbar heute noch lustige Erinnerungen.
Pascal Schürpf wechselt im Alter von zehn Jahren von den Old Boys zum grossen FCB und schafft es 2008 unter Christian Gross ein erstes Mal ins Kader. Für die Basler U21 absolviert er rekordverdächtige 80 Spiele, für die erste Mannschaft aber reichts nur zu wenigen Einsätzen. Via Congeli, Lugano, Aarau, Bellinzona und Vaduz landet Schürpf beim FCL, wo er zur Legende und zum Publikumsliebling wird. Seit Sommer 2023 spielt er für GC.
Pascal Schürpf wechselt im Alter von zehn Jahren von den Old Boys zum grossen FCB und schafft es 2008 unter Christian Gross ein erstes Mal ins Kader. Für die Basler U21 absolviert er rekordverdächtige 80 Spiele, für die erste Mannschaft aber reichts nur zu wenigen Einsätzen. Via Congeli, Lugano, Aarau, Bellinzona und Vaduz landet Schürpf beim FCL, wo er zur Legende und zum Publikumsliebling wird. Seit Sommer 2023 spielt er für GC.
Mit dem FCB haben Sie zwar nur 21 Einsätze absolviert, aber insgesamt drei Meistertitel und zwei Cupsiege geholt. Welche dieser Trophäen schreiben Sie sich auf die Visitenkarte?
Keine. Beim Cupsieg mit dem FC Luzern stand ich immer auf dem Platz. Der zählt für mich. Beim FCB war ich meistens Ersatz oder wurde ausgeliehen. Einmal sind wir mit einem Punkt Vorsprung Meister geworden und ich habe zuvor gegen Thun per Kopfball zum Ausgleich getroffen. Nach einer Flanke von Alex Frei. Ein klitzekleines Brösmeli von diesem Titel gehört drum mir.
Alex Frei meinte mal, er habe im Training noch selten einen besseren Spieler gesehen als Sie. Warum hats nicht zur Weltkarriere gereicht?
Immerhin habe ich im Ausland vier Cupsiege geholt. Mit dem FC Vaduz. Wenn das mal keine internationale Karriere ist ... Im Ernst: Das sind dann wohl die berühmten Trainingsweltmeister, die es nicht geschafft haben. Wahrscheinlich war ich auf den ersten Metern zu langsam. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf meiner Karriere. Und vor allem froh, dass ich immer noch spiele.
Am vergangenen Samstag haben Sie das Kellerduell gegen Yverdon entschieden. Laut ihrem Ex-Trainer Fabio Celestini ist das kein Zufall. Er sagt: «When its money time, Pasci ist da.»
Money time. Das hat er beim FC Luzern schon immer gesagt. Dann, wenns zählt. In erster Linie bin ich froh, dass ich der Mannschaft mit meinen bald 36 Jahren noch helfen kann. Auch wenn ich nicht mehr so oft zum Einsatz komme. Ich bin in einer Phase in meiner Karriere, wo ich jede Minute, die ich bekomme, einfach geniessen möchte.
Wo tuts nach Spielen überall weh?
Überraschenderweise nirgends. Es ist krass, ich bin topfit, fühle mich frei, absolviere alle Trainings.
Klingt so, als würden Sie weitermachen wollen im Sommer. Ihr Vertrag aber läuft aus. Wie gehts weiter?
Es ist alles offen. Ich wäre fein damit, wenn es aufhört. Aber wenn ein Projekt kommt, das mich reizt, dann schaue ich mir das an.
Die Gegenwart aber heisst Abstiegskampf. Sie waren mit dem FCL schon einmal mittendrin, nun mit GC nun zum zweiten Mal in Folge. Was brauchts, damit man in brenzligen Situationen die Nerven behält?
Das Wichtigste ist der Zusammenhalt in der Mannschaft. Dass man die Eigeninteressen zur Seite legt und ein Team ist.
Celestini meint, Sie seien auch deshalb so wichtig für einen Klub, weil Sie viel für den Zusammenhalt tun, ein Brückenbauer sind.
Ich habe nie bewusst eine Rolle eingenommen. Aber ich habe die Menschen gerne und interessiere mich für verschiedene Kulturen. Bei GC haben wir zwölf, dreizehn Nationen, da musst du die Spieler abholen, auf sie eingehen. Und ja, ich rede ununterbrochen, sage meine Meinung und streue ab und an ein paar lustige Sätze ein.
Nimmt sich der Profifussball zu ernst?
Manchmal schon, ja. Aber verstehen Sie mich nicht falsch. Es geht um den Mix. Wenn ich nach einer Niederlage im Training nicht mehr hässig bin, dann kann ich auch aufhören. Wichtig für mich ist, dass ich in der Garderobe nicht mehr sauer bin oder die ganze Wut mit nach Hause nehme. Das wäre nicht gut.
Beim FCL haben Sie einen eigenen Song. Werden auch die GC-Fans bald ein Lied für Sie komponieren?
Als Basler in Luzern ein eigenes Lied zu bekommen, ist nicht selbstverständlich. Und es freut mich extrem. Als auf dem GC-Campus eine Damenmannschaft des FCL zu Gast war, haben sie das Lied angestimmt. Das ist eindrücklich. Vor allem, weil ich nun bei einem Liga-Konkurrenten spiele.
Am Samstag kommts zum kapitalen Kellerduell gegen den FC Winterthur. Wieder «money time» für Pascal Schürpf?
Lassen Sie uns seriös bleiben. Ich respektiere alle Mannschaften, aber jetzt zählt nur und ausschliesslich GC.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | 2 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
2 | 1 | 1 | 3 | ||
5 | 1 | 1 | 3 | ||
5 | 1 | 1 | 3 | ||
7 | 1 | -1 | 0 | ||
7 | 1 | -1 | 0 | ||
7 | 1 | -1 | 0 | ||
10 | 1 | -1 | 0 | ||
10 | 1 | -1 | 0 | ||
12 | 1 | -2 | 0 |