Darum gehts
Sportlicher Erfolg
Die Fakten lesen sich ausgezeichnet: In der Ära Blanc feierte die Nati die grössten Erfolge der Verbandsgeschichte. Zweimal erreichten die Männer den EM-Viertelfinal, was letztmals an der Heim-WM 1954 gelungen war. Die Frauen zogen an der WM 2023 erstmals überhaupt in eine K.o.-Phase an einer Endrunde ein. «Für die Öffentlichkeit sind die Nationalteams das Wichtigste. Sie sind trotz personeller Wechsel wettbewerbsfähig geblieben und haben ihren Platz im Ranking verteidigt», sagt Blanc. Neben der unvergesslichen Nacht von Bukarest, als die Nati 2021 Weltmeister Frankreich eliminierte, macht ihn vor allem die Qualifikation für die WM 2022 in Katar stolz. «Ich war in meinen Wanderferien in der Bretagne, als ich den Anruf bekam, dass Vlado (Petkovic) uns verlassen will. Uns blieben gerade einmal drei Wochen Zeit, um einen neuen Nati-Trainer zu finden.» Die Wahl fiel auf Murat Yakin, den Trainer des Challenge-Ligisten Schaffhausen. Drei Monate später hatte sich die Nati auf Kosten des amtierenden Europameisters Italien für die WM qualifiziert. «Was Murat schaffte, war ein kleines Wunder.»
Frauenfussball
In SFV-internen Kreisen gilt Blanc als grosser Förderer des Frauenfussballs. «Ich habe bereits bei meiner Ankunft im Waadtländer Fussballverband im Jahr 2000 nicht verstehen können, warum es für die Frauen keinen Platz haben soll.» Dass die Schweiz mit der Frauen-EM erstmals seit 2008 wieder ein grosses Turnier austragen darf, ist vor allem der Verdienst von ihm und Marion Daube. Und wie steht es um das Vermächtnis dieser EM? Das bis 2027 finanzierte Legacy-Projekt des SFV mit dem Ziel, die Anzahl Spielerinnen, Trainerinnen, Schiedsrichterinnen, Funktionärinnen und Frauen in Führungspositionen zu verdoppeln, sei sehr ambitioniert. «Aber was momentan an Veranstaltungen, Events und Seminaren läuft, ist sehr beeindruckend.»
Nachwuchsförderung
Es ist der grösste Malus während Blancs Präsidentschaft und aus seiner Sicht die «grösste Herausforderung» für seinen Nachfolger. Nicht wenige sorgen sich um die sportliche Zukunft des Schweizer Fussballs. Die Nati befindet sich am Ende einer goldenen Generation um Xhaka, Shaqiri und Co. Die U21 und U19 sind in der EM-Qualifikation krachend gescheitert, besser sieht es bei der U17 aus, die sich im Ranking klar verbessert und für die WM im Herbst qualifiziert hat. Der Verband selbst schlägt seit Monaten Alarm, ist die Schweiz doch in der Nachwuchsförderung ins europäische Mittelfeld abgesackt, wie eine vom SFV in Auftrag gegebene Studien belegt. «In der Präformation und Formation (bis 17 Jahre) gehören wir noch immer zu den Top 7 der Welt», sagt Blanc. «Beim Übergang ins Erwachsenenalter haben wir aber ein grosses Problem.» Die jungen Spieler erhalten in den höchsten Ligen zu wenig Spielzeit – und das, obwohl der Schweizer Klubfussball international an Boden verliert. Ideen gibt es einige: die Vergrösserung der Challenge League oder die Integration einer U21-Nati in das Liga-System. Auch bei der Trainerausbildung harzt es, nur wenige Schweizer Trainer haben sich im Spitzenfussball erfolgreich etabliert. «Wir müssen uns überlegen, wie wir ehemalige Spitzenspieler schneller nach oben bringen können.»
Finanzen
Der SFV ist finanziell gesund, im Jahresbericht 2024 weist er einen kleinen Gewinn und ein Vermögen von 22,3 Millionen Franken aus, der Eigenfinanzierungsgrad beträgt 46 Prozent. Seit 2018 stiegen die Ausgaben aber um gut 20 Prozent, allein der Personalaufwand hat sich um ca. fünf Millionen Franken erhöht. Haupttreiber für hohe Sponsoring- und Marketing-Einnahmen, TV-Gelder und Prämien von Uefa und Fifa ist eine erfolgreiche Männer-Nati, die sich seit 2014 an jeder Endrunde für die K.o.-Phase qualifiziert hat. In dieser Abhängigkeit sieht Blanc aber kein Problem: «Wir können vier bis sechs Jahre ohne Endrunden-Teilnahme überstehen, ohne unsere Ausgaben gross senken zu müssen.» Positiv zu werten ist: Die Covid-Pandemie hat der SFV gut überstanden, ebenso das Verschwinden der Credit Suisse. Für den langjährigen Hauptsponsor sprang die UBS in die Bresche. Die Vereinbarung mit dem SFV läuft bis 2028.
