Barometer der Super-League-Klubs
Viel Chnorz im Cup – wo die Alarmglocken am lautesten schrillen

Nach einem spektakulären Cup-Wochenende schrillen bei einigen Super-Ligisten die Alarmglocken – vor allem in Lugano. Aber auch bei GC und Servette liegt vieles im Argen. Bei Basel und YB stehen wegweisende Spiele vor der Tür. Blick zeigt das Alarm-Barometer.
Publiziert: 21:00 Uhr
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Aktualisiert: vor 59 Minuten
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In Lugano und bei Trainer Mattia Croci-Torti schrillen die Alarmglocken am lautesten.
Foto: keystone-sda.ch

Lugano: 5 Alarmglocken

Die Alarmglocken schrillen im Tessin so laut wie sonst nirgendwo. Umso mehr gibt zu denken, dass es am Tag nach der Cup-Blamage gegen Cham rund um das Cornaredo mucksmäuschenstill ist. Die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen. Dabei gäbe es einiges zu bereden. Schliesslich haben die Bianconeri bereits zwei von drei Zielen in den Sand gesetzt. Und auch auf dem Transfermarkt hinkt Lugano hinterher. Es ist damit zu rechnen, dass bald jemand dafür bezahlen wird, wenn der Turnaround nicht gelingt.

Servette: 4 Alarmglocken

In Genf hat es bereits geknallt: Ohne Fürsprecher René Weiler und nach dem schwachen Saisonstart musste Thomas Häberli seinen Platz nach vier Spielen räumen. Ob sich der Trainerwechsel auszahlt, wird sich allerdings erst weisen. Denn im Europacup droht gegen Schachtar Donezk das Aus. Immerhin: Im Cup gab sich der Cupsieger von 2024 keine Blösse.

GC: 4 Alarmglocken

Ein Punkt aus drei Spielen und um ein Haar an der Cup-Blamage gegen einen interregionalen Zweitligisten vorbeigeschrammt. Das junge GC-Team hat den Tritt noch nicht gefunden und muss aufpassen, dass es in der Liga nicht schon früh zurückgebunden wird. Zwar zeigte das Team von Gerald Scheiblehner punktuell gute Ansätze – mehr aber nicht. Das Duell gegen Winterthur ist bereits wegweisend.

YB: 3 Alarmglocken

Fünf Spiele, nur zwei Siege. Das entspricht nicht der Erwartungshaltung eines Meisterkandidaten. Auf den Dreier zu Saisonbeginn gegen ein, wie man später sehen sollte, desolates Servette folgten drei sieglose Matches mit der 1:4-Klatsche gegen Basel als negativen Höhepunkt. Und im Cup hat man sich gegen den Erstligisten Courtételle nicht mit Ruhm bekleckert. Noch sind zu viele Spieler da, die man weghaben will oder die gehen wollen. Es knorzt und ächzt im YB-Gebälk. Und alles wirkt zäh. Es mag wenig leiden, bis Feuer im Dach ist. Ein Scheitern im Europa-League-Playoff gegen Bratislava zum Beispiel.

Basel: 3 Alarmglocken

Zwei Glocken klingeln in Basel grundsätzlich – drunter macht es «der FC Bayern der Schweiz» (Stürmer Moritz Broschinski) sowieso nicht. Die Niederlagen in St. Gallen und Lugano zeigen, dass das Team unter Trainer Magnin noch zu wenig stabil ist. Geht die Qualifikation zur Champions League gegen Kopenhagen in die Hose, wird das Geläut deutlich lauter. Stimmt die Leistung gegen die Dänen, wird es mindestens bis zum Erklingen des Messeglöcklein (25. Oktober) so ruhig bleiben, wie es in Basel halt geht.

