Ancillo Canepa über das nächste FCZ-Millionenloch
«Heftig! Die Zahlen bereiten uns Kopfschmerzen»

FCZ-Präsident Ancillo Canepa muss eine Jahresrechnung präsentieren, die ihm Sorgen macht. Für den sportlichen Absturz bezahlen er und seine Frau 9,5 Millionen aus der Privatschatulle.
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Ancillo Canepa ist seit 2006 Präsident des FC Zürich.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • FCZ-Präsident Canepa plant Nachfolge und sucht neue finanzielle Lösungen
  • Canepas investierten 17 Millionen Franken in den letzten 24 Monaten
  • FCZ weist Betriebsgewinn von 2,5 Millionen Franken aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ende Oktober hat Ancillo Canepa (72) mit Blick ausführlich über seine Zukunft als FCZ-Präsident gesprochen. «Wir wollen in den nächsten zwölf Monaten Klarheit schaffen, wie die Nachfolgeplanung aussehen soll», so Canepa über seine gemeinsamen Pläne mit Ehefrau Heliane (77). Die Ausgangslage ist allerdings nicht einfach, die hohen Defizite machen allen Beteiligten zu schaffen.

An der zweieinhalbstündigen Generalversammlung vor gegen 800 Mitgliedern hat der FCZ am Montagabend einen Betriebsgewinn von 2,5 Millionen Franken ausgewiesen. Ein buchhalterisches Plus liegt deshalb vor, weil die Hauptaktionäre Heliane und Ancillo Canepa weitere 9,5 Millionen Franken in den Verein gepumpt haben. Schon im vergangenen Dezember war ein kräftiger Zuschuss der FCZ-Eigner in der Höhe von 7,5 Millionen Franken unabdingbar.

«Die Zahlen bereiten uns Kopfschmerzen. Das Minus ist sehr heftig», beschönigt Klubchef Canepa am Tag nach der Präsentation der gesalzenen Jahresrechnung im Gespräch mit Blick nichts. «Es hat sich einmal mehr bestätigt. Der sportliche Erfolg ist der Treiber von allem. Wenn man zwei Jahre lang keine Europa-Cup-Einnahmen hat, dann fehlen uns 15 bis 20 Millionen.»

17 Millionen in zwei Jahren

Verkäufe hätten sie wenige gemacht, so Canepa, «weil wir ja eigentlich das aktuelle Team stärken und aufbauen wollten. Es ist ein schwieriger Spagat.» Zuversichtlich stimme ihn aktuell primär nur, «dass wir einige Triple-A-Talente im Kader haben. Da sind wir auf einem besseren Weg als vor ein paar Jahren.»

Nur: Die finanzielle Gegenwart überschattet die Perspektiven aktuell. Alleine in den letzten 24 Monaten haben die Klub-Besitzer für ihr FCZ-Engagement 17 Millionen Franken aufwerfen müssen. Im Jahr zuvor waren die roten Zahlen aufgrund der Teilnahme am europäischen Wettbewerb deutlich kleiner ausgefallen. Die exakte Höhe ihrer Gesamt-Investitionen haben die Zürcher Geldgeber nie veröffentlicht.

Neues Stadion würde helfen

Die effizienteste Möglichkeit, den Aufwand einzugrenzen, ist das Transfergeschäft: Seit ihrem Einstieg vor bald 20 Jahren haben die Canepas für rund 50 Millionen Spieler transferiert und rund die Hälfte davon in neues Personal investiert. «Diese Zahlen kommentiere ich nicht. Ich kann nur bestätigen, dass die Gesamtrechnung im roten Bereich ist», sagt Ancillo Canepa zu Blick. 

«Was aber klar ist: Das neue Stadion könnte seit zehn Jahren stehen. Pro Jahr verlieren wir rund fünf Millionen an Einnahmen. Rechnet man dies hoch auf zehn Jahre, fehlen uns rund 50 Millionen. Der Standort Zürich mit seiner willkürlichen Einsprachementalität ist diesbezüglich eine Katastrophe! In so einem Fall sollte man eine Schadenersatzforderung geltend machen können.»

Es gehe fortan darum, «neue Wege und Lösungen zu finden», kündigt Canepa an. Mit dem designierten Verwaltungsrat Claudio Cisullo (61) steht im neuen Jahr eine Wirtschafts-Kapazität bereit, welche die Planung der Canepa-Nachfolge als Lead Independent Director eng begleiten soll und wird. «Wir haben Ideen und gehen Schritt für Schritt», gibt Ancillo Canepa die Linie vor. 

Übrigens: Bei der FCZ-GV vom Montag hat Milos Malenovic gefehlt. Der in Fankreisen umstrittene Sportchef war berufsbedingt im Ausland, wie FCZ-Boss Canepa gegenüber Blick bestätigt hat. 

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
16
13
34
2
FC St. Gallen
FC St. Gallen
16
11
28
3
FC Basel
FC Basel
16
7
27
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
16
5
26
5
FC Sion
FC Sion
16
5
24
6
FC Lugano
FC Lugano
16
-1
24
7
FC Zürich
FC Zürich
16
-4
23
8
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
16
4
20
9
Servette FC
Servette FC
16
-4
19
10
FC Luzern
FC Luzern
16
-1
18
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
16
-11
14
12
FC Winterthur
FC Winterthur
16
-24
9
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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