Swiss Football Home
Es ist neben der Frauen-EM das zweite Herzensprojekt Blancs. Nach einigen Verzögerungen befindet sich der Entscheid über den Standort der neuen Heimat des SFV auf der Zielgeraden. Payerne und Thun sind verblieben, wobei die Berner Oberländer die besseren Karten haben. «Wir sind die Nomaden des Fussballs», sagt Blanc. «Nur sieben Länder Europas verfügen über kein Fussballzentrum, sogar San Marino und Liechtenstein haben eines.» Es tue weh, zu sehen, wie Talente wie Alvyn Sanches keinen Ort hätten, wo sie von ihrer Karriere als Fussballer träumen könnten. «Der Schweizer Fussball braucht ein Instrument wie dieses.» Im Idealfall könnte mit dem Bau 2027 begonnen werden. Es soll eines der modernsten Leistungszentren der Welt werden.
Verbandsstrukturen
«Evolution, statt Revolution», lautete Blancs Slogan im Wahlkampf 2019. Und er hielt Wort. Zwar wurden aus der WM 2018 Lehren gezogen, von der vor allem die Doppeladler-Affäre und die mangelhafte Kommunikation haften blieb, die grossen Reformen blieben aber aus. Aufgrund des Heusler-Berichts wurde eine Abteilung Männer-Nationalteams mit Pierluigi Tami an der Spitze geschaffen, die Kommunikationsabteilung zudem massiv ausgebaut. Mediale Stürme wie nach dem neuerlichen WM-Duell mit Serbien oder im Krisen-Herbst 2023, als Yakins Zukunft an einem seidenen Faden hing, konnten dadurch aber nicht verhindert werden. Noch immer bestimmen die drei Kammern Amateurliga, Erste Liga und SFL mit ihren Vertretern im Zentralvorstand die strategische Ausrichtung des Verbandes. «Das System ist gut. Es zwingt dich, die anderen von deinen Ideen zu überzeugen», sagt Blanc. Die Transformation in die Moderne ist aber noch nicht vollzogen. Immerhin: Mit Aline Trede und Christelle Luisier Brodard haben seit 2024 erstmals zwei Frauen Einsitz in den Zentralvorstand.
Das Image des SFV
«Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Image – auch international.» Dies sei mit ein Grund gewesen, dass die Uefa der Schweiz die Frauen-EM zugesprochen habe, so Blanc. Auch die Beziehung zur Fifa bezeichnet er als gut, auch wenn die Europäer und Fifa-Präsident Gianni Infantino das Heu oft nicht auf der gleichen Bühne haben. Bei der Vergabe der WM 2034 nach Saudi-Arabien zeigte sich der SFV für viele zu zahnlos, auch wenn er als einziger Verband neben Norwegen Forderungen stellte und die Fifa per Brief aufforderte, mithilfe von international anerkannten Kontrollinstanzen dafür zu sorgen, dass die Arbeits- und Menschenrechte sowie das Recht auf freie Meinungsäusserung eingehalten wird. Laut einer von der Uefa in Auftrag gegebenen Studie hat sich das Image des Verbandes zwischen 2019 und 2023 in der Öffentlichkeit stark verbessert, obwohl gegen aussen eine starke Stimme fehlte. Weder Blanc, noch Tami, noch Generalsekretär Robert Breiter sind Lautsprecher, deren Worte in der (Deutschschweizer) Öffentlichkeit gross Gehör finden. Tami droht durch seinen frühzeitig angekündigten Gang in den Ruhestand nach der WM 2026 zu einer «Lame Duck» zu werden. Der kommunikativ starke und als TV-Experte präsente Knäbel dürfte seine Anliegen in der Öffentlichkeit wesentlich besser verkaufen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Luxemburg | 0 | 0 | 0 | |
1 | Nordirland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowakei | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Kosovo | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweden | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweiz | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Belarus | 0 | 0 | 0 | |
1 | Dänemark | 0 | 0 | 0 | |
1 | Griechenland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schottland | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Aserbaidschan | 0 | 0 | 0 | |
1 | Frankreich | 0 | 0 | 0 | |
1 | Island | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ukraine | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bulgarien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Georgien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Spanien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Türkei | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Armenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ungarn | 0 | 0 | 0 | |
1 | Irland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Portugal | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Polen | 2 | 3 | 6 | |
2 | Finnland | 2 | 1 | 4 | |
3 | Litauen | 2 | -1 | 1 | |
4 | Niederlande | 0 | 0 | 0 | |
5 | Malta | 2 | -3 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bosnien und Herzegowina | 2 | 2 | 6 | |
2 | Rumänien | 2 | 3 | 3 | |
3 | Zypern | 2 | 1 | 3 | |
4 | Österreich | 0 | 0 | 0 | |
5 | San Marino | 2 | -6 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Norwegen | 2 | 7 | 6 | |
2 | Estland | 2 | 0 | 3 | |
3 | Israel | 2 | -1 | 3 | |
4 | Italien | 0 | 0 | 0 | |
5 | Moldawien | 2 | -6 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Nordmazedonien | 2 | 3 | 4 | |
2 | Wales | 2 | 2 | 4 | |
3 | Kasachstan | 2 | 0 | 3 | |
4 | Belgien | 0 | 0 | 0 | |
5 | Liechtenstein | 2 | -5 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | England | 2 | 5 | 6 | |
2 | Albanien | 2 | 1 | 3 | |
3 | Lettland | 2 | -2 | 3 | |
4 | Serbien | 0 | 0 | 0 | |
5 | Andorra | 2 | -4 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Tschechien | 2 | 5 | 6 | |
2 | Montenegro | 2 | 3 | 6 | |
3 | Kroatien | 0 | 0 | 0 | |
4 | Färöer | 2 | -2 | 0 | |
5 | Gibraltar | 2 | -6 | 0 |