Zürich: 3 Alarmglocken

Drei Spiele, vier Punkte in der Liga. Im Cup mit Ach und Krach weitergekommen. Der FCZ ist noch nicht so richtig aus den Startblöcken gekommen. Deswegen ist der neue Trainer van der Gaag intern noch nicht unter Druck. Aber die Südkurve droht die Geduld mit der sportlichen Führung um Sportchef Malenovic zu verlieren. Das Heimspiel gegen Thun am Samstag kann darum schon zeigen, in welche Richtung der Zürcher Saisonstart abbiegt.

Luzern: 2 Alarmglocken

Der FC Luzern ist punktemässig so in die Saison gestartet, wie man sich das erwartet hat. Daher gibt es in der Zentralschweiz keinen Grund zur Panik. Allerdings war Trainer Mario Frick (50) mit den letzten beiden Auftritten nicht zufrieden. Luzern muss wie vor einem Jahr als Einheit auftreten. Nur so reifen die vielen Eigengewächse erfolgreich heran. Gelingt es nicht, wird die Unerfahrenheit des Teams zum Problem und die Alarmglocken werden lauter.

Sion: 2 Alarmglocken

Es hätte ganz heiss werden können in Sion. Dann nämlich, wenn der Saisonstart in die Hose gegangen wäre. Dann hätte der finale Tholot-Countdown schon längst eingesetzt. Der nach Saisonende von CC angezählte Coach hätte einen Start, wie ihn Servette hingelegt hat, kaum überlebt. Zudem hat Baltazar seinen Streik beendet und steht wieder zur Verfügung. Ein zusätzlicher Trumpf! So ist es im Wallis enorm ruhig. Aber Sion bleibt halt Sion und ein altersweiser CC bleibt immer noch CC. Bei ihm weiss man nie …

Lausanne: 2 Alarmglocken

In Europa spielt das Zeidler-Team bislang eine gute Rolle. Die Belohnung: Mit Besiktas Istanbul treffen die Waadtländer auf einen starken, aber attraktiven Gegner in den Playoffs der Conference League. Erst danach dürfte der volle Fokus auf die Liga gerichtet werden, in der der Start mässig gelungen ist.

Winterthur: 2 Alarmglocken

Beim Letzten Winterthur ist die Lage nach der erfüllten Cup-Pflicht gegen den Erstliglisten SV Schaffhausen (5:0) ruhig. Am Sonntag vor dem unter Umständen wegweisenden Duell mit Lieblingsgegner GC (seit über zwei Jahren ungeschlagen) spazierte Chef-Coach Uli Forte mit Strohhut und Familie tiefenentspannt durch die Wetziker Chilbi. In der Liga erlebte der FCW-Zampano bisher die ganze Palette: vom 1:1 gegen YB bis zur 0:5-Demütigung in St. Gallen.

Thun: 2 Alarmglocken

Das Cup-Out gegen Breitenrain kommt auf den ersten Blick überraschend. Es war jedoch absehbar, dass sich der Favorit gegen den ambitionierten Promotion-Ligisten die Zähne ausbeissen kann. Der Sportplatz Spitalacker ist fünf Meter kürzer und vier Meter schmaler als das Feld in der Stockhorn Arena – und Thun plötzlich in der Rolle des grossen Favoriten. Das Out wird den Berner Oberländern einzig dann um die Ohren fliegen, sollte es in der Liga nicht mehr laufen.

St. Gallen: 1 Alarmglocke

Gleich mit 13:0 werden die Amateure aus Walenstadt im Walensee versenkt, der FCSG surft zum Saisonstart weiter auf einer grün-weissen Erfolgswelle. Vier Spiele, vier Siege. Und mit Christian Witzig gibt ein Top-Spieler nach seiner Schulterverletzung sein Comeback. Einzig ganz vorne schrillt ein Alarmglöckchen, weil die Ostschweizer ihren Top-Stürmer Willem Geubbels (Paris FC) an die Ligue 1 verloren haben.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
9
9
2
3
3
9
3
3
5
7
4
4
1
6
5
4
-1
5
6
3
0
4
6
3
0
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9
3
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3
10
3
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1
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3
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1
12
3
-6
1
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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