Darum gehts
- Kastriot Imeri blüht bei Thun auf und erzielt entscheidendes Tor gegen Sion
- Trainer Lustrinelli lobt Imeris Kreativität und Fähigkeit, Spiele zu entscheiden
- Thun feiert sieben Siege in zehn Spielen und strebt höhere Ziele an
Das Lachen im Gesicht ist breit. Die Brillanten und Ohrringe strahlen. Der Kurzbart ist akkurat gestutzt. Kastriot Imeri (25), der Glückliche.
In Bern ist der Genfer immer noch arbeitstätig. Aber statt in der City, bei YB, im Oberland, bei Aufsteiger Thun. Der Job dort erfüllt ihn, der Coach setzt auf ihn. Anders als die diversen Trainer, die er bei YB hatte. Wobei ihn auch eine schwere Aussenbandverletzung am Knie ausser Gefecht gesetzt hatte. Der Künstler litt!
Nun wird Kumpel Racioppi aufgezogen
Nicht im Oberland, wo Grossstädter Imeri so gar nicht hinpasst. Auf den ersten Blick. Doch da ist eben auch ein gewisser Mauro Lustrinelli, der Imeri einst, im September 2020, zum U21-Nationalspieler gemacht hatte und mit ihm bestens umzugehen wusste. Nun sind sie wieder vereint. Imeri: «Der Coach macht mich stärker. So blühe ich auf.» Der Tessiner strahlt, als er auf Imeri angesprochen wird. «Wir wussten schon, dass wir einen Spieler mit viel Kreativität und hoher Qualität holen würden, der ein Spiel entscheiden kann.»
Was er im Tourbillon auch tut. Und das ausgerechnet gegen seinen Kumpel Anthony Racioppi, den er von der gemeinsamen Zeit bei YB kennt. Es ist ein ganz listiges Ding, das er dem anderen Genfer einschenkt. Versetzte Position. Spitzer Winkel. Nur eine Einmann-Mauer, wenn man doch weiss, wie gut Imeri schiessen kann. Gewisse Schärfe. Ein bisschen Drall. Und ein für einen Goalie tödlicher Senkungswinkel. Und doch: Der Ball ist haltbar. Unbedingt. Racioppi steht eine Spur zu weit vorne. Und greift dann daneben.
Lustrinelli freut sich auf TV-Zeit
«Ich wollte genau dorthin schiessen. Das macht Spass. Und nun kann ich Anthony aufziehen … Schade für ihn.» Haltbar? «Das kann ich nicht sagen. Das muss Anthony sagen. Aber mir ist es egal. Gott sein Dank war er drin!» Sagt der Künstler, der sich derart wohlfühlt in Thun.
Perfekt, gehe es ihm. Und fügt hinzu: «Tiptop.» Als kleine Reminiszenz an seine YB-Zeit, denn sowohl Sportboss Christoph Spycher als auch Kommunikationschef Albert Staudenmann pflegen immer zu sagen, wenn etwas wirklich gut ist: «Tiptop …» Wie Imeris Tor. «Er kann aus jedem Freistoss einen Treffer machen. Das ist eine seiner grossen Stärken», sagt Lustrinelli. Und fügt schmunzelnd hinzu: «Ich freue mich schon, mir das Tor am TV anzuschauen …»
Fällt Imeri wieder aus?
Aber nun ist Imeri wieder verletzt. In der Pause muss er raus. «Ich habe einen kleinen Stich in den Adduktoren verspürt und wollte kein Risiko eingehen», begründet er seine Pausenauswechslung. Er hoffe, bereits am Dienstag gegen Winterthur wieder spielen zu können. Denn Imeri ist für Thun unabdingbar für das gewisse Etwas, das es braucht, um … ja, was eigentlich? Den Ligaerhalt? Die Championship Group zu schaffen? Den Europacup? Oder gar die Meisterschaft? Ist diese Frage in Anbetracht von sieben Siegen in zehn Spielen impertinent? Imeri: «Wenn die Möglichkeit besteht, let’s go! Wir werden jedenfalls alles geben.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 11 | 9 | 25 | ||
2 | 11 | 11 | 21 | ||
3 | 10 | 5 | 18 | ||
4 | 11 | 5 | 18 | ||
5 | 10 | -1 | 17 | ||
6 | 10 | 1 | 14 | ||
7 | 10 | -3 | 13 | ||
8 | 10 | -4 | 13 | ||
9 | 10 | 5 | 12 | ||
10 | 10 | -4 | 11 | ||
11 | 10 | -4 | 9 | ||
12 | 11 | -20 | 3 |

